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Eröffnung

Grüne Krone für A7-Deckel in Stellingen

13. Juli 2024 Pressemitteilung

Er ist 900 Meter lang, „gespickt“ mit über 160 Bäumen, 8.000 Quadratmetern Staudenflächen, mit Spiel- und Sportgeräten und 41 Kleingartenparzellen: Der neue Deckelpark auf dem Lärmschutztunnel der A7 in Stellingen ist fertig. Nach dem vor zwei Jahren eröffneten Deckelpark im nördlicher gelegenen Stadtteil Schnelsen verantwortet das Bezirksamt Eimsbüttel nun bereits den zweiten Bau einer Grünanlage auf den Autobahntunneln. Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher hat den neuen Park am Samstag (13. Juli 2024) eröffnet.

Eröffnung des A7-Deckelparks in Stellingen
Eröffnung des A7-Deckelparks in Stellingen Senatskanzlei

Der Deckelpark in Stellingen führt den ehemals zerschnittenen Stadtteil zusammen, vermindert die Lärmbelastung für Anwohnende erheblich und verbessert die Lebensqualität und das Ortsbild des Stadtteils. Der neue Park wird aber auch zur grünen Oase für die Neubaugebiete in der Umgebung, zum Beispiel der neuen Mitte Stellingen (Sportplatzring) und am Spannskamp.

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister: „Mit dem Deckelpark wächst zusammen, was über Jahrzehnte getrennt war. Stellingen erhält eine neue Parkanlage, die Nachbarschaften zusammenführt und den Stadtteil um Natur sowie um neue Freizeitmöglichkeiten bereichert. Ich wünsche allen Anwohnerinnen und Anwohnern viel Freude und gute Erholung in ihrem neuen Park. Die A7-Deckel sind ein Vorbild für moderne Stadtentwicklung und ein großer Gewinn für den Hamburger Westen.“

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Wo früher grauer Beton die Stadt trennte, können jetzt Jung und Alt die Natur genießen, gärtnern, spielen oder Sport machen. Mit dem Deckelpark Stellingen zeigt Hamburg erneut, wie eine moderne Großstadt Naherholung, Mikroklima und Mobilität zusammenführt und gleichzeitig die Lebensqualität vor Ort stärkt. Unten stellen wir einen leistungsfähigen Verkehr sicher, oben schützen wir durch diese neue Parkfläche Anwohnende vor Lärm und kühlen gleichzeitig auch noch die Umgebung. Und damit wollen wir nicht aufhören: Der nächste Deckel, der Altonaer Autobahndeckel, befindet sich bereits in der Umsetzung und wird auf einer Länge von 2.300 Metern in absehbarer Zeit vielen weiteren Menschen einen umfassenden Lärmschutz bieten.“

Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Die Bilanz der gesamten A7-Deckel ist überwältigend. Hamburg nutzt eine geradezu historische Chance zur Stadtreparatur und schafft neuen Raum für insgesamt 3.800 Wohnungen und für gut 27 Hektar mit neuen Parks, Spielplätzen, Kleingärten und Erholungsräumen. Bislang zerschnittene Stadtteile werden verbunden und die Quartiere rechts und links des Deckels deutlich aufgewertet. Der Verkehrslärm ist verschwunden, Schul- und Arbeitswege sind erheblich kürzer und es bilden sich neue Nachbarschaften. Schon jetzt kann sich kaum jemand mehr vorstellen, dass hier bis vor kurzem noch täglich über 150.000 Autos unmittelbar an den Häusern vorbeigefahren sind.“

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Der Autobahndeckel in Stellingen ist ein Paradebeispiel dafür, wie Lärmschutz, Grünflächen und Freizeitgestaltung in einer Großstadt wie Hamburg ineinandergreifen können. Und zum Deckel gibt es auch einen ‚Topf‘, nämlich den gleichnamigen Spielplatz am Wegenkamp auf den meine Behörde besonders stolz ist. Erreichbar ist er durch ein kleines Wäldchen über eine neu geschaffene Wegeverbindung direkt zum A7-Deckel. In der Gegenrichtung kann man vom A7-Deckel durch eine Tunnelrutsche zum Spielplatz hinunterrutschen. Die insgesamt knapp ein Hektar große Grün- und Erholungsfläche inklusive Spielplatz gehört zum Grünen Netz und wurde mit rund 900.000 Euro an Mitteln aus dem Vertrag für Hamburgs Stadtgrün geschaffen und von der Abteilung Stadtgrün des Bezirks Eimsbüttel geplant und hergestellt. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für dieses herausragende Engagement.“

