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Schulausbauprogramm

Bereits zehn neue Schulen gegründet – weitere 16 in Gründung

25. April 2023 Pressemitteilung
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Das milliardenschwere Schulausbauprogramm wirkt: Bis zum Jahr 2030 erwartet Hamburg rund 45.000 zusätzliche Schülerinnen und Schüler, 25 Prozent mehr als 2019 zum Start des aktuellen Schulentwicklungsplans. Schulsenator Ties Rabe: „Auf diese Entwicklung können wir stolz sein. Hamburg ist zu einer kinder- und familienfreundlichen Stadt geworden, in der Familien gern leben und optimistisch in die Zukunft blicken. Und Hamburgs Schulen sind deutlich besser und erfolgreicher geworden. Damit das so bleibt, wollen wir die hohe Schulqualität bewahren und ein sehr gutes Raumangebot für alle Schülerinnen und Schüler schaffen. Seit 2019 haben wir deshalb bereits zehn neue Schulen gegründet, weitere 16 sind konkret in der Gründung und haben Gründungsschulleitungen. Über 120 bestehende Schulen werden zudem saniert, modernisiert und vergrößert. 40 Ausbauprojekte sind bereits realisiert, weitere über 60 konkret in Umsetzung. Insgesamt wird der Senat voraussichtlich mehr als vier Milliarden Euro in den Schulbau investieren.“

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SBH

Seit Beschluss des aktuellen Schulentwicklungsplans 2019 sind bereits zehn neue Schulen gegründet worden, darunter sechs Grundschulen, zwei Campus-Stadtteilschulen und zwei Gymnasien:

  • Wolfgang-Borchert-Schule, Grundschule in Eimsbüttel, 2019
  • Grundschule Ballerstaedtweg (Ohlsdorf), 2019
  • Grundschule Sinstorfer Weg (Marmstorf), 2020
  • Schule Fabriciusstraße, Grundschule in Bramfeld, 2021
  • Campus HafenCity, Stadtteilschule mit Gymnasialzweig, 2021 (in mobilen Klassenräumen)
  • Gymnasium Rotherbaum, 2021 (Übergangsstandort)
  • Grundschule Am Baakenhafen (HafenCity), 2021 (in mobilen Klassenräumen)
  • Schule am Park, Grundschule in Harburg, 2021(in mobilen Klassenräumen)
  • Campus Kieler Straße (Stadtteilschule mit gymnasialem Zweig in Altona-Nord), 2023
  • Gymnasium Langenhorn, 2023

Die seit 2019 sukzessive neue gegründeten Grundschulen befinden sich in den Stadtteilen Eimsbüttel, Ohlsdorf, Marmstorf, Bramfeld, HafenCity und Harburg. Alle Schulen haben sich sehr positiv entwickelt und haben für das kommende Schuljahr Anmeldungen für jeweils drei bis fünf Eingangsklassen.

Neue Schulform Campus-Schulen erfreuen sich großer Beliebtheit

Schulsenator Rabe: „Es ist ein großartiges Signal, dass sich auch die neuen Campus-Schulen großer Beliebtheit erfreuen: Die beiden gerade erst gegründeten Campus-Stadtteilschulen mit Gymnasialzweig in der Hafencity und in Altona-Nord haben in der kürzlich abgeschlossenen Anmelderunde für die Klasse 5 des kommenden Schuljahres sehr gute Anmeldezahlen.“ Der Campus HafenCity hat 139 Anmeldungen für die neue Klassenstufe 5, der Campus Kieler Straße in Altona-Nord 107. Das entspricht sechs bzw. fünf Eingangsklassen im allerersten Jahrgang dieser Schulen. Der aktuelle Schulentwicklungsplan sieht bis zu sieben neue Campus-Stadtteilschulen vor. Für das kommende Schuljahr 2023/24 steht auch das Gymnasium Langenhorn in den Startlöchern und hat schon im ersten Anlauf 68 Anmeldungen für Klasse 5 registriert.

