Dabei orientierte sich das dort zuständige Fachamt Verbraucherschutz an den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuchs. Diese sind über mehrere Jahrzehnte historisch gewachsen. Dadurch sind Bezeichnungen und Verarbeitungsverfahren enthalten, die heute teilweise nicht mehr den Verbrauchererwartungen entsprechen.
Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks: „Der aktuelle Fall zeigt: Die Leitsätze für Erfrischungsgetränke sind in manchen Bereichen nicht nachvollziehbar und konterkarieren unsere Strategie zur Zuckervermeidung sowie zur gesundheitsbewussten Ernährung. Es ist ein Stück aus dem Tollhaus, dass Leitsätze der Kommission für Lebensmittel zwar den Begriff Limonade schützen wollen, dadurch aber gleichzeitig der Reduzierung von Zucker entgegenwirken. Ich werde mich bei Bundesernährungsministerin Julia Klöckner für eine Überprüfung auf Sinnhaftigkeit der Lebensmittel-Leitsätze einsetzen. Lebensmittel mit wenig Zucker sollten nicht bestraft werden – sondern der Normalfall sein.“
Bundesministerin Klöckner hatte erst kürzlich eine „Nationale Strategie zur Reduktion von Zucker und Fett in Lebensmitteln“ vorgelegt. Senatorin Prüfer-Storcks: „Die nationale Strategie geht aus meiner Sicht aber nicht weit genug, weil sie ausschließlich auf freiwillige Maßnahmen zur Zucker-Reduzierung setzt.“