Sonja Böseler, stellv. Bezirksamtsleiterin Eimsbüttel: „Der Bau zweier Deckelparks bedeutet für uns Arbeit an historischen Projekten – das ist wahrlich kein Tagesgeschäft. Auch für den Park in Stellingen gilt: Wir haben ein Stück Stadt repariert und ein Stück Natur gewonnen, wir können die Anwohnenden vor Lärm schützen und mehr Lebensqualität ins Quartier bringen. Besonders freut mich, dass wir es geschafft haben, die ursprünglich geplante Bauzeit nicht nur eingehalten, sondern sogar unterschritten zu haben. Deshalb ein großes Lob an alle Beteiligten, die im Bagger und am Schreibtisch an diesem tollen Projekt so engagiert mitgewirkt haben.“

Der neue Deckelpark im Portrait

Der neue Grünzug auf dem Deckelbauwerk gliedert sich in zwei unterschiedliche Teile: Der nördliche Parkteil von der Bahnbrücke bis zum Wördemanns Weg ist ein öffentlicher Park mit großzügigen Grünflächen und Aufenthaltsbereichen.

Südlich vom Wördemanns Weg bis hin zur Kieler Straße kann die Parkanlage ebenso öffentlich genutzt werden und ist zudem belegt durch Kleingartenparzellen.

Am Kollauwanderweg im Norden finden Sportbegeisterte aller Altersstufen eine Fitnessstation mit Street-Workout-Geräten. In Bereich am Wegenkamp und südlich des Platzes am Aufgang Theodor-Schäfer-Damm wurden jeweils Spiel- und Kletterkombinationen mit Fallschutz installiert. Am Wegenkamp führt eine Hangrutsche vom Deckel in Richtung Spielplatz Wegenkamp hinunter. Auch dieser ist im Zuge des Parkanalgenbaus neu entstanden und kann nun der Öffentlichkeit übergeben werden.

Für die Auswahl der Sitze und Bänke wurde ein modulares System gewählt, das aus einer klassischen Parkbank mit Rücken- und Armlehnen sowie einer kurzen und einer langen Sonnenliege besteht. Die Elemente können variabel aneinandergereiht und entsprechend den Bedürfnissen kombiniert werden.

Das Rückgrat des gesamten Parks bildet die Promenade: Sie führt vom Zugang Kieler Straße West bis zum Kollauwanderweg und verläuft jeweils seitlich entlang der Tunnelwand. Die Promenade verbindet alle Bereiche des Parks und bietet guten und barrierearmen Komfort für alle, die zu Fuß oder auf Rädern im Park unterwegs sind.

Zahlen + Fakten

Größe Deckelpark:

  • 5,3 Hektar (53.000 m²)
  • Parkfläche: 3,9 ha, Kleingartenfläche 1,4 ha
  • Gesamtlänge: ca. 900 Meter
  • ca. 48.000 Tonnen Unterboden und ca. 15.000 Tonnen Oberboden wurden aufgetragen

Kleingärten:

  • 41 Kleingärten, 32 südlich des Wördemanns Weg, 9 weitere westlich des Theodor-Schäfer-Damms
  • Jede Parzelle ca. 300 qm groß, 1,20 Meter tiefer Boden

Ausstattung Sport, Spiel und Erholung:

  • 1 Fitnessstation mit Street-Workout-Geräten
  • 2 Spiel- und Kletteranlagen mit Hangrutsche
  • 12 Sitzgruppen mit 25 Parkbänken und 27 Sonnenliegen, sowie 3 Tischen

Pflanzen:

  • 167 Bäume, darunter (u. a. Apfel- und Pflaumenbäume, Zierkirschen, Blumeneschen, verschiedene Ahornarten wie Feldahorn sowie Wildkiefern)
  • 8.000 m² Strauch- und Staudenflächen
  • 1,7 Hektar Rasen- und Wiesenflächen

Entwurf (freiraumplanerischer Wettbewerb):

Büro Weidinger Landschaftsarchitekten, Berlin 2010
Ausführungsplanung: Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin

Baukosten + Bauzeit:

  • ca. 5,7 Mio. Euro
  • ca. 1,5 Jahre

Verbindung zu Grünzügen:

Zweiter Grüner Ring mit Kollauwanderweg (am nördlichen Ende des Parks) sowie zum Niendorfer Gehege

Klimaeffekt:

Verbesserung des Mikroklimas, anstelle der versiegelten Fahrbahn der A 7 entsteht durch die Parkanlage mitten im Stadtteil eine Grünfläche, die sich tagsüber weniger stark aufheizt und nachts stärker abkühlt als die ehemalige überirdische Asphaltdecke der Autobahn.

Name/Benennung:

Die Bezirksversammlung konnte im politischen Abstimmungsprozess noch keinen Konsens für einen Namensvorschlag zur Benennung erzielen (Ds. 21-4591). Eine Entscheidung wird deshalb auf der Grundlage einer Bürger:innenbeteiligung zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Mehr Informationen: Ein neuer Park in Stellingen

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