Der Bezirk Eimsbüttel wächst. So ist die Anzahl der Erstklässlerinnen und Erstklässler vom Schuljahr 2016 bis zum Schuljahr 2022 von 1.864 auf 2.179 gestiegen, ein Wachstum von 17 Prozent. Ausgehend von 2018 wird die Zahl der 6- bis 18-Jährigen bis 2035 insgesamt sogar um bis zu 26 Prozent steigen. Aus diesem Grund wurden mit dem Schulentwicklungsplan 2019 umfassende Bauvorhaben auch für den Bezirk Eimsbüttel beschlossen, die seitdem realisiert werden. So wurden und werden im Bezirk mehrere Grundschulen und weiterführende Schulen erweitert und modernisiert. Darüber hinaus sind im Rahmen des Schulentwicklungsplans die Gründung von zwei neuen Grundschulen, zwei neuen Stadtteilschulen und einem neuen Gymnasium geplant. Die neue Grundschule Wolfgang-Borchert ist bereits fertiggestellt, das Gymnasium Rotherbaum ist 2021 an einem Interimsstandort gegründet worden. Allein für die Neugründungen sind in den nächsten zehn Jahren Investitionen in Höhe von 175,8 Millionen Euro vorgesehen, insgesamt belaufen sich die Investitionen in diesem Zeitraum auf über 530 Millionen Euro.
Schulsenator Ties Rabe: „Aufgrund der steigenden Schülerzahlen sind auch im Bezirk Eimsbüttel zahlreiche Schulerweiterungen und Neugründungen erforderlich. Hierfür werden wir in den nächsten zehn Jahren rund 530 Millionen Euro investieren. Insbesondere in dicht besiedelten Stadtteilen stadteinwärts ist das eine große Herausforderung, denn Platz ist hier häufig Mangelware. Hinzu kommen vielfältige Anforderungen an den Schulbau, etwa durch den Denkmalschutz. Umso erfreulicher ist es zu sehen, wie kreativ und effizient wir auch in diesen Regionen den Schulbau vorantreiben. Wir sanieren Bestandsgebäude, erweitern die Schulstandorte mit Hamburger Klassenhäusern und bauen sogar denkmalgeschützte Gebäude um, sodass wir dort eine Schule gründen können. Das sind hervorragende Beispiele für den effizienten Hamburger Schulbau, mit dem wir moderne Lern- und Lebensorte schaffen, an denen die Hamburger Schülerinnen und Schüler mit Spaß und Enthusiasmus lernen können.
Schulsenator Rabe weiter: „Solche Baumaßnahmen im Bestand sind dabei nicht nur notwendig, sondern auch nachhaltig. Sie schonen Ressourcen und erhöhen die Energieeffizienz der Schulgebäude, wodurch Energie eingespart werden kann. Auch die Außenanlagen werden mitgedacht: Wo immer möglich, werden im Rahmen von größeren Bauvorhaben Schulhofflächen entsiegelt und naturnäher umgestaltet. Mit diesen Maßnahmen leisten wir einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige und lebenswerte Stadt.“
Sonja Böseler, Bezirksamtsleiterin: „Auch aus Sicht des Bezirks ist die hohe Investitionsbereitschaft des Senats in den Schulneubau und die Entwicklung der vorhandenen Standorte ein gutes und wichtiges Signal für die Familien in unseren Stadtteilen. Im Bezirk Eimsbüttel flankieren wir diese Maßnahmen durch intelligente Lösungen für die Infrastruktur, zum Beispiel durch die gemeinsame Nutzung von Sportanlagen mit den Vereinen der Quartiere. Im Bezirksamt betreiben wir aktuell großen Aufwand, um auch das Thema „sichere und klimafreundliche Schulmobilität“ zu verbessern. Zum Beispiel mit einem Verkehrskonzept für den Bereich zwischen Isebekkanal und Schlump, der mit acht Schulen eine einmalige Dichte aufweist. Hier wollen wir bis Ende des Jahres unter Beteiligung von Schülerschaft, Schulen und Eltern ein Konzept stehen haben, aus dem konkrete Schritte zur Verbesserung abgeleitet werden können.“
