Hamburg.de Startseite Politik & Verwaltung Behörden ... Veröffentlichungen Pressemeldungen
Bildung digital

Kaum noch Kreide in Hamburgs Klassenräumen

30. Dezember 2024 Pressemitteilung

Erfolgreiche Bilanz des DigitalPakts Schule für Hamburg

  • Schule und Berufsbildung
  • Sie lesen den Originaltext
COLOURBOX32964035
COLOURBOX32964035 colourbox.de

Hamburg setzt bundesweit Maßstäbe bei der Digitalisierung seiner Schulen. Dank der Mittel aus dem DigitalPakt Schule von 2019 bis 2024 wurden in den letzten Jahren zahlreiche Fortschritte erzielt, um die Schulen optimal auf die Herausforderungen der digitalen Zukunft vorzubereiten. Zum Ende des 2024 auslaufenden DigitalPakts 1.0 meldet Hamburgs Schulbehörde jetzt einen positiven Zwischenstand zur Digitalisierung der Schulen. Demnach haben inzwischen fast alle Unterrichtsräume digitale Präsentationstechnik und alle Schulen schnelles Internet erhalten. Hinzu kommen 65.000 digitale Endgeräte für alle Schülerinnen und Schüler. Das ist eine Abdeckung von einem Gerät pro drei Personen.

Hamburgs Bildungssenatorin Ksenija Bekeris: „Wir verfolgen das Ziel, digitale Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern kontinuierlich auszubauen und sie auf eine zunehmend digitalisierte Gesellschaft vorzubereiten. Die Digitalisierung bietet die Chance, den Bildungsstandort Hamburg nachhaltig zu stärken und den Unterricht moderner, kreativer und inklusiver zu gestalten. Der zum Ende des Jahres auslaufende erste DigitalPakt Schule hat die Digitalisierung in den Hamburger Schulen in den letzten Jahren massiv vorangetrieben. Vom DigitalPakt 2.0, der Fortsetzung der Bund-Länder-Vereinbarung, erwarten wir uns sowohl eine weitere Beschleunigung der Digitalisierung sowie eine nachhaltige Sicherung der bisher erreichten Ergebnisse.“

Fortschritte bei der digitalen Infrastruktur

Hamburgs Schulen sind heute besser ausgestattet denn je: Alle Hamburger Schulen verfügen inzwischen über schnelles Internet und WLAN. Alle in den Grundschulen und weiterführenden Schulen installierten WLAN Access Points ermöglichen eine Datenübertragungsrate von 1 Gbit/s.

Darüber hinaus wurden rund 65.000 digitale Endgeräte – darunter Tablets und Notebooks – allein für Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden Schulen verteilt, um ein optimales Lernumfeld zu schaffen. Das ursprüngliche Ziel, ein Verhältnis von einem Endgerät pro vier bis fünf Schülerinnen und Schüler zu erreichen, wurde dabei weit übertroffen: Heute liegt der Schnitt bei etwa 1:3. Zusätzlich arbeitet Hamburg daran, Chancengleichheit sicherzustellen.

Zudem erhielten die Schulen über 13.000 digitale Präsentationssysteme, darunter interaktive Displays und Beamer, die den Unterricht noch abwechslungsreicher gestalten. Seit Beginn des DigitalPakts wurden fast alle Unterrichtsräume (rund 95 Prozent) vollständig mit digitalen Präsentationssystemen ausgestattet. Konventionelle Tafeln und Kreide gibt es demnach kaum noch an den Schulen.

Trotz aller Erfolge bleibe die Digitalisierung ein fortlaufender Prozess, so Senatorin Bekeris: „Die rasanten Innovationszyklen der Technologien stellen die Schulen vor immer neue Aufgaben: Rund 15 Prozent der digitalen Endgeräte müssen jährlich ersetzt werden, um die Funktionalität zu gewährleisten. Für die kommenden Jahre haben wir deswegen im Haushalt vorsorglich 25,6 Millionen Euro für den Austausch der Endgeräte an den Schulen reserviert.“

Digitalisierung in Unterricht und Schulalltag

Neben der Verbesserung der Ausstattung seiner Schulen mit Endgeräten hat Hamburg durch den DigitalPakt auch neue digitale Anwendungen in den Schulalltag integriert. Mit „LMS.Lernen.Hamburg“ steht den Schulen ein modernes Lernmanagementsystem zur Verfügung, das zahlreiche Funktionen wie Chats, Wikis und Tests bietet. Über 95 Prozent der Hamburger Schulen nutzen dieses System. Hinzu kommen Tools wie bettermarks, kapiert.de und die AntonApp, die individuelles Lernen unterstützen. Besonders beliebt ist die Plattform Kahoot!, mit der Lehrkräfte Wissen spielerisch abfragen und Schülerinnen und Schüler eigene Quizfragen erstellen lassen können. Im Fach Informatik wird die Programmiersoftware Scratch eingesetzt, die Kindern spielerisch erste Schritte in der Programmierung vermittelt. Diese Anwendungen machen den Unterricht interaktiver und fördern die Medienkompetenz.

Hamburg setzt zudem auf Künstliche Intelligenz (KI) als Teil der modernen Bildung. Von Sprachlernprogrammen über interaktive Lerncoaches bis hin zu kreativer Projektarbeit – KI findet auf vielfältige Weise Einzug in den Unterricht. Lehrkräfte werden speziell geschult, um KI gezielt einzusetzen und die Potenziale von künstlicher Intelligenz kritisch zu hinterfragen. Bis Ende 2024 wird rund die Hälfte der Hamburger Schulen mindestens eine KI-basierte Anwendung in ihren Unterricht integriert haben.

Das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) hat außerdem eine Kompetenzstelle KI eingerichtet, die unter anderem Leitlinien für den KI-Einsatz entwickelt. Zudem bietet das LI-Fortbildungen zu text- und bildgenerierenden KI-Tools sowie praxisnahe Workshops an. Insgesamt zeigt die hohe Anzahl von etwa 1.300 Fortbildungen mit 25.000 Teilnahmen in den letzten beiden Jahren am LI, welchen Stellenwert die Qualifizierung im digitalen Bereich für die Lehrkräfte hat.

Auch Lernstandserhebungen werden zunehmend digitalisiert. Programme wie „KERMIT“ und „LERNSTAND 11“ ermöglichen es, individuelle Stärken und Schwächen gezielt zu identifizieren und darauf basierende Förderkonzepte zu entwickeln. Diese digitalen Methoden tragen dazu bei, den Unterricht datenbasiert zu verbessern.

Das Projekt „Voll digitalisierte Schule“

Ein besonderes Highlight der Digitalisierungsstrategie ist das Modellprojekt „Voll digitalisierte Schule“, bei dem zwölf Hamburger Schulen umfassend mit digitalen Endgeräten ausgestattet wurden. Ziel des Projekts ist es, neue Wege in der Unterrichtsgestaltung zu testen und innovative Lehrmethoden zu erproben. Zudem soll mithilfe von digitalen Medien die individuelle Förderung und die Organisation von Schule nachhaltig verbessert werden.

Rückfragen der Medien
Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) Pressestelle
Telefon: 040 42863 2003
E-Mail: pressestelle@bsb.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/bsb
Instagram: @schulbehoerde