Für die Neufassung wurden die Bildungsempfehlungen aus dem Jahr 2012 in einem breiten Beteiligungsprozess überarbeitet. Sie richten sich an die pädagogischen Fachkräfte aus den rund 1.200 Hamburger Kitas, die täglich den Anforderungen, Bedürfnissen und Fragen der Kinder und Familien begegnen. Sie gestalten den pädagogischen Alltag mit dem Ziel, Gemeinschaft erlebbar zu machen, Inklusion zu ermöglichen, Kinder von der Krippe bis zur Schule individuell zu fördern und sie zugleich für die Veränderungen und Herausforderungen der Zukunft zu stärken. Für diese zentrale Arbeit und um gutes Aufwachsen in Hamburg zu ermöglichen, dient die Neufassung der Hamburger Bildungsleitlinien zukünftig als Kompass. Sie ist dabei mehr als eine Aktualisierung, sondern steht für einen Paradigmenwechsel, der sich in dem neuen Titel „Perspektive Kind“ und auch im neuen Layout widerspiegelt. Denn die neuen Bildungsleitlinien basieren auf dem sogenannten Kinderperspektiven-Ansatz und zielen auf einen dialogisch und partizipativ unter Berücksichtigung der Kinderperspektiven gestalteten, lebendigen und anregenden Kita-Alltag.
Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer: Frühkindliche Bildung heißt, dass die Kinder in der Kita für die Welt von morgen lernen. Die Kita schafft Räume, in denen die Kinder wachsen, lernen und ihre Persönlichkeit entfalten können. Mit den neuen Bildungsleitlinien setzt Hamburg konsequent die Forderungen aus der UN-Kinderrechtskonvention um. Sie richten den Fokus noch differenzierter auf das Kind und seine Bedarfe, Bedürfnisse, Fragen und Rechte und nehmen diese als Ausgangspunkt für die täglichen Angebote und Anregungen in der Kita. Der Kinderperspektivenansatz dient den Fachkräften als Bezugspunkt zu dem, was Kindern in der Kita wichtig ist. Selbstbestimmtes und forschendes Lernen, kritisches Denken, Neugierde und Mut sich auf Neues einzulassen – das sind Kompetenzen, die Kinder in den Hamburger Kitas erleben und erfahren sollen.“
Vier Leitmotive und sieben Bildungsbereiche
Neu ist, dass vier Leitmotive die gesamten Bildungsleitlinien durchziehen: Kinderrechte, Inklusion, Bildung für eine nachhaltige Entwicklung sowie Umgang mit Veränderungen und Herausforderungen. Ausgehend von sieben Bildungsbereichen werden Bezüge und Anregungen zur pädagogischen Arbeit in der Kita abgeleitet. Ein Leitgedanke der Bildungsleitlinien ist, dass die pädagogischen Fachkräfte die vielfältigen sozialen Situationen in der Kita so gestalten, dass die Kinder diese maßgeblich mitbestimmen können. Die Kinder erleben sich so als selbstwirksam und kompetent. Durch eine fortlaufende Reflexion behalten pädagogische Fachkräfte im Blick, wie sich ihr pädagogisches Handeln auswirkt und was zu verändern und umzugestalten ist. Übergänge im Bildungsverlauf eines Kindes – also die Eingewöhnung, der Wechsel innerhalb oder zwischen Einrichtungen und der Übergang in die Grundschule – werden jeweils aus den Perspektiven der Kinder, der Familien und der pädagogischen Fachkräfte betrachtet.
Hauptzielgruppe der Bildungsleitlinien sind und bleiben die pädagogischen Fachkräfte, Leitungen und Träger von Kindertageseinrichtungen sowie Kindertagespflegepersonen. Auch in der Aus- und Fortbildung dienen die neuen Leitlinien dazu, dass der Kinderperspektivenansatz und die fortlaufende Reflexion der eigenen Arbeit von Anfang an von den Fachkräften verinnerlicht werden. Die Hamburger Bildungsleitlinien können individuell, im Team und mit weiteren Akteurinnen und Akteuren genutzt werden, um pädagogische Arbeit fachlich zu begründen, weiterzuentwickeln und zu reflektieren.
Weitere Informationen zu den Bildungsleitlinien „Perspektive Kind“ gibt es im Internet: www.hamburg.de/go/bildungsleitlinien
Rückfragen der Medien
Sozialbehörde
Wolfgang Arnhold | Pressesprecher
Telefon: 040 42863 2889
E-Mail: pressestelle@soziales.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/go/sozialbehoerde