Ziel des Projekts „Start in die nächste Generation“ ist ein zielgerichteter und sinnvoller Einsatz von Smartphones, Tablets oder Laptops an Schulen. Es wurde von Senatskanzlei und Schulbehörde gemeinsam entwickelt und wird mit insgesamt 892.000 Euro finanziert. In einzelnen Klassen und Fächern an drei Stadtteilschulen (Ilse-Löwenstein-Schule/Uhlenhorst, Stadtteilschule Oldenfelde und Schule Maretstraße/Harburg) und drei Gymnasien (Gymnasium Ohmoor/Niendorf, Gymnasium Altona und Gymnasium Osterbek/Farmsen-Berne) sollen Schülerinnen und Schüler künftig ihre eigenen mobilen Computer im Unterricht nutzen und so Tafel, Schulbuch und Schulheft sinnvoll ergänzen. Im Laufe des zweijährigen Projektes können bis zu 1.300 Schülerinnen und Schüler daran teilnehmen, rund 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen dieser Schulen.
21 Schulen hatten sich für die Teilnahme am Pilotprojekt „Start in die nächste Generation“ beworben. Voraussetzung dafür war neben einem Konzept auch das Votum der aus Lehrkräften, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern bestehenden Schulkonferenz.
Peter Albrecht weiter: „Wir haben sehr darauf geachtet, rechtliche und gesundheitliche Fragen zu klären und alle Anregungen in den Entscheidungsprozess aufzunehmen. Deswegen legen wir Wert auf eine sorgfältige und umfassende Information und Einbeziehung aller Beteiligten, insbesondere der Eltern. Diesen Informations- und Abstimmungsprozess gestalten die Schulen wie geplant im ersten Schulhalbjahr 2014/15 selbstverantwortlich nach ihrem eigenen Zeitplan.
Allerdings sind wir etwas besorgt darüber, dass eine kleine Initiative außerhalb der Schule ein Verbot von WLAN an Schulen durchsetzen will. Es wäre absurd, wenn die Schülerinnen und Schüler zuhause, in Cafés und im öffentlichen Raum selbstverständlich WLAN nutzen und ausgerechnet Schulen von dieser modernen Technik ausgeschlossen wären.“
Hintergrund
In Stadtteilschulen und Gymnasien geht es im Rahmen des Projektes um erweitertes Medienwissen, um Analyse und Bewertung, um Fragen wie das Urheberrecht oder das Recht am eigenen Bild oder Sicherheit in sozialen Netzwerken. In vielen Fächern werden spezielle Programme genutzt –Tabellenkalkulation im Mathe-Unterricht, Bildbearbeitung in Kunst, Präsentationssoftware, Sequenzing oder Sampling im Musikunterricht. Zudem werden mithilfe einer grafischen Programmiersprache einfache Steuerungsprogramme entwickelt oder Daten kodiert und dekodiert. Das ist bereits jetzt gelebter Alltag an Schulen.
Umfangreiche Unterstützung der Schulen
Die am Projekt teilnehmenden Schulen werden umfangreich unterstützt: Eltern, Schülerinnen und Schüler bekommen ausführliche Beratung, Lehrkräfte haben spezielle Fortbildungsangebote bereits genutzt. Am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) wurde ein Fortbildungspaket entwickelt, mit dem die Nutzung digitaler Lernmaterialien – seien es Online-Schulbücher oder spezielle Lernsoftware – unterstützt wird. Für Fragen und den Erfahrungsaustausch wurde eine Online-Plattform geschaffen. Die teilnehmenden Schulen erhalten neben der erforderlichen WLAN-Ausstattung auch ein Zugangsportal, das allen Richtlinien des Datenschutzes entspricht, sowie einen Internetfilter zur Einhaltung des Jugendmedienschutzes.
Ob und wie das Projekt auf alle Hamburger Schulen übertragen werden kann, wird die begleitende Evaluation durch Prof. Dr. Rudolf Kammerl von der Universität Hamburg, Fakultät Erziehungswissenschaften, zeigen. Dabei handelt es sich um eine Verbindung von formativer Evaluation und forschendem Lernen. Unter anderem ist vorgesehen, dass Lehramtsstudierende im Unterricht hospitieren.