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Bunte Parade

Rund 1.000 Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Kirchwerder machen einen „Umzug zum Umzug“

06. Januar 2025 Pressemitteilung

Mit dem Start ins Jahr 2025 beginnt für die Stadtteilschule Kirchwerder ein neues Kapitel. Am heutigen Montag ist die gesamte Schulgemeinschaft auf das neue Schulgelände am Teufelsort im Kirchenheerweg 85 umgezogen.

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Mit einer „großen, lauten und bunten Parade“ sind die rund 1.000 Kinder und Jugendlichen sowie Lehrkräfte und Schulpersonal zu Fuß vom alten Standort am Kirchwerder Hausdeich zum etwa einen Kilometer entfernten neuen Schulstandort am Teufelsort gezogen. Begleitet wurden sie dabei von Schulsenatorin Ksenija Bekeris. Zur anschließenden Feierstunde war außerdem Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher gekommen und würdigte das innovative Schulbauprojekt mit einem Grußwort. Insgesamt rund 67 Millionen Euro hat die Stadt in das rund 31.700 Quadratmeter große neue Schulgelände mit zwei insgesamt 12.300 Quadratmeter großen Schulgebäuden und einer Sporthalle investiert.

Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Mit dem Neubau der Stadtteilschule Kirchwerder finden alle Schülerinnen und Schüler der Schule wieder Platz an einem Ort, an dem sie gemeinsam lernen und ihre Schulzeit verbringen können. Ihnen steht der Weg zu allen Schulabschlüssen offen. Die Architektur der Schule erinnert an Bauernhäuser in der Elbmarsch. Sie führt ländliche Tradition und moderne Bauweise zusammen. Ich wünsche den Schülerinnen und Schülern viel Erfolg beim Lernen und der gesamten Schulgemeinschaft viel Freude mit den neuen Räumen ihrer Stadtteilschule.“

Schulsenatorin Ksenija Bekeris: „In den letzten Jahren sind in Hamburg zahlreiche Schulgebäude neu gebaut, erweitert oder saniert worden. Hamburg hat sich das mehrere Milliarden Euro kosten lassen. Das ist es uns aber wert. Denn, wie wir an der Stadtteilschule Kirchwerder sehen, entstehen dabei keineswegs Zweckbauten, sondern innovative, neue und nachhaltige Schulgebäude, in denen es Freude macht zu lernen und zu unterrichten. Damit setzen wir auch ein Signal für die Bildungslandschaft in Deutschland: Jeder Euro, den wir in die Schulen stecken, ist eine gewinnbringende Investition in die Zukunft.“

Schulleiter Dr. Niko Gärtner: „Unsere Schülerinnen und Schüler werden sich hier wohlfühlen und haben eine Lernumgebung, von der sie sicher profitieren werden. Wir freuen uns aber auch darauf, mit der Schule am Teufelsort einen Treffpunkt für alle Vierländer zu schaffen. Ob Senioren-Yoga in der Sporthalle, Punktspiele des SCVM auf dem Kunstrasenplatz, Speeldeel-Aufführungen in der Aula oder der baldige Bedarf an Wahllokalen: Das neue Schulgelände soll ein Gemeinschaftsort für alle sein, so wie wir eben auch eine Schule für alle sind.“

Der Entwurf des Berliner Architekturbüros Thomas Kröger Architekten / Roswag Architekten umfasst zwei Gebäuderiegel, die an die lokale Bautradition der reetgedeckten Langhäuser anknüpfen sollen, sowie eine Dreifeld-Sporthalle mit Besuchertribüne. Der Nordriegel hat eine Länge von 96 Metern und beherbergt Fachräume und Werkstätten sowie die Verwaltung, eine Mensa und die Aula. Der Südriegel ist mit 129 Metern etwas länger und bietet Platz für insgesamt 45 Klassenräume. Die Dreifeld-Sporthalle verfügt über eine Tribüne mit 126 Sitzplätzen und Außensportanlagen, die auch vom Sportclub Vier- und Marschlande mit genutzt werden können. Das gesamte Schulgelände umfasst rund 31.700 Quadratmeter. Die Gebäude haben eine Nutzfläche von insgesamt rund 12.300 Quadratmetern, davon entfallen auf die beiden Schulriegel etwa 10.500 Quadratmeter und auf die Sporthalle rund 1.800 Quadratmeter. Der Neubau erfüllt die Anforderungen des Hamburger Klimaplans durch den Effizienzstandard EG-40. Dazu tragen ein mit Bio-Methan betriebenes Blockheizkraftwerk, eine Photovoltaik-Anlage sowie begrünte Dächer bei. Der Standort wird mit dem DGNB-Siegel der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen in Gold zertifiziert.

Eigens für die Erschließung des neuen Standorts wurde auf dem Marschbahndamm die neue Bushaltestelle „Teufelsort (Kehre)“ gebaut, die von der Schulgemeinschaft ab sofort genutzt werden kann. Von der neuen Bushaltestelle über den Sammelgraben direkt zum neuen Schulgelände führt eine Fußgängerbrücke, die der Bezirk Bergedorf finanziert und gebaut hat. Auch das Netz der Schulbuslinien wurde von VHH.mobility speziell für die Eröffnung angepasst.

Hintergrund

Die Stadtteilschule Kirchwerder hat in den vergangenen Jahren ein starkes Wachstum erlebt, was zu erheblichen Platzproblemen führte. Viele Schülerinnen und Schüler mussten in mobilen Klassenräumen, so genannten „Containern“, unterrichtet werden. Fast 300 Kinder und Jugendliche lernten sogar an einem ausgelagerten Standort auf dem Gelände der Grundschule Curslack-Neuengamme. Bereits seit 2011 gab es Pläne, die Schule zu erweitern oder neu zu bauen. Zunächst wurde eine Erweiterung am bestehenden Standort am Kirchwerder Hausdeich geprüft. Aufgrund der Lage im zum damaligen Zeitpunkt neu ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet erwies sich diese jedoch als nicht umsetzbar. Schließlich wurde der Neubau am nahegelegenen Teufelsort geplant.

Nach einigen Verzögerungen, unter anderem im Bebauungsplan-Verfahren, wurden 2017 die Siegerentwürfe vorgestellt. Der erste Spatenstich erfolgte im August 2022, und im Dezember begann das Hamburger Bauunternehmen Otto Wulff mit dem Hochbau. Die Grundsteinlegung, bei der auch eine Zeitkapsel versenkt wurde, fand im Juli 2023 statt. Im November 2023 wurde das Richtfest gefeiert. Bereits seit November 2024 nutzen rund 300 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9 und 10 das neue Gebäude im Rahmen eines „Soft Openings“. Dabei sammelte die Schule wichtige Erfahrungen zur Praxistauglichkeit des Neubaus. Im Januar 2025 folgt nun der große Umzug von weiteren 700 Schülerinnen und Schülern der Stadtteilschule. Die Grundschule bleibt am bisherigen Standort am Kirchwerder Hausdeich, wo zur Ergänzung des denkmalgeschützten Altbaus ein modernes Hamburger Klassenhaus mit Bewegungsfläche und Mensa errichtet wird.

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