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Test im Praxisalltag

Gesundheitseinrichtungen erproben digitale Anwendungen

01. September 2023 Pressemitteilung
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Als erste Modellregion der Gesellschaft für Telematik (gematik) treiben Hamburg und das Umland die Digitalisierung im Gesundheitswesen voran. Dabei werden digitale Anwendungen wie die elektronische Patientenakte oder das E-Rezept im Versorgungsalltag erprobt.

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Colourbox.de / #1970

Nutzen unklar, Mängel beim Datenschutz, schlechte Integration in die Praxisprozesse: In der Vergangenheit gab es immer wieder Kritik an der Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Hamburg hat den Bedarf erkannt. Ein Konsortium rund um das ÄrzteNetz Hamburg e. V. bewarb sich daher Anfang des Jahres auf eine Ausschreibung der gematik, um neue digitale Anwendungen im Gesundheitswesen im tatsächlichen Versorgungsalltag zu testen, und erhielt als erste Modellregion in Deutschland den Zuschlag.

Nun sollen die digitalen Anwendungen im Versorgungsalltag erprobt werden, bevor diese in den bundesweiten Roll-out gehen. Die gematik ist dabei für die Entwicklung digitaler Anwendungen für die Telematikinfrastruktur als Datenautobahn des Gesundheitswesens zuständig. Dazu gehören digitale Dienste wie z. B. das E-Rezept, die elektronische Patientenakte oder auch der elektronische Medikationsplan.

Die Erprobung wurde zunächst im Rahmen einer Auftaktveranstaltung der Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH eingeläutet und wird ab Mitte September dann mit den ersten Einrichtungen durchgeführt.

Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer: „Durch den Start der Modellregion wird die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen für die Hamburgerinnen und Hamburger jetzt noch greifbarer. Anwendungen wie die elektronische Patientenakte haben einen konkreten Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger. Befunde und Medikationspläne können so gesammelt und digital den Arztpraxen oder Krankenhäusern schnell und unkompliziert zur Verfügung gestellt werden. Auch die Gesundheitseinrichtungen profitieren, wenn das Warten auf das Eintreffen von Vorbefunden per Post entfällt. Medizinische Informationen können so in der Modellregion digital sicher und direkt ausgetauscht werden. Mein großer Dank gilt in diesem Zusammenhang dem großen Engagement des Konsortiums rund um das ÄrzteNetz Hamburg e. V. und den vielen beteiligten Gesundheitseinrichtungen. Sie machen es möglich, dass wir die großen Potenziale der Digitalisierung im Gesundheitswesen in Hamburg erproben und so in eine bundesweite Vorreiterrolle gehen.“

Nutzen für Patientinnen und Patienten

Patientinnen und Patienten werden eng in die Erprobung eingebunden. Sie können zum Beispiel entscheiden, welche medizinischen Dokumente in der elektronischen Patientenakte welchen Akteuren aus dem Gesundheitswesen zur Verfügung gestellt werden sollen.

So lassen sich beispielsweise Befunde vom Hausarzt bei einem anschließenden Krankenhausaufenthalt auch mit den dortigen Behandlerinnen und Behandlern teilen. Das erspart Wartezeiten und vermeidet Doppeluntersuchungen.

Große Beteiligung von Gesundheitseinrichtungen in Hamburg und Umland

Das Interesse am digitalen Fortschritt ist groß. Schon in der Bewerbungsphase zur Modellregion hatten mehr als 170 Gesundheitseinrichtungen in Hamburg und den Einzugsgebieten aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen ihre Absicht an einer Mitwirkung bekundet.

Die Erprobung soll dabei möglichst viele verschiedene Sektoren und Fachberufe mit einbeziehen. So nehmen neben (Zahn-)Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäusern auch Pflegeeinrichtungen, Hebammen, Psychotherapeuten, Physiotherapeuten, ein Rettungsdienst und ein Gesundheitsamt teil.

Tatkräftige Unterstützung kommt auch von den Krankenkassen. Die Vielzahl der Akteure im Projekt erfordert eine umfassende Kommunikation unter Beteiligung der Fachverbände und Kammern. Die Sozialbehörde übernimmt dabei die fachpolitische Koordination auch nach Niedersachsen und Schleswig-Holstein und bringt dabei die verschiedenen Perspektiven zusammen.