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Grundschule

Schwimmunterricht mit deutlichen Folgen

14. November 2016 Pressemitteilung

Aufgrund des erweiterten Schwimmunterrichts haben deutlich mehr Grundschulkinder als früher erstmals schwimmen gelernt. Ihre Zahl stieg von 2.766 (Schuljahr 2012/13) um rund 53 Prozent (1.467 Schüler) auf aktuell 4.233 (Schuljahr 2015/16) – ein neuer Spitzenwert. Trotz dieser deutlichen Steigerung konnten die ambitionierten Abschlussziele nicht ganz erreicht werden. Denn im gleichen Zeitraum stieg auch die Zahl der Grundschüler, die zu Beginn des Unterrichts nicht schwimmen können, von 4.947 um 1.007 auf 5.954 Grundschüler. Das Ergebnis: Am Ende der Grundschulzeit erreichten insgesamt 87 Prozent aller Grundschüler des letzten Jahrgangs das Schwimmabzeichen Seepferdchen (2012/13: 81%, Ziel 95%), 66 Prozent von ihnen das Schwimmabzeichen Bronze oder besser (2012/13: 64%, Ziel 70%).

Damit mehr Kinder schwimmen lernen, wurde der Schwimmunterricht während der Grundschulzeit ab dem Schuljahr 2014/15 verdoppelt. Bis dahin hatten die Schülerinnen und Schüler ein halbes Jahr Schwimmunterricht, seit 2014 ist es ein ganzes Schuljahr. Die erhebliche Ausweitung des Schwimmunterrichts wurde flankiert mit einer besseren Ausstattung. Während der Schwimmunterricht in höheren Klassenstufen von einer Fachkraft pro Lerngruppe erteilt wird, werden in der Grundschulzeit jeweils zwei Lerngruppen von drei und teilweise vier Fachkräften unterrichtet. Ziel der Veränderung war, dass mehr Kinder bis zum Verlassen der Grundschule schwimmen lernen und die ambitionierten Zielzahlen erstmals erreicht werden.

Schulsenator Ties Rabe: „Es freut mich, dass der zusätzliche Schwimmunterricht deutliche Erfolge zeigt. Noch nie haben so viele Kinder während der Grundschulzeit erstmals schwimmen gelernt. Dennoch stimmt es nachdenklich, dass auch mit dem doppelten Einsatz an Lernstunden und Personal die 2006 festgelegten ambitionierten Zielzahlen nicht erreicht wurden. Ein Grund ist sicher die Tatsache, dass immer weniger Kinder zu Beginn der Grundschulzeit schwimmen können und der Schwimmunterricht damit ständig besser werden muss, um auch nur die alten Erfolgszahlen zu halten. Zudem sind immer mehr Kinder kaum an das Wasser gewöhnt. Dennoch werden wir jetzt im Gespräch mit der Bäderland Hamburg und dem Verein Aktive Freizeit die Zahlen analysieren und weitere Verbesserungsmöglichkeiten prüfen.“

2006 wurde der Schwimmunterricht an den Hamburger Schulen an Bäderland Hamburg und dem Verein Aktive Freizeit übertragen, wo er seitdem von qualifizierten Schwimmlehrkräften erteilt wird. Gleichzeitig wurden erstmals Zielzahlen festgelegt. So sollen am Ende der Grundschulzeit 95 Prozent aller Schüler das Schwimmabzeichen Seepferdchen erreichen, 70 Prozent davon mindestens das Schwimmabzeichen Bronze. Das Seepferdchen bekommt, wer vom Beckenrand in tieferes Wasser springen, 25 Meter schwimmen und einen Gegenstand mit den Händen aus schultertiefem Wasser heraufholen kann. Hamburg ist das einzige Bundesland, das so ambitionierte Ziele festgelegt hat und regelmäßig überprüft. Vergleichswerte anderer Bundesländer gibt es nicht, in sehr vielen Bundesländern gibt es ohnehin keinen flächendeckenden/systematischen Schwimmunterricht an allen Schulen. Stichproben der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft DLRG belegen beispielsweise für 2010 bundesweit im Schnitt nur 74 Prozent Seepferdchen-Abzeichen sowie 50% Schwimmabzeichen Bronze oder besser am Ende der Grundschulzeit.