Jan Schneck, Vertretung der Geschäftsführung SBH | Schulbau Hamburg: „Im Bezirk Eimsbüttel konnten viele Schulen in den letzten zehn Jahren saniert, modernisiert und erweitert werden. Dabei sind gute Beispiele für moderne Schulen in innerstädtischen Quartieren mit kompakten Grundstücken und historischen Gebäuden entstanden. Wir freuen uns, dass wir den Schulbau in Eimsbüttel auch in den nächsten Jahren verlässlich fortsetzen werden.“
Im Fokus dieses ersten Teils der Schulbautour durch den Bezirk Eimsbüttel standen die eher zentral gelegenen und dicht besiedelten Stadtteile des Bezirks. Den Anfang machte dabei das Albrecht-Thaer-Gymnasium in Stellingen. Der Standort soll für rund 4,5 Millionen Euro um ein dreigeschossiges, 1.350 m² großes Hamburger Klassenhaus erweitert werden. Baubeginn ist August dieses Jahres, die Fertigstellung ist zum August 2024 geplant. Zuvor ist für rund 1,55 Millionen Euro das ca. 28.000 m² große Grundstück des Gymnasiums umfassend saniert und renaturiert worden. Ziel der Maßnahme, die 2022 abgeschlossen worden ist, war es, die Flächen zu entsiegeln und insgesamt die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens zu verbessern. Hierfür sind unter anderem Rückhaltemulden für die temporäre Speicherung des Niederschlagwassers und offene Pflasterrinnen installiert worden, über die die Ableitung des Regenwassers erfolgen kann. Insgesamt konnte durch diese Maßnahmen die versiegelte Fläche auf dem Grundstück um fast 1.200 m² reduziert werden.
Die Schule Vizelinstraße in Lokstedt ist bereits 2020 für rund 2,7 Millionen Euro um ein zweigeschossiges, 910 m² großes Hamburger Klassenhaus erweitert worden. Seitdem führt die sechsjährige Grundschule vier Parallelklassen. Hierfür nutzt die Schule zurzeit noch einen Pavillon sowie zwei mobile Klassenräume. Da eine Instandsetzung des Pavillons unwirtschaftlich wäre, sollen der Pavillon sowie die beiden mobilen Klassenräume in einem weiteren Bauvorhaben für rund 3 Millionen Euro durch ein neues 900 m² großes Hamburger Klassenhaus ersetzt werden. Diese Erweiterungen machen auch den Ausbau der Sportflächen erforderlich, weshalb die Schule 2022 für rund 1,2 Millionen Euro eine 360 m² große Gymnastikhalle erhielt. Der Neubau schließt unmittelbar an die bestehende Einfeld-Sporthalle an. Neben einer Wärmepumpe wurde ebenfalls eine PV-Anlage realisiert, die den regenerativen Energieanteil sicherstellt. Zur nachhaltigen Unterhaltung trägt ebenfalls das Lüftungskonzept mit einer kontrollierten Zu- und Abluft über CO2-Sensoren bei. Die Außenanlagen im Umfeld der Sporthallen wurden im Rahmen der Zubauten ebenfalls für rund 400.000 Euro neugestaltet.
Ein besonderes Beispiel für eine ressourcenschonende Umnutzung bestehender Gebäude ist die neue Wolfgang-Borchert-Schule im Stadtteil Eimsbüttel. Die Schule ist in das Gebäude der ehemaligen beruflichen Schule in der Schwenckestraße 91-93 gezogen. Hierfür musste das ca. 3.760 m² große Gebäude von 2019 bis 2021 für insgesamt rund 12 Millionen Euro umfassend umgebaut und saniert werden. Das Hauptgebäude und die Sporthalle wurden mit Ausnahme von Rohbau und Estrich komplett entkernt und erneuert. Wesentliche Inhalte der Maßnahmen umfassten dabei die Fassaden, den Innenausbau und eine Schadstoffsanierung. Die Gesimse und das Vormauerwerk wurden fachgerecht saniert und wiederhergestellt, die Fenster erneuert. Weiterhin wurden Brand- und Wärmeschutz erhöht sowie die Akustik wesentlich verbessert. Die Gebäudenutzenden profitieren von neu gestalteten offenen Lernbereichen, einer Schulmensa und dem neuen Haupteingang auf der Hofseite. Der ehemalige Haupteingang wurde rückgebaut und durch ein großzügiges Stadtteilfenster ersetzt. Ein naturnaher Spielbereich mit altem Baubestand, offene Versickerungsflächen und Regenrückhaltung auf dem Schulhof tragen dabei zum Klimaschutz bei.
