Nach einer gut einjährigen Testphase mit einem ausgewählten Kreis an Testenden hat Anfang Dezember die schrittweise Einführung in den ersten Behörden begonnen. Es ist geplant, den Rollout in der Hamburger Verwaltung bis zur Mitte des kommenden Jahres abzuschließen. Hamburg zählt zu den ersten Städten, die ein solches KI-Tool für den öffentlichen Sektor entwickelt haben.
Christian Pfromm, Chief Digital Officer der Freien und Hansestadt Hamburg: „Mit dem Einsatz von LLMoin gehen wir in Hamburg einen wichtigen Schritt und machen Künstliche Intelligenz für die Verwaltung nutzbar. Large Language Models werden Verwaltungsprozesse effizienter machen, wovon nicht nur die Beschäftigten profitieren, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger.“
LLMoin: Ein maßgeschneidertes KI-Tool für die Verwaltung
Das Tool LLMoin wird intern für diverse Textverarbeitungsaufgaben eingesetzt und unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Hamburg bei Tätigkeiten wie dem Zusammenfassen umfangreicher Dokumente, dem Verfassen von Reden sowie der Recherche in großen Textmengen. Dank seiner benutzerfreundlichen Gestaltung, die zahlreiche Hilfestellungen bietet, kann LLMoin von allen Mitarbeitenden niedrigschwellig genutzt werden. So ist es beispielsweise nicht erforderlich, direkte Befehle, sogenannte „Prompts“, einzugeben – stattdessen führt auch ein intuitiver Nutzerdialog zu den gewünschten Ergebnissen. Durch umfassende Schulungsunterlagen und regelmäßige Nutzung von LLMoin entwickeln die Beschäftigten fundierte Kompetenzen im Umgang mit LLMs und erweitern somit das technologische Verständnis innerhalb der Verwaltung.
Datenschutz und verantwortliche Nutzung im Fokus
Ein entscheidender Unterschied zu kommerziellen Lösungen wie ChatGPT liegt in den Bereichen Datenschutz, Sicherheit und den erlaubten Anwendungsszenarien. Bei LLMoin wird z. B. durch entsprechende Nutzungsbedingungen und die Ausbildung der Mitarbeitenden sichergestellt, dass keine sensiblen Daten verarbeitet werden und dass das Tool keinerlei Einfluss auf behördliche Entscheidungen hat. Beispielsweise ist der Einsatz bei Entscheidungen über Sozialleistungen oder für die Evaluation von juristischen Argumenten untersagt. Solche Entscheidungen verbleiben weiterhin in der Verantwortung der zuständigen Mitarbeitenden – LLMoin funktioniert ausschließlich als Assistenzsystem. Die neueste Version von LLMoin basiert auf den aktuellen GPT-Modellen, die über den Microsoft-Cloud-Service Azure bereitgestellt werden. Dabei bleibt die Datensicherheit stets gewahrt: Dies bedeutet, die Daten verlassen den Europäischen Datenschutzraum nicht und Microsoft speichert keinerlei Daten – alle Anfragen werden stattdessen unmittelbar nach der Verarbeitung gelöscht. Zudem werden die übermittelten Daten nicht zum weiteren Modelltraining verwendet.
Nachnutzung von LLMoin
Weitere Kommunen, Städte, Bundesländer sowie öffentliche Einrichtungen und Unternehmen können von dieser Lösung profitieren. Die breite Nutzung von LLMoin würde Skaleneffekte schaffen und Synergien bei zukünftigen Weiterentwicklungen ermöglichen. Durch den Vertrieb über den öffentlichen IT-Dienstleister Dataport ist eine einfache Anpassung und schnelle Betriebsbereitschaft gewährleistet. Über das technische Produkt hinaus kann Hamburg umfangreiche Best Practices teilen. Für weitere Informationen zur Nachnutzung oder um Testaccounts für LLMoin zu erhalten, steht Dataport zur Verfügung.
Rückfragen der Medien
Senatskanzlei, Amt für IT und Digitalisierung
Jörg Schmoll | Kommunikation und Strategie
E-Mail: joerg.schmoll@sk.hamburg.de
Dataport AöR
Britta Heinrich | Pressesprecherin
E-Mail: britta.heinrich@dataport.de