Die Eindämmung von Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes der Freien und Hansestadt Hamburg ist seit vielen Jahren ein gemeinsames Anliegen von Senat und Spitzenorganisationen der Gewerkschaften. Bereits seit dem Jahr 2006 werden Gewaltvorfälle in Hamburg jährlich erfasst, seit 2009 steht den Dienststellen ein umfangreicher Katalog von Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten zur Verfügung. Auch wenn viel erreicht wurde, kommt es immer wieder zu Übergriffen. Dies zeigen auch die aktuellen Zahlen für das Jahr 2022. Mit gemeldeten 1.986 Übergriffen (Schwerpunkte: Beschimpfungen/Beleidigungen: 1.032 Fälle; Bedrohung mittels Worten oder Gesten: 434 Fälle; körperliche Gewalt gegen Personen: 418 Fälle) liegt das Niveau leicht oberhalb des Durchschnitts der letzten fünf Jahre. Ziel ist es, bestehende Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten weiterhin konsequent umzusetzen und weiterzuentwickeln, ohne dabei die offene und bürgernahe Verwaltung infrage zu stellen. Taten müssen konsequent auch strafrechtlich verfolgt werden.
Staatsrat Jan Pörksen: „Die Beschäftigten der FHH leisten hervorragende Arbeit für das Gemeinwohl. Dass sie dabei in unterschiedlichster Weise Übergriffen ausgesetzt sind, ist inakzeptabel. Mit der heute unterzeichneten gemeinsamen Erklärung bekräftigen Senat und Spitzenorganisationen der Gewerkschaften den gemeinsamen Willen, hiergegen vorzugehen und setzen ein klares Zeichen für die Beschäftigten!“
Tanja Chawla, Vorsitzende des DGB Hamburg: „Ob bei den Rettungskräften, der Polizei, auf Ämtern oder in Schulen: Die Beschäftigten, die jeden Tag für unsere Gesellschaft im Einsatz sind, werden immer häufiger zum Opfer von Beleidigungen, Bedrohungen und tätlichen Angriffen. Der DGB macht mit seiner bundesweiten Initiative „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ auf dieses Problem aufmerksam. Mit der gemeinsamen Erklärung setzen nun Senat und Gewerkschaften ein deutliches Zeichen. Gewalt gegen Beschäftigte wird nicht hingenommen. Hamburg ist mit der statistischen Erfassung der Übergriffe, der übergreifenden Arbeitsgruppe und der Berücksichtigung des Themas in der Aus- und Fortbildung im Ländervergleich relativ gut aufgestellt. Die bisherigen Maßnahmen gilt es nun gemeinsam weiterzuentwickeln.“
Thomas Treff, Landesvorsitzender des dbb hamburg: „Leider sind Kolleginnen und Kollegen in ihrer täglichen Arbeit insbesondere bei den Einsatzkräften der Polizei und der Feuerwehr inklusive Rettungssanitätern, aber auch Beschäftigte bei der Justiz, im Strafvollzug und in vielen weiteren Dienststellen Opfer von Gewalt. Das ist aus Sicht des dbb-hamburg nicht hinnehmbar. Wir begrüßen es deshalb sehr, dass Senat und Spitzenorganisationen der Gewerkschaften mit dieser gemeinsamen Erklärung deutlich machen, dass es Null-Toleranz bei der Gewalt gegen Beschäftigte gibt. Als dbb-hamburg werden wir auch in Zukunft darauf achten, dass dieses Thema nicht in Vergessenheit gerät, darauf haben unsere Kolleginnen und Kollegen unser Wort!
Foto: Ein Foto der Vertragsunterzeichnung kann unter diesem Link heruntergeladen werden:
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Fotocredit: Senatskanzlei Hamburg
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