Am heutigen Freitag müsste der Autoverkehr eigentlich einmal richtig gut rollen - nicht nur auf Hamburgs Straßen, sondern weltweit. Denn am 20. September findet der internationale „Zu Fuß zur Schule“-Tag statt, ein Aktionstag, an dem das „Elterntaxi“ mal zu Hause bleibt und die Schülerinnen und Schüler stattdessen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Roller zur Schule zu kommen sollen. Etwa jedes dritte Grundschulkind wird mittlerweile mit dem Auto zur Schule gebracht, um es vor den Gefahren im Straßenverkehr zu schützen. Diese vermeintliche Sicherheit ist allerdings ein Irrglaube, denn die meisten aller im Straßenverkehr verunglückten Kinder kommen als Mitfahrende im Auto zu Schaden - nicht zu Fuß oder auf dem Rad.
Erschwerend hinzu kommt, dass durch die sogenannten Elterntaxis der Verkehr rund um die Schulen zunimmt. Dadurch werden Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen, unnötig gefährdet. Zu Fuß zur Schule zu gehen schont außerdem die Umwelt – rund 1.000 Kilogramm CO2 werden allein an einem einzigen Tag eingespart – und stärkt gleichzeitig das Selbstvertrauen der Kinder. In Hamburg beteiligen sich in diesem Jahr 121 Grundschulen mit rund 45.000 Kindern an der Aktion. Am „Zu Fuß zur Schule“-Tag werden übrigens nicht nur die Kinder aufgefordert, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Roller zur Schule zu kommen, sondern auch alle Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher sollen an diesem Tag das Auto stehen lassen.
Seit dem Jahr 2000 gibt es den jährlichen internationalen „I walk to school“-Tag, in Deutschland werden sogar schon seit 1994 Zu-Fuß-zur-Schule-Aktivitäten durchgeführt. Seit 2007 richten der Ökologische Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) und das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. gemeinsam die Aktionstage zu diesem Thema aus. In diesem Jahr ist der „Zu Fuß zur Schule“-Tag Teil der Europäischen Mobilitätswoche, die unter dem Motto „Straßenraum gemeinsam nutzen“ noch bis kommenden Sonntag läuft. Veranstalter des Aktionstags in Hamburg sind Schulbehörde, Polizei Hamburg, HanseMerkur Versicherungsgruppe und Unfallkasse Nord.