Die Wissenschaftler sehen Hamburgs Stärken im Fremdsprachenunterricht (1. Platz der 16 Bundesländer). Fast alle Grundschüler in Hamburg (99,6 Prozent) wurden im Jahr 2014 in Fremdsprachen unterrichtet. Damit liegt Hamburg nur knapp hinter Rheinland-Pfalz auf dem zweiten Platz (Bundesdurchschnitt: 67,5 Prozent). Der Anteil der Berufsschüler mit Fremdsprachenunterricht betrug im Jahr 2014 in Hamburg 85,8 Prozent und fiel damit ebenfalls deutlich überdurchschnittlich aus (Bundesdurchschnitt: 32,8 Prozent). Gleichzeitig wiesen die Schüler überdurchschnittliche Kompetenzen im Hören der englischen Sprache auf.
Auch die massiv ausgebauten Ganztagsangebote an Hamburgs Schulen werden positiv hervorgehoben: 96,8 Prozent der Hamburger Grundschüler lernten im Jahr 2014 an einer offenen oder gebundenen Ganztagsschule (Bundesdurchschnitt: 32,9 Prozent). Damit steht Hamburg an der Spitze aller Bundesländer. Gleiches gilt für den Anteil der Schüler in der Sekundarstufe I, die ganztags betreut werden. Hier erreichte Hamburg 89,8 Prozent (Bundesdurchschnitt: 39,6 Prozent). Inzwischen sind die Ganztagsangebote sogar noch ausgebaut worden, alle Hamburger staatlichen Schulen machen Ganztagsangebote.
Gleichzeitig verweist der „Bildungsmonitor 2016“ auf länderübergreifende Vergleichsstudien (aus 2012), die gezeigt hatten, dass Hamburgs Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen in Mathematik durchaus noch verbessern können – und auch müssen. Angesichts der in Hamburg mehrfach nachgewiesenen Mathematik-Probleme hatte Senator Rabe bereits im letzten Jahr eine Reihe von konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Mathematikunterrichts getroffen, von denen sich eine Verbesserung der Mathematikleistungen erwartet wird:
Konkrete Maßnahmen für besseren Mathematikunterricht
Um den Bildungserfolg im Fach Mathematik zu verbessern, setzt die Schulbehörde in diesem Schuljahr vier wesentliche Maßnahmen um:
- Mehr Matheunterricht: Seit dem Schuljahr 2015/16 sollen Hamburgs Schüler in jedem Jahrgang der Sekundarstufe I wöchentlich mindestens vier Stunden Mathematikunterricht haben. Hierfür werden an Stadtteilschulen und Gymnasien Mathe-Stunden von 22 auf 24 erhöht.
- Mehr Fachlehrer im Matheunterricht: Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Lernergebnisse der Schüler entscheidend von der fachlichen Qualifikation der Lehrkräfte abhängen. Deshalb sollen seit Schuljahr 2015/16 in den Jahrgangsstufen 7 und höher nur noch studierte Mathematiklehrkräfte Mathematik unterrichten. Spätestens ab dem Schuljahr 2017/18 gilt gleiches für die Jahrgangsstufen 5 und 6. Im Grundschulbereich soll pro Jahrgang mindestens eine Fachlehrkraft eingesetzt werden und insgesamt eine Fachlehrerquote von mindestens 50 Prozent in allen Unterrichtsstunden sichergestellt werden.
- Qualifikation der Lehrkräfte stärken: Seit dem Schuljahr 2015/16 werden die Qualifikationsmaßnahmen für Grundschullehrer ohne zweites Staatsexamen ausgebaut, und für Lehrer der Sekundarstufe I wird das Fortbildungsangebot im Bereich Mathematik umfangreicher und spezialisierter. Das Institut für Lehrerbildung LI bietet in diesem Schuljahr entsprechende Fortbildungen an.
- Matheunterricht-Fachleitungen stärken: Guter Unterricht braucht Teamarbeit der Fachlehrkräfte in der Schule. Deshalb soll an jeder Schule eine Mathematiklehrkraft als Fachleitung diesen Prozess koordinieren. Zu ihrer Unterstützung wurden im Schuljahr 2015/16 zwei Landesfachkonferenzen sowie Foren für Fachleitungen durchgeführt, in denen wichtige Impulse zur Unterrichtsentwicklung diskutiert werden.
Link zum Bildungsmonitor 2016: www.insm-bildungsmonitor.de