Zum neuen Schuljahr 2025/26 werden in Hamburg drei neue staatliche Schulen den Schulbetrieb aufnehmen, davon zwei Grundschulen in den Bezirken Eimsbüttel und Harburg sowie eine Stadtteilschule, ebenfalls im Bezirk Harburg. Im Vorjahr waren acht neue Schulen gestartet, davon zwei Grundschulen, zwei Gymnasien und vier Stadtteilschulen. Sie sind Teil des aktuellen Schulentwicklungsplans 2019, der die Neugründung von bis zu 44 Schulen und die Erweiterung von über 120 Schulen vorsieht. Bis in die 2030er Jahre hinein wird sich das Hamburger Schulbauprogramm auf insgesamt rund zehn Milliarden Euro summieren. Seit Beschluss des aktuellen Schulentwicklungsplans sind zum kommenden Schuljahr dann bereits 21 neue Schulen gegründet worden, darunter zehn Grundschulen, sieben Stadtteilschulen und vier Gymnasien.
Neu gegründet werden zum kommenden Schuljahr die Grundschule Isestraße im Stadtteil Harvestehude/Bezirk Eimsbüttel (mit einer geplanten Zügigkeit von 2,5 Parallelklassen pro Jahrgang), die Grundschule Alte Weiden im Stadtteil Neugraben-Fischbek/Bezirk Harburg (mit einer geplanten Zügigkeit von 3 Parallelklassen pro Jahrgang) sowie die Traute-Lafrenz-Schule, Stadtteilschule in Harburg-Kern/Bezirk Harburg (mit einer geplanten Zügigkeit von 4 Parallelklassen pro Jahrgang in der Sekundarstufe I).
Schulsenatorin Ksenija Bekeris: „Seit Umsetzungsbeginn des aktuellen Schulentwicklungsplans 2019 sind über 20.000 zusätzliche Schulplätze an den staatlichen Schulen entstanden, das entspricht einem Plus von 11 Prozent in nur 5 Jahren – eine tolle Leistung aller Beteiligten. Für das laufende Schuljahr wird wieder mit einer deutlichen Zunahme der Schüler:innenzahl gerechnet, allerdings nicht mit den Rekordzunahmen der letzten Schuljahre. 2024 hatte das Statistische Bundesamt Destatis ausgewertet, dass die Schüler:innenzahlen in Hamburg im bundesweiten Vergleich am stärksten gewachsen waren. Wenn das Wachstum sich jetzt abschwächt, verschafft das den Schulen Zeit zum Durchatmen.“
Neue Schulen zum Schuljahr 2025/26:
- Grundschule Isestraße (Harvestehude): Schwerpunkte individualisiertes, kooperatives und selbstorganisiertes Lernen, „Digitalität“ und „Demokratie“ https://grundschule-isestrasse.de/ Gründungsschulleiterin Wiebke Lüssenhop. Die Grundschule Isestraße übernimmt das dort bislang vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung genutzte Gebäude.
- Grundschule Alte Weiden (Neugraben-Fischbek): Schwerpunkt „Kreativität und Kultur“, Gründungsschulleiter Sébastien Henry https://grundschule-alte-weiden.hamburg.de/ (Homepage noch nicht aktiv). Die Grundschule Alte Weiden war 2022 zunächst als Standort der Schule Schnuckendrift gegründet worden und wird jetzt zur eigenständigen Grundschule.
- Traute-Lafrenz-Schule (Stadtteilschule, Harburg-Kern), Schwerpunkte: 4K Lernmodell und „Lernen durch Engagement“, Gründungsschulleiter Armin Koch traute-lafrenz-schule@bsb.hamburg.de https://tls-harburg.de/ Die Traute-Lafrenz-Schule übernimmt das bislang von der Katholischen Grundschule Harburg genutzte Gebäude. Die kath. Schule zieht in das ehemalige Niels-Stensen-Gymnasium um.
