Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer: „Fast jede 20. Krebserkrankung ist auf eine Infektion mit HPV-Viren zurückzuführen. Das muss nicht sein, denn eine HPV-Impfung bietet einen guten Schutz. Trotz der klaren Vorteile der Impfung sind die Impfquoten in Hamburg noch immer niedrig. Aktuell sind nur etwa 55 Prozent der 15-jährigen Mädchen und nur etwa 35 Prozent der 15-jährigen Jungen vollständig geimpft. Mit unserer Kampagne wollen wir Eltern darüber zu informieren, wie wichtig und sicher die HPV-Impfung für Kinder und Jugendliche ist. Lassen Sie Ihr Kind gegen HPV impfen und tragen Sie so zur Senkung des Krebsrisikos bei.“
Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Leiter des Zentrums für Onkologie und Hämatologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Universitären Cancer Center Hamburg: „Humane Papillomviren stellen eine große Virusgruppe dar, die Krebsvorstufen und Krebserkrankungen an männlichen und weiblichen Genitalen oder im Mund-Rachen-Bereich verursachen kann. Mit unserer Forschung zu HPV-bedingten Krebserkrankungen tragen wir am UCC Hamburg dazu bei, die Mechanismen der Krebsentstehung besser zu verstehen und innovative, zielgerichtete Therapieverfahren hierfür zu entwickeln. Doch die einfachste und wichtigste Maßnahme ist immer die Vorbeugung: Durch die Impfung von Mädchen und Jungen im Kinders- und Jugendalter gegen HPV besteht die Möglichkeit, sich effektiv vor diesen bösartigen Erkrankungen zu schützen.“
Fast alle Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens über sexuelle Kontakte mit HPV an. Die meisten Infektionen verlaufen unbemerkt ohne Krankheitszeichen und heilen ohne Folgen wieder aus. Doch nicht immer gelingt es dem Körper, die Viren abzuwehren. Bleibt die Infektion bestehen, können manche HPV-Typen Genitalwarzen hervorrufen oder Veränderungen an Zellen verursachen, aus denen sich – auch noch 15 Jahre nach dem Kontakt mit dem Virus – Krebs entwickeln kann: vor allem am Gebärmutterhals, aber auch am After, am Penis sowie im Mund-Rachen-Raum. Eine Impfung gegen HPV verringert nicht nur deutlich das Risiko einer späteren Erkrankung, sondern auch die Verbreitung der HPV-Viren durch eine künftige Übertragung an andere.
Am besten erfolgt die Impfung laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) in zwei Impfdosen zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr. Ab dem 15. Lebensjahr wird eine Serie von drei Impfungen empfohlen. Die Impfung schützt vor vielen HPV-bedingten Krebsarten und vor Genitalwarzen. Sie ist sicher und wirkt am besten, wenn sie im jungen Alter erfolgt.
Infotag am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Im Rahmen der Kampagne werden ab dem 4. März 2025 in ganz Hamburg zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, über die Vorteile der HPV-Impfung für Mädchen und Jungen zu informieren. Dazu gehören Plakatierungen in der Stadt sowie die Ausstrahlung von Spots im Fahrgast-TV in U- und S-Bahnen. Ein besonderer Höhepunkt ist der HPV-Aktionstag am UKE, bei dem sich Interessierte ab 15:30 Uhr über die Impfmöglichkeiten und den Schutz vor HPV-Krebsarten und Genitalwarzen informieren können. Weitere Informationen dazu finden Sie im Internet: www.uke.de/hpv.
Impfangebote in den Gesundheitsämtern und im Hamburger Impfzentrum
Zudem gibt es an vielen Orten in Hamburg die Möglichkeit, sich ohne vorherige Terminvereinbarung gegen HPV impfen zu lassen. Von 15:00 bis 18:00 Uhr können sich Kinder und Jugendliche von 9 bis 18 Jahren in den Gesundheitsämtern, im Hamburger Impfzentrum und am UKE impfen lassen. Die genaue Übersicht der Impfmöglichkeiten und Standorte ist im Internet unter www.hamburg.de/go/hpv abrufbar.
Neben den Aktionen am Welt-HPV-Tag können sich Bürgerinnen und Bürger jederzeit auch bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, darunter Gynäkologinnen, Kinderärzte und weitere Hausärzte, gegen HPV impfen lassen.
Rückfragen der Medien
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