An dem länderübergreifenden telemedizinischen Gesundheitsversorgungsnetzwerk beteiligen sich auf Hamburger Seite das Albertinen Krankenhaus, das Asklepios Klinikum Harburg und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. In Niedersachsen sind die Krankenhäuser Buchholz, Winsen (Luhe) und die Waldklinik Jesteburg dabei.
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer: „Für eine umfassende und auch zukunftsfähige Versorgung von Patientinnen und Patienten ist der zeitnahe Austausch von Gesundheitsinformationen zwischen den an der Behandlung beteiligten Einrichtungen unerlässlich. Hamburg hat mit der landesinternen Initiative zur Vernetzung der Hamburger Krankenhäuser untereinander – Health Harbor Hamburg (H3) – bereits einen deutlichen Schritt getan, um die Kommunikation der Kliniken untereinander zu verbessern. Das länderübergreifende telemedizinische Netzwerk schließt nun an dieser Entwicklung an. Das Einverständnis der Patientinnen und Patienten vorausgesetzt, können die behandelnden Einrichtungen Gesundheitsdaten ohne Zeitverzug austauschen und einrichtungsübergreifende Behandlungen noch besser koordinieren.“
Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi: „Kluge Digitalisierungsmaßnahmen werden im Gesundheitswesen maßgeblich zu Verbesserungen führen. Das zeigt sich in Niedersachsen bereits durch die landesweite Anwendung des webbasierten Notfallmanagement-Systems IVENA, das Krankenhäuser, Rettungsdienst und -leitstellen miteinander vernetzt. Mit dem jetzt zwischen Niedersachsen und Hamburg startenden länderübergreifenden telemedizinischen Netzwerk setzen wir ein weiteres Vorhaben moderner und zukunftsweisender Versorgung um. Die Strukturvoraussetzungen beispielsweise für die Notfallversorgung, Schlaganfallversorgung und Intensivmedizin stellen gerade für kleinere Krankenhäuser große Herausforderungen dar, die jedoch mit Hilfe solcher Projekte wirtschaftlich und hoch qualitativ umgesetzt werden können.“
Etablierte Kooperationen werden weiter gestärkt und digitalisiert
Zwischen den Krankenhäusern des niedersächsischen Landkreises Harburg und den beteiligten Hamburger Krankenhäusern bestehen bereits langjährige und etablierte überregionale Kooperationen zur Behandlung von Patientinnen und Patienten. Der Austausch von patientenbezogenen Behandlungsinformationen erfolgt jedoch noch immer zu einem großen Teil analog. Hier setzt das länderübergreifende telemedizinische Netzwerk an, das eines der ersten seiner Art in Deutschland darstellt und Krankenhäuser verschiedener Träger einschließlich einer Universitätsklinik umfasst.
Gefördert werden soll insbesondere eine einrichtungsübergreifende Kommunikationsplattform für den Austausch von Gesundheitsdaten zwischen den Leistungserbringern wie zum Beispiel radiologischen Bildbefunden, wenn die Patientinnen und Patienten ihr Einverständnis dazu erklärt haben. Hierfür soll ebenfalls ein digitales Einwilligungsmanagement zur Verfügung gestellt werden, in dem die Einwilligungen und Aufklärungen dokumentiert werden, so dass auch die datenschutzrechtlichen Vorgaben erfüllt sind. Des Weiteren soll u. a. ein Videokonferenzsystem für Telekonsile und einrichtungsübergreifende Behandlungen sowie der Anschluss an ein Terminmanagementsystem eingerichtet werden. Durch eine Abstimmung der standortübergreifenden Behandlungspfade können medizinisch nicht notwendige Verlegungen reduziert und verbleibende Verlegungen deutlich vereinfacht und beschleunigt werden.
Umsetzung bis Ende 2025
Die bereitgestellten Fördermittel stammen zur Hälfte aus dem Krankenhausstrukturfonds II beim Bundesamt für Soziale Sicherung. Hieraus stehen rd. 2,4 Millionen Euro für die niedersächsischen Einrichtungen und rd. 3 Millionen Euro für die Hamburger Krankenhäuser zur Verfügung. Das Land Hamburg beteiligt sich mit ebenfalls 3 Millionen an der Förderung der Hamburger Krankenhäuser. Niedersachsen beteiligt sich gemeinsam mit den Krankenhausträgern mit rund 2,4 Millionen Euro. Die Umsetzung des Projekts soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
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