Für das Schuljahr 2024/25 steht die Neugründung von insgesamt sieben Schulen an, davon zwei Grundschulen, zwei Gymnasien, zwei Stadtteilschulen sowie eine weitere Campus-Schule (also Stadtteilschule mit Gymnasialzweig):

  • Campus Hebebrandstraße (City Nord), Stadtteilschule mit Gymnasialzweig
  • Fanny-Hensel-Schule (Grundschule in Barmbek-Süd)
  • Gymnasium Neugraben
  • Gymnasium im Eilbektal (Eilbek)
  • Stadtteilschule In den Reethen (Neugraben-Fischbek)
  • Stadtteilschule Osterbek (Bramfeld)
  • Schule Eschenweg (Fuhlsbüttel)


 Weitere Schul-Neugründungen zwischen 2025 und 2029:

  • Grundschule Isestraße (Harvestehude), ab 2025
  • Grundschule Wandsbek-Süd, ab 2025
  • Campus Schnelsen, voraussichtlich ab 2025
  • Gymnasium Billwerder Straße (Bergedorf), ab 2026
  • Stadtteilschule Leuschnerstraße (Lohbrügge), ab 2026/27
  • Grundschule Sander Damm (Bergedorf), ab 2027
  • InselCampus Wilhelmsburg, ab 2027
  • Stadtteilschule Ottensen (Vivo), ab 2027
  • Stadtteilschule Buckhorn (Volksdorf), ab 2029


Prozess der Schulneugründungen

Die Gründung von bis zu 44 neuen Schulen sowie die starke Vergrößerung einzelner Schulen stellt einen umfangreichen und komplexen Prozess dar, der weit über bauliche Fragen hinausgeht. Auf die Unternehmenswelt übertragen bedeutet das mitunter, dass aus einem kleinen Familienunternehmen mit 25 Mitarbeitern innerhalb von wenigen Jahren ein mittelständisches Unternehmen mit 80 bis über 100 Mitarbeitern werden kann.

Um die vielen Schulneugründungen zu organisieren, hat die Schulbehörde erstmals eine eigene Schulaufsichtsbeamtin nur für die Gründungsschulen eingesetzt. Bislang wurden Neugründungen von der jeweils regional zuständigen Schulaufsicht betreut. Doch die Gründung einer neuen Schule erfordert mittlerweile ein so umfangreiches Knowhow im Bereich der Schulbauprozesse, der Personalfindung und Personalführung sowie im Bereich der Pädagogik und Schulkonzeption, dass die neuen Aufgaben an einer Stelle gebündelt wurden. Die neue Gründungsschulaufsicht agiert übergreifend und koordiniert die verschiedenen fachlichen Zuständigkeiten bis zum Start in den Schulbetrieb.

So sucht die Gründungsschulaufsicht in der Regel schon einige Jahre vor dem Start der neuen Schule geeignete Schulleitungen und Schulleitungsteams aus und sorgt für die entsprechenden Fortbildungen der neuen Leitungsteams. Gemeinsam mit der Gründungsschulleitung wird danach ein Team von Lehrkräften zusammengestellt, das den Schulbetriebs vorbereitet. Die Phase bis zur Aufnahme des Schulbetriebes wird dann intensiv für die pädagogische und räumliche Konzeption der neuen Schule genutzt.

Das beginnt schon bei der Grundstückssuche und der Bauplanung. Das Besondere: Das künftige Schulleitungsteam hat erhebliche Mitgestaltungsrechte beim neuen Schulgebäude. Schulsenator Ties Rabe: „Um kostenstabil zu bauen, gibt es einerseits für alle Schulgebäude klare und verbindlichen Flächen- und Kostenvorgaben, doch innerhalb dieser Vorgaben können die Schulgemeinschaften das Arrangement, den Zuschnitt, die Größe und die Zahl der Räume und auch die Gestaltung des Gebäudes erheblich mitbestimmen. Deshalb gibt es bei allen größeren Schulbauverfahren in Hamburg eine so genannte „Bauphase Null“, in der die Schulgemeinschaft unterstützt von Architekten und Schulbauprofis eigene Gestaltungswünsche und Raumkonzepte erarbeiten kann, die alle schulischen Aspekte wie zum Beispiel Inklusion und Ganztagsangebote berücksichtigen.“

