Länderübergreifende Vergleichsstudien und Hamburger Lernstandserhebungen haben gezeigt, dass Hamburgs Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen in Mathematik verbessern können – und auch müssen. Insbesondere vor dem Hintergrund der für 2017 erstmals geplanten bundesweiten zentralen Abiturprüfung mit einem gemeinsamen Aufgabenpool aller Bundesländer ist dies dringend erforderlich. Aus diesem Grund hat Schulsenator Ties Rabe im Frühjahr diesen Jahres Maßnahmen vorgestellt, die den gesamten Mathematik-Unterricht von Grund-, Mittel- und Oberstufe in den Blick nehmen:
- Mehr Matheunterricht: Zum Aufbau mathematischer Fähigkeiten benötigen Schüler vor allem eines - Zeit zum Lernen und Üben. Deshalb sollen Hamburgs Schüler ab dem Schuljahr 2015/16 in jedem Jahrgang der Sekundarstufe I wöchentlich mindestens vier Stunden Mathematikunterricht haben. Hierfür werden an Stadtteilschulen und Gymnasien Mathe-Stunden von 22 auf 24 erhöht.
- Mehr Fachlehrer im Matheunterricht: Der Mathematikunterricht soll künftig vor allem von Lehrkräften erteilt werden, die das Fach Mathematik auch studiert haben. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Lernergebnisse der Schüler im Fach Mathematik entscheidend von der fachlichen Qualifikation der Lehrkräfte abhängen. Deshalb sollen ab dem Schuljahr 2015/16 in den Jahrgangsstufen 7 und höher nur noch studierte Mathematiklehrkräfte Mathematik unterrichten. Spätestens ab dem Schuljahr 2017/18 gilt gleiches für die Jahrgangsstufen 5 und 6. Im Grundschulbereich soll pro Klassenstufe mindestens eine Fachlehrkraft eingesetzt werden und insgesamt eine Fachlehrerquote von mindestens 50 Prozent in allen Mathematikstunden sichergestellt werden.
- Qualifikation der Lehrkräfte stärken: Ab dem Schuljahr 2015/16 werden die Qualifikationsmaßnahmen für Grundschullehrer ohne zweites Staatsexamen ausgebaut, für Lehrer der Sekundarstufe I wird das Fortbildungsangebot im Bereich Mathematik umfangreicher und spezialisierter. Weitere Angebote gibt es für Fachkollegien an einzelnen Schulen mit dem Ziel der systematischen Unterrichtsentwicklung.
- Matheunterricht verbessern – Fachleitungen stärken: Guter Mathematikunterricht braucht eine gute Teamarbeit der Mathematiklehrkräfte an jeder Schule. Deshalb soll an jeder Schule eine Mathematiklehrkraft als Fachleitung diesen Prozess koordinieren. Zu ihrer Unterstützung werden ab dem Schuljahr 2015/16 in jedem Schuljahr zwei Landesfachkonferenzen durchgeführt, in denen wichtige Impulse zur Unterrichtsentwicklung diskutiert werden. Außerdem wird das Mathematik-Fachreferat der Behörde die Fachleitungen künftig regelmäßig zu Besprechungen einladen.