Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – diese spannenden Fächer standen im Mittelpunkt der Hamburger MINT-Tag-Woche, die am gestrige Donnerstag mit einem Landesschulwettbewerb ihren Höhepunkt fand: Fast 1.300 Schulklassen ließen in den ersten beiden Unterrichtsstunden „Ideen wachsen“ – und bauten aus Altpapier und ökologischem Papierklebeband einen Wald im Klassenraum. Gemeinsam planen, sauber und stabil bauen und hinterher noch im Sachkundeunterricht zum Thema Papierkreislauf und Wald weiterarbeiten – so die Variante für die Grundschulen. Oberstufenkurse dagegen sollten nicht nur basteln, sondern sich auch mit dem Thema Abwasser und dessen CSB-Wert befassen. Die Gewinnerteams werden am Montag bekannt gegeben und von Mitarbeitenden des MINTforums in ihren Schulen geehrt.
Sich die Welt erschließen, eigene Fragestellungen schärfen und Vermutungen überprüfen können. Aus Sicht des MINTforum Hamburg sind das „future skills“, die gestärkt werden müssen. „Wer diese Fähigkeiten hat, kann sich beteiligen und ist für die Demokratie ein Gewinn“, sagt Projektleiterin Ute Meyer. Senatorin Ksenija Bekeris, Schirmherrin der Veranstaltungswoche betont: „Die MINT-Fächer stärken unser kritisch-analytisches Denken und fördern zudem die Kreativität und Lösungsorientierung.“ Fähigkeiten also, die nicht nur in technischen Berufen, sondern auch in Politik, Bildung oder Wirtschaft gefragt seien.
Das MINTforum organisierte den Hamburger MINT-Tag zum siebten Mal und hat ihn erstmalig zu einer ganzen Woche ausgedehnt. Aber natürlich ist es in einer zunehmend technologiebestimmten Welt auch nicht mit einer Woche voller MINT-Tage getan. Daher freuen sich die Veranstalter besonders über Lehrkräfte, die dem Anwendungsbezug der MINT-Fächer dauerhaft eine Bühne geben. So wie Konstanze Dammann, die als MINT-Koordinatorin der Stadtteilschule Wilhelmsburg Jugendliche zu Multiplikatoren macht, die wiederum jüngere Kinder etwa in einem Experimentierparcours anleiten.
Oder das MINT-Team der Ida-Ehre-Schule, die in Zusammenarbeit mit der Organisation „105 Viertel“ jahrgangsübergreifend zu Klima und Künstlicher Intelligenz (KI) zusammengearbeitet hat: Die Unterstufe drehte Stop-Motion-Filme, eine moderne Form des Daumenkinos. Die Mittelstufe programmierte eine automatische Blumen-Bewässerungsanlage und die Oberstufe diskutierte Fragen der Privatsphäre und des Datenschutzes in Zeiten von KI. Beispiele moderner MINT-Bildung, ganz im Sinne der OECD und ihrer vier K-Kriterien: kooperativ, kreativ, kommunikativ und kritisch hinterfragend.