Keine Adoption aus Kriegs- oder Krisengebieten oder von Naturkatastrophen betroffenen Regionen
Wenn Sie überlegen, ein elternloses Kind in ihre Familie aufzunehmen und zu adoptieren, bedenken Sie bitte:
Adoptionen von aus Kriegs- oder Krisengebieten stammenden Kindern oder von Naturkatastrophen betroffenen Regionen sind nicht möglich.
In Situationen von Chaos und Gewalt fehlt es an Strukturen, die verlässlich sicherstellen, dass die Rechte von Kindern in Adoptionsverfahren geachtet und eingehalten werden können.
Adoptionen bedürfen genauer Prüfungen und Vorbereitungen – auf Seiten der Adoptionswilligen und vor allem auch der Kinder. Dazu gehören die Klärung der Identitäten und der Frage, ob ein Kind überhaupt einer Adoption bedarf. Das ist zentral, denn nicht alle in so genannten Waisenhäusern lebende Kinder sind tatsächlich elternlos.
Es ist sicherzustellen, dass die Kinder und ihre leiblichen Eltern oder ein Vormund vorab über die Folgen einer Adoption und mögliche Alternativen beraten werden. In akuten Notsituationen können derartige lebenslang wirkende Entscheidungen nicht mit der gebotenen Sorgfalt getroffen werden.
Zusammenführung von Familien ermöglichen
Falls Ihnen bekannte Kinder in Kriegswirren oder aufgrund von Naturkatastrophen von ihren Eltern oder Verwandten getrennt werden und Sie Kontakt zu Ihnen haben, sollten Sie sie bitten, sich an die Polizei, an eine Jugendhilfeeinrichtung oder an ihnen vertraute Personen zu wenden.
Nur so ist es möglich, nach dem Aufenthaltsort der Eltern oder von verwandten Personen zu forschen, um eine Zusammenführung zu erreichen.
Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge
Sollten Minderjährige unbegleitet, das heißt ohne Begleitung von Verwandten oder Bekannten nach Deutschland einreisen, werden diese von den Fachdiensten für minderjährige Flüchtlinge aufgenommen und betreut. Es ist davon auszugehen, dass sie durch die Ereignisse extrem verunsichert und mit großer Wahrscheinlichkeit traumatisiert sind. Der Wechsel in ein ihnen unbekanntes Land mit fremder Sprache und anderem Alltagsleben trägt zu weiterer Verunsicherung bei. Die Unterstützung dieser Kinder und Jugendlichen erfordert deshalb besondere Kompetenzen und ist mit Herausforderungen verbunden.
Wenn Sie eine Patenschaft für eine geflüchtete Familie, einen Jugendlichen oder eine Jugendliche übernehmen, sie bei ihren ersten Schritten in Deutschland unterstützen und mit ihnen etwas unternehmen wollen, können Sie sich an die entsprechenden sozialen Dienste bzw. Beratungs- und Anlaufstellen für Geflüchtete in Ihrer Stadt oder Ihrem Landkreis wenden.
Weitere Hilfsmöglichkeiten
Wenn Sie Kindern in Kriegs- oder Krisengebieten helfen möchten, gibt es dafür vielfältige Möglichkeiten. Eine ist, vor Ort tätige Hilfsorganisationen mit Spenden zu unterstützen. Wir empfehlen Ihnen, auf die Vertrauenswürdigkeit der Organisationen zu achten, damit Ihre Spende größtmögliche Wirkung erzielt.