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Hamburg trauert um Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit

05. September 2023 Pressemitteilung
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Die ehemalige Justizsenatorin Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit ist am vergangenen Samstag im Alter von 90 Jahren gestorben. Der Erste Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher spricht der Familie im Namen des Senats sein herzliches Beileid aus.

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BJV

Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit wurde am 26. Oktober 1932 in Hamburg geboren. Die studierte Juristin arbeitete zunächst als Richterin an zwei Hamburger Gerichten, bevor sie im Jahr 1991 unter dem damaligen Bürgermeister Henning Voscherau sowie erneut im Jahr 1997 unter dem damaligen Bürgermeister Ortwin Runde Justizsenatorin in Hamburg wurde. Peschel-Gutzeit (SPD) setzte eigene politische Schwerpunkte und ist heute für ihren Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit bekannt.

Aufmerksamkeit erhielt das von ihr initiierte erste Gesetz zur Regelung des Rechts von Beamtinnen und Beamten auf Teilzeitarbeit aus familiären Gründen und erleichterte so die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das Gesetz entstand in Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen Politikerinnen und wurde, trotz erheblichen Widerstands von Seiten der Bundesregierung und des Bundesverfassungsgerichts, 1969 vom Deutschen Bundestag beschlossen. Damals betrachtete man die Neuregelung als Meilenstein vor allem für erwerbstätige Frauen. Heute sieht man das „Lex Peschel“ als Gewinn für alle Beamtinnen und Beamten.

Als Vorsitzende des Deutschen Juristinnenbundes in den Jahren 1977 bis 1981 trieb Peschel-Gutzeit die Weiterentwicklung von juristischen Mitteln zum Schutz von Familien und Kindern sowie der Gleichberechtigung von Männern und Frauen voran. Auch später, nach ihrer Zeit als Vorsitzende, nun als Ehrenpräsidentin, engagierte sie sich noch für den Verband. Eine für sie entscheidende Motivation war es, mehr Frauen in juristischen Berufen zu sehen, denn während ihres Studiums machte Peschel-Gutzeit die Erfahrung, dass es nahezu ausschließlich Männer waren, die im Justizsektor tätig sind.

Peschel-Gutzeit gilt als Pionierin in ihrem Gebiet. Für ihr Wirken erhielt sie 2004 das Bundesverdienstkreuz und 2019 den Marie Juchacz-Preis des Landes Rheinland-Pfalz. In Hamburg wurde sie 2014 vom Landesfrauenrat mit dem Hammonia-Preis ausgezeichnet.

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