Bildungssenator Ties Rabe: „Die Fortbildungsmaßnahme „Digital macht Schule“ ist innovativ, modern und passt sich den verschiedenen Anforderungen an die digitale Schul- und Unterrichtsentwicklung an. In diesem Bereich will Hamburg Schrittmacher des digitalen Lernens in Deutschland sein. In diesem Schuljahr erreichen wir mit dem vor zwei Jahren initiierten Projekt schon 140 Schulen mit einem intensiven Qualifizierungsprogramm. Das ist ein wichtiger Baustein bei der Anpassung von Schule und Unterricht in der digitalen Welt. Neben den dramatischen Erfolgen beim Ausbau der Infrastruktur und in der technischen Ausstattung sind die Qualifizierung der Lehrkräfte und Schulen wichtige Faktoren in der digitalen Schulentwicklung. Unser Ziel ist es stets, Schülerinnen und Schüler optimal auf die Anforderungen einer digitalen Berufs- und Lebenswelt vorzubereiten.“
Dr. Nina Lemmens, Programmvorstand der Joachim Herz Stiftung: "Wir sehen in der Digitalisierung eine Riesenchance, um Unterricht besser zu machen. Das heißt vielfältiger und besser auf die Anforderungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler zugeschnitten. Und damit das klappt, müssen auch die Schulen ganzheitlich als Organisation mitgenommen werden. Genau das soll „Digital macht Schule“ möglich machen.“
Die Joachim Herz Stiftung förderte das Projekt "Digital macht Schule" mit insgesamt 500.000 Euro. Die Schulbehörde hat Personalmittel im Gegenwert von 700.000 Euro für die beteiligten Schulen und die Projektdurchführung in der Schulbehörde und im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) eingebracht. Die ersten 20 teilnehmenden Schulen bekamen während einer Pilotphase über den Projektzeitraum zentrale Fortbildungs- und Vernetzungsangebote zur Unterstützung ihrer digitalen Schul- und Unterrichtsentwicklung.
2019 arbeiteten zunächst 20 Hamburger Pilotschulen aller Schulformen und aus allen Bezirken gemeinsam an den Grundfragen der digitalen Schulentwicklung. Das Besondere: Neben stadtbekannten digitalen Vorreiterschulen wurden insbesondere auch solche Schulen in das Projekt aufgenommen, die ihre Anstrengungen im Bereich der Digitalisierung noch deutlich ausbauen wollten. Die Schulen erhielten neben der Freistellung der teilnehmenden Lehrkräfte eine Förderung von bis zu 20.000 Euro.
Das durch „Digital macht Schule“ entstandene Netzwerk erarbeitete in vier Handlungsfeldern Inhalte und Konzepte für die digitale Schulentwicklung heraus. Zu diesen vier Handlungsfeldern (Lernen & Lehren, Fortbildung & Weiterbildung, Prozesse & Organisation, Hardware & Software) entwickelte die Stabsstelle Digitalisierung aus den Inhalten und Konzepten der 20 Pilotschulen den sogenannten Blended Learning Kurse mit attraktiven Lern- und Austauschangeboten. Blended Learning vermischt klassische Fortbildungsmaßnahmen mit digitalen Lernmodellen. Trotz Corona haben so im letzten Schuljahr über 80 Schulen (40 Grundschulen und 40 Stadtteilschulen und Gymnasien) das hybride Qualifizierungsangebot von „Digital macht Schule“ absolvieren können. 40 weitere Schulen haben sich bereits vor den Sommerferien für den nächsten Durchgang im neuen Schuljahr am Landesinstitut beworben.
Aufgrund der Pandemie wird der Kurs als reiner Online-Kurs organisiert. Da das Interesse der Schulen im Sommer 2020 so groß war, wurde der viermonatige Kurs im November 2020 und im Februar 2021 gleich zweimal vom Landesinstitut angeboten. Die neue Organisationsform ermöglicht es, stärker auf die zum Teil sehr unterschiedlichen Erfahrungsstände der Schulen einzugehen. Die Teilnahme ist überwiegend orts- und zeitunabhängig über die Plattform LMS Lernen Hamburg (https://lms.lernen.hamburg) möglich. Der Kurs stellt den Transfer der Schulungsinhalte direkt in die Schulen vor Ort und das Klassenzimmer in den Vordergrund. Dabei werden die Schulen von Tutorinnen und Tutoren am Landesinstitut eng begleitet, die in eigenen Schulungen im Rahmen des Projekts qualifiziert wurden.
Digital macht Schule" ist das zweite große Kooperationsprojekt zwischen der Joachim Herz Stiftung und der Schulbehörde. Im ersten Projekt „digital learning lab“ unterstützt die Stiftung eine Internetplattform, auf der Lehrkräfte aller Schulen erprobte und erfolgreiche Unterrichtsbausteine und Unterrichtsbeispiele für den Unterricht mit digitalen Medien in allen Schulfächern vorstellen und allen Lehrkräften zur Verfügung stellen. Das „digital.learning.lab“ (https://digitallearninglab.de) ist seit 2018 öffentlich zugänglich und wird von der Schulbehörde in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Hamburg gestaltet. Die Unterrichtsbeispiele werden seitdem Schritt für Schritt ausgeweitet.
Weitere Informationen zum Forum für Hamburger Lehrkräfte #dms 21 am 18. und 19. August gibt es unter https://digitalmachtschule.de.