Seit dem Schuljahr 2010/11 arbeiten alle staatlichen allgemeinen Hamburger Schulen inklusiv, Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf werden gemeinsam unterrichtet. Eltern dürfen frei wählen, ob ihr Kinder eine Regel- oder eine Sonderschule besucht. Schülerinnen und Schüler mit speziellen Förderbedarfen in den Bereichen Hören, Sehen, Autismus, geistige Entwicklung oder körperliche und motorische Entwicklung stehen zurzeit allerdings noch nicht alle 310 allgemeinen Schulen offen, sondern 59 gut ausgestattete Schwerpunktschulen.
Diese 35 Grundschulen und 24 Stadtteilschulen sind aufgrund ihrer personellen, konzeptionellen, räumlichen und sächlichen Ausgestaltung besonders gut in der Lage, Schülerinnen und Schüler mit speziellem Förderbedarf aufzunehmen. Die Schwerpunktschulen werden jetzt mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket in ihrer Schulentwicklung gestärkt.
Die Schwerpunktschulen führten bereits lange vor der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Hamburg Integrationsklassen und integrative Regelklassen und verfügen somit über weitreichende Erfahrungen in der Förderung von Kindern und Jugendlichen mit speziellen Förderbedarfen. Der inklusive Unterricht wird dabei so gestaltet, das die Belange der Schüler mit speziellem Förderbedarf nicht isoliert betrachtet werden, solle möglichst alle Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines differenzierten Unterrichts passgenau gefördert werden.
Besondere Begabungen, verschiedene Erstsprachen, kulturelle und gesellschaftliche Hintergründe gehören ebenso zum Schulalltag wie spezifische Angebote für Schülerinnen und Schüler mit behinderungsbedingten Entwicklungsbeeinträchtigungen.
Das Gesamtprojekt Schwerpunktschulen umfasst folgende Einzelmaßnahmen:
- Einrichtung eines „Forum Schwerpunktschulen stärken“ mit Vertreterinnen und Vertretern der Eltern, der Schwerpunktschulen und der Behörde für Schule und Berufsbildung als Forum für einen Dialog über Verbesserungsmaßnahmen
- Gründung eines Netzwerks für Schulleitungen und Förderkoordinatoren aller Schwerpunktschulen, in dessen Rahmen die Schulen ihre Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig hospitieren können
- Die Entwicklung und Durchführung von innovativen Vortrags- und Fortbildungsveranstaltungen für die Hamburger Schulen
- personelle Verstärkungen durch zusätzliche Lehrerstellenanteile für die innerschulische Weiterentwicklung
- Gemeinsame regionale Planung, um zusätzliche Angebote und weitere Schulen als Schwerpunktschulen zu gewinnen
Grundschulen:
- Aueschule Finkenwerder
- Grundschule An der Haake (Hausbruch)
- Schule Iserbarg (Rissen)
- Schule Langbargheide/Bildungshaus Lurup
- Schule Max-Eichholz-Ring (Lohbrügge)
- Schule Mendelssohnstraße (Bahrenfeld)
- Schule Rönnkamp (Schnelsen)
Stadtteilschulen:
- Grund- und Stadtteilschule Eppendorf
- Erich Kästner Schule (Farmsen-Berne)
- Stadtteilschule Hamburg-Mitte (St. Georg/Hamm)
- Stadtteilschule Alter Teichweg (Dulsberg)