Wiebke Lüssenhop, Gründungsschulleiterin der Grundschule Isestraße: „Die Grundschule legt den Grundstein für eine positive und erfolgreiche Bildungsbiografie. Ich möchte ein Umfeld schaffen, in dem Lernen mit Begeisterung und Freude erlebt wird.“
Sébastien Henry, Gründungsschulleiter der Grundschule Alte Weiden: „Die Grundschule Alte Weiden wird mit ihren Schwerpunkten Kreativität und Kultur eine wertvolle Ergänzung des Bildungsangebots in Neugraben-Fischbek sein. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den Kindern, Eltern und Lehrkräften eine lebendige Schulgemeinschaft aufzubauen.“
Armin Koch, Gründungsschulleiter der Traute-Lafrenz-Schule: „Eine neue, „eigene“ Schule zu gründen, dürfte für jeden Lehrer die Erfüllung eines Traumes sein. Wenn sich eine solche Gelegenheit bietet, dann muss man zupacken. Bei allen Zwängen und Rahmensetzungen, mehr Gestaltungsspielraum als bei einer Gründungsschulleitung kann es kaum geben.“
Anmelderunde zum Schuljahr 2025/26
Die neuen Schulen sind bereits Anmeldeschulen für das kommende Schuljahr 2025/26. Der Anmeldezeitraum für 1. Klassen und Vorschulklassen läuft noch bis zum 24. Januar 2025. Die Anmeldewoche für Klasse 5 des Schuljahres 2025/26 der staatlichen weiterführenden Schulen findet vom 03.02. bis 07.02.2025 statt.
Schulsenatorin Bekeris: „Hamburgs in den letzten Jahren neu gegründete Schulen kommen bei den Eltern offenbar gut an. Das zeigen die Anmeldeergebnisse der letzten Jahre für die Eingangsklassen 1 und 5 sowie die Entwicklung der ersten Jahre seit Gründung. Das ist auch insofern erfreulich, als manche dieser Schulen in den ersten Jahren zunächst an weniger attraktiven Übergangsstandorten den Schulbetrieb aufnehmen oder parallel noch Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden.“
Mehr Schulen mit weiblichen Namensgeberinnen
Schulsenatorin Bekeris: „Mit der Benennung der neuen Stadtteilschule in Harburg nach Traute Lafrenz und den zuletzt neu gegründeten oder umbenannten Schulen Astrid Lindgren-Grundschule in Langenhorn, Fanny-Hensel-Schule in Barmbek-Süd, Elisabeth-Lange-Schule in Eißendorf und der Esther Bejarano-Schule in Bahrenfeld sind inzwischen 21 Hamburger Schulen nach einer weiblichen Namensgeberin benannt. Das freut mich sehr!“ Die Schulbehörde setzt sich angesichts einer großen Zahl von männlichen Namenspatronen von Schulen dafür ein, dass neue Schulen nach einem weiblichen Vorbild benannt werden (sofern nicht wie meist ein regionaler Bezug für den Schulnamen gewählt wird).
Mit den jetzt realisierten Schulneugründungen verfügt Hamburg über 196 staatliche Grundschulen, 61 Stadtteilschulen, 64 Gymnasien und 26 Sonderschulen/ReBBZ (sowie 30 Berufsbildende Schulen und einer Schule der Erwachsenenbildung). Die Schulbehörde ist mit insgesamt 378 Schulen der größte Schulträger Deutschlands.
Weitere geplante Schulgründungen in den Folgejahren
In den nächsten beiden Jahren steht die Gründung folgender Schulen an: Bille-Gymnasium Bergedorf (Bergedorf, 2026), Stadtteilschule Leuschnerstraße (Bergedorf, 2026), Schulcampus Hammer Str/Grundschule Hammer Straße (Wandsbek, 2026), Stadtteilschule Ottensen (2027), Grundschule am Schilfufer (Bergedorf, 2027) sowie InselCampus Wilhelmsburg (2027). Für diese Schulen sind bereits Gründungsschulleitungen benannt und die „Phase Null“ ist gestartet.
