Hamburg.de Startseite Politik & Verwaltung Behörden ... Aktuelles Pressemeldungen
Gemeinsam gegen Antibiotika-Resistenzen

Hamburg und Marseille setzen erstmals auf Forschungskooperation

25. Mai 2023 Pressemitteilung

Antimikrobielle (Antibiotika) Resistenzen stellen laut EU eine der größten Gefahren für die menschliche Gesundheit dar. Nach Schätzungen der WHO sterben jedes Jahr 1,3 Millionen Menschen, weil Antibiotika bei Infektionen nicht wirken. Bakterien sind resistent gegen ein spezifisches Antibiotikum, wenn das Medikament die Fähigkeit, diese Bakterien abzutöten oder deren Wachstum zu hemmen, verloren hat. Die gesundheitlichen Folgen der Resistenzen sind vergleichbar mit denen von Grippe, Tuberkulose und HIV zusammen. Um neue Wirkstoffe zu entwickeln, haben sich nun die Universität Aix-Marseille, die Universität Hamburg und das Hamburger Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP zusammengetan und heute ein Memorandum of Understanding (MoU) in Marseille unterzeichnet.

Die Entwicklung von neuen Antibiotika ist eine weltweite Herausforderung und erfordert neue Ideen. Durch die Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Einrichtungen sollen nun neue, innovative Methoden miteinander kombiniert und Therapieansätze entwickelt werden. In Hamburg gibt es besondere Kompetenzen in der Antibiotika-Forschung, wie beispielsweise bei der Suche nach neuen Wirkstoffen, sowie die Entwicklung neuer Messmethoden. Auch die Frage, wie genau Antibiotika von Bakterien aufgenommen, bzw. ausgeschleust werden, wird von den Expertinnen und Experten in Hamburg erforscht. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Marseille bringen ihr Fachwissen im Bereich der klinischen Mikrobiologie ein.

Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin: „Es ist wichtig, dass Antibiotika in lebensbedrohlichen Situationen, wie beispielsweise bei einer Blutvergiftung, auch wirken. Das erreichen wir zum einen, indem wir nur dann Antibiotika anwenden, wenn es auch wirklich nötig ist und zum anderen, indem wir neue, wirksame Medikamente entwickeln. Ich danke den Universitäten in Hamburg und Marseille und dem Fraunhofer ITMP für ihr Engagement und die Zusammenarbeit.“ 

Prof. Dr.- Ing. Norbert Ritter, Dekan der MIN-Fakultät, Universität Hamburg: „Die Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (MIN) der Universität Hamburg arbeitet stark interdisziplinär und kooperiert in vielfältiger Weise mit internationalen wissenschaftlichen Partnern. Mit der Universität Aix-Marseille haben wir einen wissenschaftlich hoch renommierten Partner gefunden, mit dem wir in dem aktuell besonders relevanten Gebiet der Antibiotikaforschung, insbesondere im Hinblick auf die Vermeidung bakterieller Resistenzen und die Entwicklung hochauflösender Messverfahren, zusammenarbeiten wollen. Als Dekan der MIN-Fakultät freue ich mich auf die vor uns liegende wissenschaftliche Kooperation mit vielen neuen Erkenntnissen zum Wohle des Menschen.“

Prof. Dr. Björn Windshügel, Fraunhofer ITMP: „Die Entwicklung neuer Therapien gegen Infektionen mit multiresistenten Bakterien ist von enormer Bedeutung, da diese mit herkömmlichen Antibiotika nur eingeschränkt und teilweise überhaupt nicht mehr behandelbar sind. In enger Kooperation mit den Kollegen der Universitäten in Hamburg und Marseille möchten wir deshalb neuartige Wirkstoffe entwickeln, die bakterielle Resistenzmechanismen ausschalten und somit die Wirkung von Antibiotika deutlich verbessern.“

Neben dem Aufbau einer längerfristigen Kooperation, mit dem Ziel eine internationale und interdisziplinäre Arbeitsgruppe zu bilden, soll der Austausch von Studierenden und Promovierenden zwischen Hamburg und Marseille gefördert werden.

Rückfragen der Medien 

Pressestelle des Senats
Telefon: 040 42831 2242
E-Mail: pressestelle@sk.hamburg.de

Zum Weiterlesen

Hamburg, Wien und Zürich im Trilog

Bürgermeister Tschentscher zu Gast in Wien

Zum diesjährigen Trilog der Städte Hamburg, Wien und Zürich ist Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher nach Wien gereist. Am Morgen traf er im Wiener Rathaus mit Wiens Bürgermeister Dr. Michael Ludwig und Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch zusammen.

11. Juni 2025 Pressemitteilung
BSW
Auszeichnung

Die DIPAS Anwender Community erhält „Bewährt vor Ort”-Siegel für kommunale Innovation

Die DIPAS Anwender Community wurde von einer überparteilichen Jury aus Verwaltungspraktikerinnen und -praktikern als eine von 29 herausragenden kommunalen Innovationen ausgezeichnet. Ziel des „Bewährt vor Ort“-Siegels ist es, bereits erfolgreich erprobte Lösungen aus der kommunalen Praxis...

03. Juni 2025 Pressemitteilung
colourbox.de
„ZeSI mobile Prüf-App“

Neue App zur einfachen Überprüfung digitaler Verwaltungsdokumente

Dokumente, wie die digitale Meldebestätigung, die nach dem elektronischen Ummelden bei Umzügen erstellt wird, können mithilfe der neuen „ZeSI mobile Prüf-App“ auf Echtheit und Unverfälschtheit überprüft werden.

03. Juni 2025 Pressemitteilung