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Senatsempfang

Hamburg begrüßt zum Halbjahresstart 470 neue Nachwuchslehrkräfte – ein neuer Rekord

03. Februar 2025 Pressemitteilung

Insgesamt absolvieren aktuell 1.357 Lehrkräfte ihren 18-monatigen Vorbereitungsdienst.

470 neue Lehramts-Referendarinnen und Referendare sind zum 1. Februar 2025 in Hamburg in die zweite Phase ihrer Lehrkräfteausbildung gestartet – darunter zwölf Lehrkräfte mit ausländischen Lehramtsabschlüssen. Als Willkommensgeste hatte Schulsenatorin Ksenija Bekeris die angehenden Lehrerinnen und Lehrer zu einem Senatsempfang ins Hamburger Rathaus eingeladen. Entsprechend voll war am heutigen Montagmorgen der große Festsaal, in dem die jungen Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst – abgekürzt LiVs – mit Musik, Rede und anschließender Vereidigung empfangen wurden. „Was für ein schöner Anblick“, begrüßte Bekeris angesichts der vielen strahlenden Gesichter gutgelaunt ihre Gäste. Nicht nur die große Anzahl der neuen LiVs bot Anlass zur Freude - auch die Anzahl der Bewerbungen ist erneut deutlich gestiegen. 

Während bundesweit der Lehrkräftemangel zum Teil dramatisch zunimmt, gab es in Hamburg trotz einer Steigerung der Ausbildungsplätze immer noch fast doppelt so viele Bewerbungen wie Ausbildungsplätze. 895 junge Menschen haben sich diesmal um einen der 470 Referendariatsplätze in der Hansestadt beworben, 181 mehr als beim Einstellungstermin ein Jahr zuvor (Februar 2024: 714 Bewerbungen). Die Einstellungsquote liegt aktuell bei 52,5 Prozent. Die neuen Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst werden nun 18 Monate lang im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) und in den Schulen ausgebildet.

Schulsenatorin Ksenija Bekeris: „Im Februar 2024 starteten 458 neue Referendarinnen und Referendare, im August letzten Jahres waren es 429 und heute freue ich mich, weitere 470 neue Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst begrüßen zu dürfen. Allein im aktuellen Schuljahr 2024/25 sind also 899 Lehrkräfte in den Vorbereitungsdienst gestartet. Glücklicherweise genießen unsere Stadt und unsere Schulen bundesweit große Anerkennung, so dass wir immer noch viele Bewerbungen bekommen. Damit Hamburg zukunftssicher aufgestellt ist, haben wir schon vor Jahren unterschiedliche Maßnahmen auf den Weg gebracht, mit denen wir uns gegen den drohenden Lehrkräftemangel wappnen. Gleichzeitig sorgen wir dafür, dass der Beruf der Lehrerinnen und Lehrer ein attraktiver Beruf bleibt, insbesondere in Hamburg.“

Um dem drohenden Lehrkräftemangel entgegenzuwirken, hatte die Schulbehörde bereits 2019 ein großes Maßnahmenpaket in die Umsetzung gebracht, welches die gute Personalausstattung der Schulen auch längerfristig absichern soll. Eine dieser Maßnahmen war der schrittweise Ausbau des 18-monatigen Vorbereitungsdienstes von ehemals 855 Plätzen auf 1.350 Plätze, der im vergangenen Jahr erstmals erreicht wurde. Nur sehr wenige Lehrkräfte führen ihren Vorbereitungsdienst in Hamburg nicht zuende (im Schnitt der letzten Jahre 2,3 Prozent), im Vergleich zu 5 Prozent bundesweit. Bei gleichbleibend hohen Schüler:innenzahlen rechnet Hamburg mit einem Bedarf an neuen Lehrkräften von rund 900 Personen pro Jahr. Die aktuelle Schülerzahlprognose der KMK geht für Hamburg angesichts von Geburtenrückgängen allerdings von leicht sinkenden Schülerzahlen ab 2029 aus, auf insgesamt weiter hohem Niveau.

Die Bewerbungen verteilen sich wie immer sehr unterschiedlich auf die einzelnen Lehrämter. Am begehrtesten waren wie schon in den Vorjahren die Plätze für den Vorbereitungsdienst zum Lehramt an Gymnasien. Den insgesamt 152 Plätzen standen 417 Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Für die 82 Plätze für das Lehramt der Primar- und Sekundarstufe 1 gab es 116 Bewerbungen, für die 61 Plätze für Berufsschullehrkräfte gab es 83 Bewerbungen und für die 75 Plätze für Sonderschullehrkräfte 112 Bewerbungen. Für die 70 Plätze des neuen, erst zum sechsten Mal ausgeschriebenen Lehramts an Grundschulen gab es 126 Bewerbungen.

Der Anteil an Quereinsteigern ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Während in anderen Bundesländern mangels Bewerbungen inzwischen zum Teil mehr als ein Drittel der Plätze mit Quereinsteigern besetzt werden, waren es in Hamburg lediglich 6,6 Prozent aller Plätze (Februar 2024: 8,6 Prozent). Als Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sind in Hamburg nur Bewerberinnen und Bewerber zugelassen, die wie alle regulären Bewerberinnen und Bewerber auch ein komplettes Masterstudium mit zwei Unterrichtsfächern vorweisen können, aber in ihrem Studium nicht das Fach Pädagogik studiert haben. Dieser Mangel wird in der zweiten Phase der Lehrerausbildung durch intensive Begleitung behoben. 

Das Durchschnittsalter der Nachwuchslehrkräfte liegt bei 29,2 Jahren. Die älteste Person ist 54 Jahre alt, die jüngsten sind 23. Knapp Dreiviertel (71,1 Prozent) aller neu eingestellten Nachwuchslehrkräfte sind weiblich. Die meisten weiblichen Nachwuchslehrkräfte findet man an Hamburgs Grundschulen, nämlich 89,7 Prozent. Die meisten männlichen Nachwuchslehrkräfte arbeiten an den Berufsschulen (53 Prozent), gefolgt von den Gymnasien mit 36,2 Prozent. An dritter Stelle liegt bei den Männern das Lehramt für die Sekundarstufe I mit 24,4 Prozent. Insgesamt ist der Anteil an männlichen Lehrkräften über alle Schulformen nahezu gleichgeblieben: Aktuell sind liegt der Anteil bei 28,9 Prozent, im Februar 2024 waren es 29,5 Prozent, vor fünf Jahren 29 Prozent.

Der Notendurchschnitt aus dem Studium liegt aktuell bei 1,68 (August 2024: 1,67). Am besten sind die Abschlusszensuren der neuen Referendarinnen und Referendare an den Gymnasien mit Note 1,56, gefolgt von den LiVs an den Sonderschulen mit Note 1,60 und den LiVs der Primar- und Sekundarstufe I mit 1,74.

Wie bereits in den letzten Jahren werden auch diesmal wieder Lehrkräfte in den Vorbereitungsdienst aufgenommen, die im Ausland eine in Deutschland nicht anerkannte Lehramtsqualifikation abgeschlossen haben. Zwölf neue Lehrkräfte haben die Möglichkeit, durch den Hamburger Vorbereitungsdienst ohne ein erneutes Studium eine Zulassung für ein Lehramt in Deutschland zu bekommen.

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