Ebenfalls im Stadtteil Eimsbüttel liegt das Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium. Für die Sanierung des rund 5.900 m² großen Altbaus des Gymnasiums wurde für rund 10,5 Millionen Euro ein ganzheitliches, denkmalgerechtes Sanierungskonzept umgesetzt, das neben der Mängel- und Schadstoffbeseitigung zum Ziel hatte, das Objekt nachhaltig, wirtschaftlich und zukunftsorientiert zu betreiben. Kern der Maßnahme war die Sanierung der Innenbereiche mit dem Hauptaugenmerk auf schadstofffreie Oberflächen, die Überholung des Brandschutzes und der Einbau eines Aufzugs. Weiterhin wurde die Außenhülle teilweise saniert. Im Anschluss wurden für rund 200.000 Euro die Hauptschulhofflächen neu gepflastert und gestaltet sowie die Siele saniert.
Weitere Schulbauvorhaben
Allein in den Jahren 2022 bis 2024 wurden beziehungsweise werden rund 78 Millionen Euro in 35 Maßnahmen investiert. Beispiele für weitere Bauvorhaben in diesem Zeitraum im Bezirk Eimsbüttel sind:
- Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer: Sanierung des denkmalgeschützten Hauptgebäudes
- Schule Frohmestraße: Zubau eines Hamburger Klassenhauses
- Schule Rellinger Straße: Sanierung des Hauptgebäudes
- Grundschule Bindfeldweg: Zubau eines Hamburger Klassenhauses
- Schule Röthmoorweg: Neubau einer Kita
- Stadtteilschule Eidelstedt: Zubau einer Dreifeld-Sporthalle
- Grundschule Lohkampstraße: Zubau einer Mensa
- Schule Brehmweg: Zubau einer Einfeld-Sporthalle
- Julius-Leber-Schule: Zubau eines Hamburger Klassenhauses
Neben Baumaßnahmen an bestehenden Schulstandorten sind im Rahmen des Schulentwicklungsplans im Bezirk Eimsbüttel insgesamt fünf neue Schulen geplant:
- Neugründung der Wolfgang-Borchert-Schule, Schulstart 2019
- Neugründung des Gymnasium Rotherbaum, Schulstart am Interimsstandort 2021
- Neugründung der Grundschule Isestraße (Harvestehude), voraussichtlich ab 2025
- Neubau einer Campusschule in Schnelsen, voraussichtlich ab 2025
- Neugründung Campus-Stadtteilschule-Lokstedt, Schulstart noch nicht terminiert
Hintergrund: Programm „Hamburg wächst mit seinen Schulen“
Um Neu- und Ausbau der Hamburger Schulen professionell zu gestalten, hat die Schulbehörde ein umfassendes Unterstützungsprogramm unter dem Claim „Hamburg wächst mit seinen Schulen“ aufgelegt. Der Claim „Hamburg wächst mit seinen Schulen – Programm 2030“ wurde dafür eigens entwickelt, um die besondere Dimension des Gesamtprojekts und seine Bedeutung für die Stadt Hamburg herauszustellen. In das Unterstützungsprogramm werden auch stark wachsende Schulen aufgenommen. Im Rahmen des Programms unterstützt die Agentur für Schulberatung im Landesinstitut für Lehrerbildung neue und wachsende Schulen durch digitale Angebote auf der Lern- und Schulplattform LMS/Moodle, beispielsweise Informationen, Materialien, Checklisten und Kontaktdaten, durch ein breit gefächertes Fortbildungsangebot mit Zukunftswerkstätten, Workshops und Tagungen mit Expertinnen und Experten, durch schulindividuelle Beratungsgespräche, die Vermittlung von Beraterinnen und Beratern sowie durch Netzwerkveranstaltungen und Hospitationsmöglichkeiten.
Schulentwicklungsplan 2019: www.hamburg.de/schulentwicklungsplan
Schulinformationssystem: www.hamburg.de/schulinfosystem/
Rückfragen der Medien
Bezirksamt Eimsbüttel
Kay Becker, Pressesprecher
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