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School Meets Finance

Neues Angebot zur finanziellen Bildung für Hamburger Schülerinnen und Schüler

25. Februar 2025 Pressemitteilung

Wie funktioniert eine Steuererklärung, was ist ein Krypto-Investment und wie funktioniert ein ETF? Finanzthemen haben im Stundenplan vieler Schulen bisher eine untergeordnete Rolle gespielt. Mit „School Meets Finance“ soll sich das jetzt in Hamburg ändern. Das gemeinsame Projekt der Finanzbehörde und der Schulbehörde vermittelt Finanzexpertinnen und -experten an die Hamburger Schulen. Dort sollen sie Finanz- und Verbraucherschutzthemen lebensnah und leicht verständlich erklären. Entwickelt wurde das Projekt unter dem Dach des „Masterplan Hamburger Finanzwirtschaft“. Schülerinnen und Schüler sollen im Austausch mit Expertinnen und Experten aus der Finanzbranche einen direkten Einblick in die Welt der Finanzen erhalten. Im Projekt können die Jugendlichen Fragen stellen, Erkenntnisse gewinnen und dadurch ihre eigenen Kompetenzen stärken. Eines der Ziele des Projektes ist es zudem, bei den Schülerinnen und Schülern Interesse an den entsprechenden Berufsfeldern zu entwickeln.

Foto von links: Dr. Jean-Marie Schwarzkopf, Dr. Karl Witte, Ksenija Bekeris, Cordula Schüch, Dr. Andreas Dressel.
Foto von links: Dr. Jean-Marie Schwarzkopf, Dr. Karl Witte, Ksenija Bekeris, Cordula Schüch, Dr. Andreas Dressel. Finanzbehörde

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Finanzielle Fragen bestimmen an vielen Stellen auch den Lebensalltag von Jugendlichen, ohne dass sie wirklich fundiert Bescheid wissen. Da wollen wir helfen und mit unserem ‚Projekt School Meets Finance‘ Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Finanzwirtschaft an die Schulen bringen, Wissen vermitteln und Lust auf das vermeintlich trockene Themenfeld Finanzen machen. Es lohnt, sich schon in jungen Jahren mit finanzieller Bildung zu beschäftigen, denn ein gutes Verständnis von Finanzen kann helfen, Schulden zu vermeiden oder besser zu managen. Gerade für junge Menschen ist solides Wissen um finanzielle Zusammenhänge ein wesentlicher Schlüssel für ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben.“

Schulsenatorin Ksenija Bekeris: „Finanzbildung ist ein wichtiger Baustein der ökonomischen Bildung an Hamburger Schulen. Dieses oft als sehr komplex wahrgenommene Thema wird durch Kontakte mit echten Menschen aus der Wirtschaft und dem Finanzsektor greifbarer und weniger abstrakt. Damit rückt es näher an die Lebenswelt der Jugendlichen heran und schafft ein besseres Verständnis für die Finanzwelt. Aus diesem Grund begrüße ich das Gemeinschaftsprojekt mit der Finanzbehörde sehr. Es ist eine Bereicherung für unsere Angebote in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und bildet zudem einen wertvollen Beitrag für die Berufliche Orientierung. Wir erhoffen uns, dass das Projekt das Interesse der Jugendlichen an Finanzthemen weckt und Hemmnisse bei der Beschäftigung damit abbaut. Nicht zuletzt erhoffen wir uns mit ‚School Meets Finance‘, Schülerinnen und Schüler für eine Ausbildung im Finanz- und Rechnungswesen zu begeistern.“

Das Angebot richtet sich an alle staatlichen Schulen ab Sekundarstufe I sowie die Beruflichen Schulen. Das Hamburger Finanzcluster „FCH Finance City Hamburg GmbH”, an dem neben der Finanzbehörde auch die Handelskammer Hamburg und der Finanzplatz Hamburg e. V. beteiligt sind, übernimmt die Koordination des Projektes und das „Matching“ zwischen interessierten Schulen und Lehrkräften sowie den Finanzprofis. Interessierte Schulen können sich mit entsprechenden Themenwünschen auf der Plattform School Meets Finance melden und werden mit den Expertinnen und Experten zusammengebracht. Selbstverständlich verfolgen die Expertinnen und Experten damit keine kommerziellen Interessen noch werden

Finanzprodukte angepriesen oder gar verkauft. Das Projekt wird zudem mit umfangreichen Unterrichtsmaterialien begleitet.

Im Rahmen der „Initiative Finanzielle Bildung“ des Bundes hat die OECD im Herbst 2024 einen Vorschlag für eine nationale Finanzbildungsstrategie für Deutschland vorgelegt. Der Vorschlag enthält Maßnahmen, um die Finanzbildung von Erwachsenen und jungen Menschen aus verschiedenen sozioökonomischen Gruppen zu stärken und die Wirkung von Finanzbildungsinitiativen zu erhöhen.

Die Finanzministerinnen und -minister der Länder hatten unlängst mit einem gemeinsamen Beschluss die Bundesregierung aufgefordert, zügig eine solche nationale Finanzbildungsstrategie zu verabschieden. Diese soll eine langfristige und nachhaltige Grundlage für die Stärkung der Finanzkompetenzen in der Bevölkerung bilden. Finanzkompetenz ist nach Ansicht der Finanzministerinnen und -minister notwendige Bedingung für gesellschaftliche Teilhabe sowie Wohlstand und Wohlergehen jedes Menschen. Gutes Finanzverhalten hat zudem einen erheblichen Einfluss auf die Tragfähigkeit sozialer Sicherungssysteme und die Prosperität der Volkswirtschaft insgesamt. Die Länder möchten auch selbst zur Verbesserung der Finanzkompetenz der Menschen und zur nationalen Finanzbildungsstrategie beitragen. Den Beschluss der Finanzministerkonferenz hatten Hamburg und Hessen federführend und parteiübergreifend vorbereitet.

Das Themenfeld „finanzielle Bildung“ ist in Hamburg bereits im „Masterplan Finanzwirtschaft“ fest verankert. Mit dem Masterplan Finanzwirtschaft haben sich Finanzbehörde, Handelskammer und Finanzplatz Hamburg e. V. verpflichtet, den Finanzdienstleistungssektor zukunftsfähig aufzustellen und nachhaltig zu stärken. Ein entscheidender Baustein dabei ist die finanzielle Bildung. Sie ist als Teil der ökonomischen Bildung grundlegende Voraussetzung für die erfolgreiche Teilhabe an der Gesellschaft und leistet einen wichtigen Beitrag zur Chancengerechtigkeit.

Studien zeigen, dass gerade junge Menschen häufig nicht damit vertraut sind, hinter welchen Finanzprodukten sich eigentlich Kredite verbergen. Auch die Kompetenz, Überschuldungssituationen zu erkennen und Umgangsformen mit dieser Situation zu kennen, ist bei jungen Erwachsenen in Deutschland wenig ausgeprägt. Der Wunsch danach, diese Themen in der Schule zu behandeln, ist groß.

Hamburg setzt bereits konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Finanzbildung bei jungen Menschen um. Das Finanzcluster FCH hat Anfang Februar bereits eine sehr erfolgreiche Veranstaltung für junge Frauen durchgeführt. Unter dem Motto „Your Money, Your Move“ haben 70 Frauen zwischen 16 und 24 Jahren mit Vorträgen und Workshops ihr Finanzwissen erweitert. Mit dem Schulprojekt „School Meets Finance“ besteht nun die Möglichkeit, die Kompetenz aus der Hamburger Finanzwirtschaft gezielt in die Schulen zu bringen.


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