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Wissenschaft

Vier Exzellenz-Cluster für die Universität Hamburg

27. September 2018 Pressemitteilung
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Die Universität Hamburg konnte sich im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern mit vier Cluster-Initiativen durchsetzen. Erfolgreich waren „Climate, Climatic Change and Society“, „Advanced Imaging of Matter”, „Understanding Written Artefacts“ und “Quantum Universe”. Die Universität Hamburg ist neben der Universität Bonn die einzige deutschlandweit, die mit vier bewilligten Clustern aus dem Wettbewerb hervorgeht. Die Cluster wurden in einem wissenschaftsgeleiteten Verfahren aus 88 Anträgen der Endrunde ausgewählt. Die Universität Hamburg erhält in den kommenden sieben Jahren voraussichtlich (genaue Fördersummen stehen noch nicht fest) 164 Millionen Euro von Bund (75 Prozent) und Land (25 Prozent).

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Pressestelle des Senats

Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Der besondere Erfolg unserer Universität im Rahmen der bundesweiten Exzellenzförderung ist ein Meilenstein für die Wissenschaft und Forschung in Hamburg. In den kommenden sieben Jahren werden Hamburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Grenzen einzelner Disziplinen hinaus grundlegende Fragen der Gravitation und Wechselwirkung der Materie, der Kulturgeschichte der Menschheit und des Klimawandels erforschen. Hieraus werden sich viele neue Erkenntnisse und Impulse für zahlreiche wissenschaftliche Felder ergeben. Der Senat hat sich das Ziel gesetzt, die wissenschaftliche Exzellenz an den Hochschulen zu fördern und wird die Universität Hamburg auf ihrem Kurs weiter unterstützen. Ich danke allen, die sich für die außerordentlich erfolgreiche Exzellenzstrategie eingesetzt haben, und wünsche ihnen eine spannende und erkenntnisreiche Forschungsarbeit.“

Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung: „Es ist die Stunde der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die für ihre Themen brennen und alles gegeben haben. Ich gratuliere ihnen und der Universität zu dieser Ausnahmeleistung. Der Wettbewerb war in dieser Runde besonders groß, die Konkurrenz durchweg exzellent aufgestellt. Dass wir es geschafft haben, vier der begehrten Clusterförderungen für Hamburg gewinnen zu können, ist den klugen Köpfen zu verdanken, den überlegten strategischen Entscheidungen der Universitätsleitung und der Unterstützung des Hamburger Senates. Für dieses außerordentliche Engagement möchte ich mich bei allen, die dafür gekämpft haben, bedanken. Ganz besonders auch bei den anderen beteiligten Hochschulen und außeruniversitären Kooperationspartnern der Clusterinitiativen. Nur wer außergewöhnliche Forschungsfragen auf internationalem Niveau bearbeitet und eine beeindruckende Infrastruktur vorweisen kann wie wir in Hamburg, kommt so weit. Von dieser Entscheidung werden nicht nur einige Bereiche, sondern die Universität und der Wissenschaftsstandort als Ganzes profitieren - diesen Rückenwind nehmen wir nun mit für die Bewerbung um den Titel Exzellenzuniversität.“

Die folgenden Forschungsverbünde der Universität Hamburg konnten sich durchsetzen:

  • Klimaforschung: „Climate, Climatic Change, and Society (CliCCS)“
    Fragen wie: Ist es möglich, die Erderwärmung auf zwei Grad oder besser noch 1,5 Grad Celsius zu begrenzen – und wenn ja, wie? 
    Beteiligte Fakultäten: Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Fakultät für Geisteswissenschaften
    Beteiligte Einrichtungen: Max-Planck-Institut für Meteorologie, Helmholtz-Zentrum Geesthacht, Deutsches Klimarechenzentrum, acht weitere wissenschaftliche Einrichtungen – viele davon Mitglied des KlimaCampus Hamburg.
  • Photonen- und Nanowissenschaften: „Advanced Imaging of Matter: Structure, Dynamics and Control on the Atomic Scale“ Fragen wie: Was bringt Atome dazu, sich in einer ganz bestimmten Weise zu bewegen und dadurch neue Strukturen mit besonderen Funktionalitäten zu erzeugen?  
    Beteiligte Fakultät: Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften. 
    Beteiligte Einrichtungen: Helmholtz-Zentrum Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY, Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie, European XFEL GmbH
  • Quantenphysik: „Quantum Universe“ Fragen wie: Wie kann man mit Teilchenphysik und Gravitation die Entwicklung des Universums nach dem Urknall verstehen? 
    Beteiligte Fakultät: Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften
    Beteiligte Einrichtung: Helmholtz-Zentrum Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
  • Manuskriptforschung: „Understanding Written Artefacts: Material, Interaction and Transmission in Manuscript Cultures“ Fragen wie: Warum müssen wir Verträge unterschreiben? 
    Beteiligte Fakultäten: Fakultät für Geisteswissenschaften, Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften
    Beteiligte Einrichtungen: Helmut-Schmidt-Universität, Technische Universität Hamburg, Universität zu Lübeck

Der Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder findet in zwei Förderlinien statt. In der ersten, aktuell laufenden Förderlinie, geht es um Exzellenzcluster. Bei der heutigen Entscheidung über die Vollanträge der Exzellenzcluster haben 57 von 88 den Zuschlag erhalten. Sie werden nun jährlich mit rund 385 Mio. gefördert, die zu 75 Prozent vom Bund und zu 25 Prozent vom jeweiligen Sitzland bereitgestellt werden. 

Die zweite Förderlinie des Wettbewerbs widmet sich den „Exzellenzuniversitäten“, also der Auszeichnung gesamter Hochschulen. Bewerbungsvoraussetzung für die Auszeichnung „Exzellenzuniversität“ ist die Einwerbung von mindestens zwei Exzellenzclustern. Universitäten mit mindestens zwei (bei Verbünden mit mindestens drei) Exzellenzclustern können bis zum 10. Dezember 2018 Anträge für die Förderlinie Exzellenzuniversitäten einreichen; über sie wird nach erfolgten Begutachtungen im Juli 2019 entschieden. 

In der zurückliegenden Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder wurden bereits zwei Exzellenzcluster an der Universität Hamburg gefördert: das Klima-Exzellenzcluster „Integrated Climate System Analysis and Prediction“ (CliSAP) und das „Hamburg Centre for Ultrafast Imaging“ (CUI), in dem es um die Beobachtung von Atombewegungen in Echtzeit geht. Beide waren jetzt mit ihrem Folgeantrag wieder erfolgreich.

Die Exzellenzstrategie

Mit der Exzellenzstrategie soll der Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig gestärkt und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessert werden. Damit soll die im Rahmen der 2005 initiierten Exzellenzinitiative erfolgreich begonnene Weiterentwicklung der deutschen Universitäten durch die Förderung wissenschaftlicher Spitzenleistungen, Profilbildung und Kooperationen im Wissenschaftssystem fortgeführt werden.

Weitere Infos zur Exzellenzstrategie, dem Verfahren und den Clustern: