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Schutz europäischer Kultur

EU-Projekt RescueMe: Fallstudie Neuwerk

02. Februar 2023 Pressemitteilung
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Unser Natur- und Kulturerbe, dazu zählen u. a. Architekturdenkmäler, Kulturlandschaften und Nationalparks wie der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer, wird durch den Klimawandel und Naturkatastrophen bedroht. Hamburg beteiligt sich am von der EU-Kommission geförderten Projekt RescueME, das am heutigen Mittwoch die Arbeit aufnimmt. Das Projekt zielt darauf ab, innovative Lösungen zum Schutz des europäischen Kulturerbes und der Kulturlandschaften zu entwickeln.

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Um unsere Natur und Kultur Erbe nicht weiter zu gefährden, werden neben sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Ressourcen auch neue Methoden und Instrumentarien zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Kulturlandschaften benötigt.

Hier setzt das EU-Projekt RescueME („Equitable resilience solutions to strengthen the link between cultural landscapes and communities“, zu Deutsch „gerechte Resilienzlösungen zur Stärkung der Verbindung zwischen Kulturlandschaften und Gemeinschaften“) an. Ziel des Projektes sind die Entwicklung integrativer und gerechter Resilienzstrategien sowie die Schaffung innovativer Lösungen zum Schutz des europäischen Natur- und Kulturerbes und der Kulturlandschaften vor Klimawandel, Katastrophenrisiken, aber auch anderen Ereignissen wie Umweltverschmutzung und übermäßigem Tourismus. Mit Hilfe eines innovativen und datengestützten Ansatzes sollen unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung und relevanter Akteure die Verbesserung der Resilienz von Kulturlandschaften, die Förderung des Übergangs zu einer grünen Gesellschaft und Wirtschaft und das Fortbestehen einer widerstandsfähigen und naturverbundenen Gemeinschaft erreicht werden.

Almut Möller, Staatsrätin und Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, der Europäischen Union und für auswärtige Angelegenheiten: Hamburg hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt und arbeitet entschlossen an deren Umsetzung. Gleichzeitig muss sich Hamburg wie andere europäische Städte und Regionen auf die nicht mehr abwendbaren Auswirkungen des Klimawandels einstellen und strebt eine weitere Verbesserung der Klimaresilienz an. Absehbare Klimaveränderungen betreffen auch unser Kultur- und Naturerbe. Aus diesem Grund engagiert sich die Stadt gemeinsam mit weiteren europäischen Pilotstädten und -regionen im EU-Projekt RescueME. Im Rahmen von EU-Projekten sind wir europäischen Städte Innovationstreiber und arbeiten vielerorts bereits gut zusammen. Die Erkenntnisse aus der Projektarbeit können dann nicht nur bei uns, sondern auch über Hamburg hinaus wirken. Ich freue mich sehr über den Start von RescueME.

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Die Insel Neuwerk im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer ist hervorragend für eine RescueME-Fallstudie geeignet. Neuwerk ist ein Naturjuwel mit engagierter Bevölkerung, die z. T. schon seit Generationen auf der Insel lebt und sehr genau weiß, was Klimawandel bedeutet. Erste Maßnahmen eines vorliegenden Energiekonzeptes wurden bereits umgesetzt. Das Konzept wird derzeit erweitert – Ziel ist es, die Insel bis zum Ende des Jahrzehnts CO2-frei zu bekommen.“

RescueME

Die Stadt Hamburg beteiligt sich mit der Senatskanzlei und der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) am Projekt. Auch die Technische Universität Hamburg ist mit ihrer Expertise zu Gefahrenmodellierung, naturbasierten Lösungen und Hochwasserrisikomanagement beteiligt.

Das Projekt RescueME startet am 1. Februar 2023 und läuft für dreieinhalb Jahre bis zum 31. Juli 2026. Die 16 Projektpartner kommen aus sieben europäischen Ländern: Spanien, Deutschland, Italien, Österreich, Griechenland, Kroatien und Belgien. Neben der Hamburger Fallstudie Neuwerk sind vier weitere Pilotregionen beteiligt, namentlich Psiloritis in Kreta (Griechenland), Portovenere in Cinque Terre (Italien), València (Spanien) und Zadar (Kroatien). Das Konsortium, bestehend aus Städtepartnern, wissenschaftlichen Partnern und kleinen und mittelständischen Unternehmen, erlaubt es, die hochaktuelle Frage des Kulturerbes mit Blick auf den Klimawandel zu beleuchten. RescueME wird im Rahmen des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation „Horizont Europa“ mit knapp 4 Mio. Euro finanziert, Hamburg erhält hiervon gut 210 Tsd. Euro. Mehr Informationen befinden sich auf der EU-Projektwebsite.

Fallstudie Neuwerk

Als Hamburger Fallstudie dient die Insel Neuwerk im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer. Die Insel in der Elbmündung bildet den am weitesten vom Zentrum Hamburgs entfernten Stadtteil. Etwa 100.000 Besucher kommen jährlich auf die Insel, um den historischen Leuchtturm zu besuchen und die Vielfalt der Vogelwelt zu beobachten. Gleichzeitig ist die Region eine der meistbefahrenen Schifffahrtszonen der Welt. Auf der Insel treffen Kulturlandschaft und Klimawandel aufeinander. Die Insel steht vor der Herausforderung, mit zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels umzugehen. Auf der Insel herrscht eine lange Tradition des Lebens am und mit dem Meer und ein starkes Bewusstsein und Engagement für den Umgang mit dem Klimawandel. Im Rahmen der Fallstudie werden Analysen zur Auswirkung des Klimawandels durchgeführt, potenzielle Anpassungsmaßnahmen beleuchtet und durch die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Interessengruppen gemeinsame Visionen für Anpassungsmaßnahmen entwickelt.

Rückfragen der Medien

Pressestelle des Senats
Telefon: 040 42831 2242
E-Mail: pressestelle@sk.hamburg.de

Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)
Renate Pinzke, Pressestelle
Telefon: 040 42840 8006
E-Mail: renate.pinzke@bukea.hamburg.de