Programm „Hamburg wächst mit seinen Schulen“

Um Neu- und Ausbau der Hamburger Schulen professionell zu gestalten, hat die Schulbehörde zusätzlich ein umfassendes Unterstützungsprogramm unter dem Claim „Hamburg wächst mit seinen Schulen“ aufgelegt. Der Claim „Hamburg wächst mit seinen Schulen – Programm 2030“ wurde dafür eigens entwickelt, um die besondere Dimension des Gesamtprojekts und seine Bedeutung für die Stadt Hamburg herauszustellen. In das Unterstützungsprogramm werden auch stark wachsende Schulen aufgenommen. Im Rahmen des Programms unterstützt die Agentur für Schulberatung im Landesinstitut für Lehrerbildung neue und wachsende Schulen durch digitale Angebote auf der Lern- und Schulplattform LMS/Moodle, beispielsweise Informationen, Materialien, Checklisten und Kontaktdaten, durch ein breit gefächertes Fortbildungsangebot mit Zukunftswerkstätten, Workshops und Tagungen mit Expertinnen und Experten, durch schulindividuelle Beratungsgespräche, die Vermittlung von Beraterinnen und Beratern sowie durch Netzwerkveranstaltungen und Hospitationsmöglichkeiten.

Ausbau und Überplanung von Schulstandorten

Auch viele bestehende Schulen werden saniert, modernisiert und vergrößert. Bislang sind 40 Ausbauprojekte von Schulen bereits realisiert worden, weitere über 60 sind konkret in der Umsetzung. So wurden zum Beispiel die Geschwister-Scholl-Stadtteilschule (Lurup), die Stadtteilschule Lurup und die Stadtteilschule Altona komplett neu gebaut, die Stadtteilschule Kirchwerder, die Grundschule der Stadtteilschule Alter Teichweg (Dulsberg) und die Grundschule Neugraben werden neu gebaut. Aktuell werden auch die Schule Bahrenfelder Straße (Ottensen), das Gymnasium Lerchenfeld (Uhlenhorst), das Albert-Schweitzer-Gymnasium (Ohlsdorf), die Elisabeth-Lange-Schule (Stadtteilschule in Eißendorf) und die Elbinselschule (Wilhelmsburg) jeweils mit größeren Neu-, Zu- oder Ersatzbauten erweitert.

Weitere Beispiele für Schulen, die deutlich ausgebaut und dabei ganz oder überwiegend überplant werden:

  • Schule Grützmühlenweg mit Gymnasium Hummelsbüttel
  • Stadtteilschule Oldenfelde
  • Grundschule Kamminer Str. (Rahlstedt)
  • Grundschule Stengelestraße (Horn)

Hintergrund: der neue Schulentwicklungsplan

Im September 2019 hatte Schulsenator Rabe den neuen Schulentwicklungsplan vorgelegt. Er sieht die Neugründung von bis zu 44 staatlichen Schulen vor: 21 Grundschulen, sieben Gymnasien, 13 Stadtteilschulen sowie drei weiterführende Schulen, deren Schulform zunächst nicht festgelegt war. Bis zu sieben der 13 neuen Stadtteilschulen sollen zusätzlich auch Gymnasialklassen nach dem Modell der Campus-Stadtteilschule führen. Darüber hinaus sollen über 120 bestehende Schulen erweitert werden. Der Schulentwicklungsplan war notwendig geworden, weil das Statistikamt Nord eine deutliche Steigerung der Schülerzahlen von 195.000 im Jahr 2019 auf 240.000 bis zum Jahr 2030 prognostiziert hatte.

Schulsenator Rabe: „Der Schulentwicklungsplan ist kein starres Korsett, sondern wird fortlaufend weiterentwickelt und angepasst. Manche Schulregionen wachsen schneller als ursprünglich prognostiziert, andere langsamer. Dementsprechend werden die Schulplanungen angepasst, Ausbaupläne vergrößert oder verkleinert, neue Schulen in den Plan aufgenommen, die ursprünglich gar nicht vorgesehen waren. Da an vielen Standorten auch Grundstücksflächen oder Immobilien angekauft werden müssen, steht und fällt eine Planung damit, ob und wann sich ein Ankauf realisieren lässt.“

Schulentwicklungsplan 2019: www.hamburg.de/schulentwicklungsplan
Schulinformationssystem: www.hamburg.de/schulinfosystem/
Agentur für Schulberatung: https://li.hamburg.de/beratung/themen-aufgabengebiete/agentur-fuer-schulberatung