Senatorin Ksenija Bekeris: „Kinder und Jugendliche sind heute großen Belastungen ausgesetzt, sei es in Folge der Corona-Pandemie oder den aktuellen Geschehnissen wie Kriegen oder der Klimakrise. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen wir in der Kinder- und Jugendhilfe die Prävention stärken. Die Kinder- und Jugendhilfe soll nach unseren Vorstellungen künftig stärker mit dem Gesundheitssystem, den Schulen und den Sozialhilfeträgern zusammenarbeiten, um Kinder und Jugendliche rechtzeitig und individualisiert zu stabilisieren. Wir müssen agieren, bevor Probleme sich dauerhaft verfestigen.“
Die Jugend- und Familienministerkonferenz 2025, die am Donnerstag und Freitag in Hamburg tagte, fordert als wichtige Schritte eine bessere Kooperation zwischen Kinder- und Jugendhilfe mit den Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, qualitätssteigernde Maßnahmen in der Kindertagesbetreuung sowie den Aufbau kommunaler Präventionsketten.
Darüber hinaus macht sich das diesjährige Gastgeberland der JFMK Hamburg dafür stark, dass alle jungen Menschen die Möglichkeit haben, an europäischen oder internationalen Jugendaustauschen teilzunehmen. Hamburgs Bildungs-, Jugend- und Familiensenatorin Ksenija Bekeris versteht Jugendaustausche dabei als essenziellen Teil von Demokratiebildung und als Instrumente aktiver Friedenspolitik. Bekeris: „Jugendaustausche fördern nicht nur die Begegnung über Ländergrenzen hinweg und das gegenseitige Verständnis, sondern vertiefen auch das Wissen über die europäischen und internationalen Zusammenhänge.“
Karin Prien, Bundesjugendministerin: „Kinder und Jugendliche sollen in unserem Land unbeschwert und gesund aufwachsen – das ist mein zentrales Anliegen als Bildungs- und Familienministerin. In einer sich rapide verändernden Welt, geprägt auch vom demographischen Wandel und multiplen Krisen, müssen wir das Miteinander der Generationen neu austarieren: Auch wir, der Bund und die Länder. Bildungs-, Familien- und speziell auch Jugendpolitik sollen dazu beitragen, dass junge Menschen voller Zuversicht ihren eigenen Weg zu einem erfüllten, selbstbestimmten Leben gehen können. Ein Schlüssel dafür ist gute Bildung – vom Kind aus gedacht, nicht aus der Logik von Systemen. Das beginnt bei der frühkindlichen Bildung in Familie und Kita über die allgemeinbildenden Schulen und die außerschulische Bildung bis zur beruflichen Bildung und zum lebenslangen Lernen. Übergänge müssen fließend sein und die Systeme gut miteinander verbunden. Dafür müssen Bund, Länder und Kommunen gemeinsam Verantwortung übernehmen. Wir brauchen ein neues Miteinander – kooperativ, verlässlich, wirksam. Und ich werbe ausdrücklich dafür, dass wir in den kommenden Jahren eine neue Debatte führen: Eine Debatte über Fragen der Generationengerechtigkeit.“
Magnus Jung, Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit des Saarlandes und Koordinator der A-Länder: „Ein zentraler Aspekt bei der Stärkung präventiver Ansätze in der Kinder- und Jugendhilfe ist die konsequente Umsetzung von Inklusion. Denn präventives Handeln bedeutet auch, gesellschaftliche Teilhabe frühzeitig zu ermöglichen und strukturelle Barrieren abzubauen – über Zuständigkeitsgrenzen hinweg. Die Einführung einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe ist aus meiner Sicht ein entscheidender Schritt, um Teilhabebarrieren konsequent abzubauen. Inklusive Kinder- und Jugendhilfe betrifft weit mehr als nur das Jugend- oder Bildungssystem. Sie berührt alle Bereiche, in denen junge Menschen leben – von Gesundheit über soziale Infrastruktur bis hin zur Barrierefreiheit.“
Katharina Günther-Wünsch, Berlins Senatorin für Bildung, Jugend und Familie und Koordinatorin der B-Länder: „Als neue Koordinatorin der B-Länder in der JFMK setze ich einen klaren Schwerpunkt auf das, was Kinder, Jugendliche und Familien wirklich brauchen: eine verlässliche frühe Förderung, qualifiziertes Personal in allen Einrichtungen und funktionierende Hilfestrukturen – auch bei komplexem Unterstützungsbedarf. Wir haben auf dieser Konferenz deutlich gemacht, dass Bildungsdokumentation, Ausbildungswege und multiprofessionelle Angebote keine Einzelmaßnahmen sind, sondern Bausteine für eine tragfähige Gesamtstruktur. Wenn wir in der JFMK gemeinsam handeln, können wir echte Fortschritte erreichen – mit klarem Fokus, praktischen Lösungen und politischem Willen. Auch in Berlin nehmen wir diese Themen in den Blick – und sehen, wie anspruchsvoll, aber auch wie dringend diese Aufgaben sind.“
Heike Hofmann, Hessens Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales: „Ich freue mich sehr darauf, als Hessische Jugendministerin im kommenden Jahr den Konferenzvorsitz übernehmen zu dürfen. Das Thema Partizipation und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an politischen und gesellschaftlichen Prozessen ist ein auch im Koalitionsvertrag verankertes Kernanliegen unserer Landesregierung und somit ein Aspekt, den wir im Rahmen des Vorsitzes in den Blick nehmen möchten. Darüber hinaus wollen wir die Situation junger Menschen in einer zunehmend durchdigitalisierten Welt besonders in den Mittelpunkt rücken – insbesondere die Kompetenzen, die Kinder und Jugendliche benötigen, um angesichts der täglichen Bilder- und Informationsflut Halt und Überblick nicht zu verlieren. Dazu zählen neben der intensiven Schulung von Medienkompetenz auch Demokratiebildung und Sprachförderung. Dem möchte ich mich gemeinsam mit den Länderkolleginnen und -kollegen mit großer Leidenschaft annehmen.“
Über die JFMK
Die Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) ist das Fachgremium der für die Kinder-, Jugend- und Familienpolitik zuständigen Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren der Länder. Sie berät und beschließt über wichtige und grundsätzliche Angelegenheiten der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik.
Der Vorsitz wechselt jährlich zum 1. Januar. Hamburg ist vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2025 Vorsitzland der JFMK. Am 22. und 23. Mai 2025 trafen sich die Jugend- und Familienminister:innen aller Bundesländer in der Freien und Hansestadt Hamburg. Aktuelle Informationen gibt es im Internet unter https://jfmk.de/.
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