Winternotprogramm 2025/2026 startet am 1. November

Kostenlose Übernachtungsmöglichkeit für obdachlose Menschen zum Schutz vor Kälte

28. Oktober 2025 Pressemitteilung

Die Stadt Hamburg stellt auch in diesem Jahr von November 2025 bis Ende März 2026 das Winternotprogramm (WNP) bereit, um obdachlose Menschen vor Kälte und Erfrierungen zu schützen. Während des Winternotprogramms bieten die städtischen Übernachtungsstandorte neben einem sicheren Schlafplatz für die Nacht eine umfassende Versorgung sowie soziale Beratung an, um obdachlosen Menschen in Notlagen zu helfen.

Das Winternotprogramm steht allen obdachlosen Menschen offen, die eine sichere Übernachtung benötigen. Es ergänzt die ganzjährigen Notübernachtungsstätten „Pik As“ (am Interimsstandort Eiffestraße 398, bis zu 330 Plätze) und „FrauenZimmer“ (Hinrichsenstraße 4a, bis zu 60 Plätze). Ab dem 1. November 2025 kommen zusätzlich 400 Plätze in der Friesenstraße 22 und 300 Plätze in der Châu-und-Lân-Straße 6 hinzu, betrieben durch das städtische Unternehmen Fördern & Wohnen (F&W).

Bei mehreren Kirchengemeinden und Hochschulen stehen weiterhin stadtweit erneut rund 100 Plätze in Containern bereit. Die Vergabe der Containerplätze erfolgt für Männer am 29. Oktober 2025 und für Paare am 30. Oktober 2025 in der Tagesaufenthaltsstätte der Diakonie in der Bundesstraße 101 sowie am 29. Oktober 2025 für Frauen in der Tagesaufenthaltsstätte für Frauen Kemenate.

Das Winternotprogramm besteht aus zwei Komponenten

An den Notübernachtungsstandorten, die ab 17:00 Uhr öffnen und bis 9:30 Uhr am Morgen zur Verfügung stehen, werden eine abendliche Mahlzeit, ein warmes Bett sowie Beratung und Betreuung geboten. Mit den Tagesaufenthaltsstätten (9:30 bis 16:30 Uhr) ist komplementär auch die restliche Zeit des Tages abgedeckt. Zwischen dem Hauptbahnhof/ZOB und den Übernachtungsstandorten von F&W wird ein Busshuttle angeboten.

Angebote für Sozial- und Perspektivberatung

Das Winternotprogramm umfasst Unterstützungsangebote wie Sozial- und Perspektivberatung, medizinische und pflegerische Grundversorgung, eine Kleiderkammer sowie die kostenfreie Nutzung von Waschmaschinen und Wäschetrocknern. Zudem werden Hygieneartikel sowie warme und kalte Getränke bereitgestellt.

Die Übernachtung in den beiden Standorten von F&W erfolgt regelhaft in Zwei- und Dreibettzimmern. Es stehen abschließbare Schränke und gemeinschaftliche Sanitäranlagen zur Verfügung. Für Frauen und LSBTIQ* sind separate, geschützte Bereiche eingerichtet. Besonders gefährdete, gesundheitlich eingeschränkte bzw. psychisch beeinträchtigte Menschen können in Einzelfällen weiterhin die Möglichkeit einer Einzelzimmerunterbringung nutzen. Der Standort Friesenstraße 22 ist auch für Personen geeignet, die auf einen barrierefreien Zugang angewiesen sind. Eine medizinische und pflegerische Grundversorgung wird wie in den Vorjahren gewährleistet.

Personen, die in Hamburg obdachlos geworden sind und hier keine Sozialleistungsansprüche haben, erhalten durch die Sozialberatung von F&W in Zusammenarbeit mit spezialisierten Fachberatungsstellen (z. B. Plata, Servicestelle Arbeitnehmerfreizügigkeit) Hilfestellungen zur Rückreise in ihr Herkunftsland. Die Beratung erfolgt mehrsprachig oder unter Beteiligung von Dolmetschern. Die Beratungsstelle Plata wird auch im Standort Friesenstraße 22 eine wöchentliche Beratungszeit anbieten.

Parallel gibt es ein breites soziales Hilfesystem aus staatlichen, zuwendungsfinanzierten und freien Hilfs- und Beratungsangeboten in Hamburg. Eine Übersicht ist laufend aktualisiert unter www.hamburg.de/obdachlosigkeit zusammengefasst.

Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer: „In Hamburg muss in den Wintermonaten niemand auf der Straße schlafen. Das Winternotprogramm ist dabei längst mehr als ein Dach über dem Kopf: Es hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten von einem reinen Kälte- und Erfrierungsschutz zu einem Angebot entwickelt, das Menschen lebenslagenverändernde Perspektiven eröffnet, den Zugang zum Hilfesystem erleichtert und Wege aus der Obdachlosigkeit aufzeigt.“ 

Dr. Arne Nilsson, Sprecher der Geschäftsführung von Fördern & Wohnen: „Unsere Türen sind auch diesen Winter jede Nacht für obdachlose Menschen geöffnet. Neben den fachkundigen Teams von F&W sind die Freiwilligen des Fördervereins Winternotprogramm für unsere Gäste da – auch an den Feiertagen. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass obdachlose Menschen Schutz, Hilfe, stärkende Mahlzeiten und Beratung bekommen.“

Obdachlose Menschen können das Winternotprogramm ab 1. November nutzen, indem sie sich zum Standort Friesenstraße 22 begeben. Vor Ort wird geprüft, an welchem Standort eine Unterbringung möglich und sinnvoll ist.

Freiwillige des Fördervereins Winternotprogramm e. V. bieten an beiden städtischen Standorten jeden Tag Frühstück sowie in der Friesenstraße eine Abendmahlzeit an. In der Châu-und-Lân-Straße wird das Abendessen von F&W bereitgestellt.

Die Nutzung des Winternotprogramm ist kostenlos. Im vergangenen Winter gab es jederzeit eine freie Übernachtungsmöglichkeit, sodass niemand aus Kapazitätsgründen abgewiesen werden musste. Damit die Sicherheitsbedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer erfüllt sind, dürfen in den Übernachtungsräumlichkeiten keine alkoholhaltigen Getränke oder Suchtmittel konsumiert werden. An den Standorten ist dauerhaft ein Sicherheitsdienst präsent.

Es handelt sich bei dem Winternotprogramm um ein städtisches Angebot zur Gefahrenabwehr als Kälte- und Erfrierungsschutz. Es richtet sich ausschließlich an obdachlose Menschen in Hamburg, die eine Übernachtung suchen und über keine sonstigen Möglichkeiten zur Selbsthilfe verfügen.

Weitere Informationen zum Winternotprogramm 2025/2026 sind hier zu finden.

Rückfragen der Medien
Sozialbehörde
Wolfgang Arnhold | Pressesprecher
Telefon: 040 42863 2889
E-Mail: pressestelle@soziales.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/go/sozialbehoerde 

Fördern & Wohnen AöR
Susanne Schwendtke | Pressesprecherin
Telefon: 040 42835 3345
E-Mail: susanne.schwendtke@foerdernundwohnen.de

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