Hamburger Innovation: Schulleitungen werden bereits vor der Planungsphase einbezogen
Schulbehörde und SBH Schulbau Hamburg haben in der Schulbauplanung die „Phase Null“ eingeführt. Sie ist als Projektentwicklungsphase für Schulbauten den Leistungsphasen der Architekten vorgeschaltet und wird als moderiertes Beteiligungsverfahren durchgeführt. Ihr Ziel ist es, die anstehende Bauaufgabe zu präzisieren, indem sie aus der vorliegenden quantitativen Flächenbestellung der Schulbehörde gemeinsam mit den künftigen Nutzern Anforderungen an den Bau formuliert. Sie übersetzt das pädagogische Konzept der Schule in ein pädagogisch motiviertes Funktionskonzept.
Sowohl für Neubauten, als auch für den Umbau und die Ertüchtigung von Altbauten ist die Phase Null von großer Bedeutung. Die Gründungsschulleitung und ihr Team erhalten die Chance, sich aktiv an den Planungen zu beteiligen.
Über ein Interessenbekundungsverfahren der Behörde für Schule und Berufsbildung wird eine Gründungsschulleitung beauftragt. Unmittelbar danach startet die Phase Null. Als Ausgleich für die fehlende Schulgemeinschaft wird eine Gruppe aus Expert:innen gebildet, die je nach Schulform und angestrebter Profilbildung ausgewählt wird. Dieses Expert:innen-Team wird von der externen Prozessbegleitung der Phase Null in Absprache mit der Gründungsschulaufsicht zusammengestellt und themenbezogen eingeladen. Die Gründungsschulleitung wird fortlaufend durch die Gründungsschulaufsicht und das Landesinstitut begleitet und qualifiziert. Für neugegründete Schulen ist das Konzept, mit welchem sich die Gründungsschulleitung bewirbt, maßgeblich. Es wird mit Unterstützung der Gründungsschulaufsicht und anderen Expert:innen derart fortgeschrieben, dass es als Arbeitsgrundlage während der Phase Null und darüber hinaus dienen kann.
Weitere Planungen Stadtteilschule Traute-Lafrenz-Schule
Die bisher dort angesiedelte katholische Grundschule zieht im Sommer 2025 an den Standort des ehemaligen Niels-Stensen-Gymnasiums. Die Räumlichkeiten stehen ab dem 1. August 2025 zur Verfügung und können nach Durchführung von kleineren Renovierungsarbeiten für die ersten Klassen direkt weiter genutzt werden. Die Renovierungsarbeiten sollen unmittelbar nach Räumung und vor Aufnahme des Schulbetriebes durchgeführt werden. Die Planung von weiteren Renovierungs- und Umbauarbeiten wird für Gebäudeteile vorgesehen, die zunächst nicht von der Stadtteilschule genutzt werden.
Am Standort befindet sich eine Sporthalle, die nach Auszug der katholischen Grundschule zunächst noch weiterhin von dieser genutzt wird. Außerhalb der Grundschulzeiten kann die Stadtteilschule die Sporthalle mitnutzen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, die Sporthallen der Beruflichen Schulen der BS 18 am Göhlbachtal mitzunutzen. Ebenso befindet sich dort befindet sich eine Mensa, so dass die Essensversorgung der Schülerinnen und Schüler gesichert ist.
Der Schulstandort in der Julius-Ludowieg-Straße bietet räumliche Kapazitäten für die Sekundarstufe I der neuen Stadtteilschule. Es bestehen Vorüberlegungen die Sekundarstufe II einschließlich der zehnten Klassen am nahegelegenen und fußläufig erreichbaren Standort der Beruflichen Schule Hamburg-Harburg (BS 18) am Göhlbachtal in einem dort zu errichtenden Neubau zu verorten. Es wird dabei eine inhaltliche und räumliche Kooperation mit dem dort ansässigen beruflichen Gymnasium angestrebt. Zur Vorbereitung auf eine konkrete Standortplanung wird zunächst eine Phase Null durchgeführt. Eine konkrete Standortplanung liegt noch nicht vor. Mit dem Aufwachsen der Stadtteilschule werden Räume für die Oberstufe erst zu Ende der 2020er Jahre benötigt.
Rückfragen der Medien
Behörde für Schule und Berufsbildung
Peter Albrecht, Pressesprecher
Telefon: 040 42863 2003
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