Die Minderjährigen sind in der ersten Zeit nach ihrer Ankunft verunsichert und hilfebedürftig. Neben den noch unsicheren Zukunftsaussichten, Gedanken an die Familie und einer belastenden Fluchtgeschichte sind sie mit der Pubertät, dem Spracherwerb und den Gepflogenheiten in Deutschland konfrontiert. Sie in dieser Situation zu begleiten, ist Aufgabe der Betreuungskräfte in den Einrichtungen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine Patin oder ein Pate für die jungen Menschen eine wertvolle Unterstützung sein kann. Eine Patenschaft sollte möglichst früh aufgebaut werden. Sie bietet den Vorteil, dass die Jugendlichen Kontakt zur deutschen Gesellschaft und ihren Lebensweisen erhalten. Sie können sich dadurch schneller in unsere Kultur eingewöhnen. Außerdem - und das ist ein zentrales Anliegen - werden sie von ihren Patinnen und Paten dabei unterstützt, sich den neuen Herausforderungen zu stellen.
Begleitung auf dem Lebensweg
Die Erstaufnahme- und die Erstversorgungseinrichtung des LEB sind die ersten Orte, an denen die jungen Flüchtlinge in Hamburg leben. Hier erhalten sie einen Schutzraum und werden sozialpädagogisch betreut und versorgt. Nach rund drei Monaten ziehen sie in eine Einrichtung mit längerfristiger Perspektive – eine Pädagogisch betreute Wohngruppe oder Angebote des Jugendwohnens. Hier werden sie auf ein Leben im eigenen Haushalt und die damit verbundenen Aufgaben der Lebensbewältigung, die Pflichten und die gesellschaftlichen Anforderungen vorbereitet.
Als Patin bzw. Pate können Sie mit Ihrem Engagement dazu beitragen, dass ein junger Mensch einen sicheren Alltag erleben kann. Begleiten Sie ihn ein Stück auf seinem Lebensweg und helfen Sie ihm, Vertrauen in sich und seine Umwelt aufzubauen.
Wer sind Flüchtlingspatinnen/-paten?
Als Patin bzw. Pate ist geeignet, wer mit beiden Beinen im Leben steht!
Flüchtlingspatinnen bzw. -paten
- sind Freiwillige, die regelmäßig etwas Zeit mit einem jungen Menschen verbringen,
- sind Menschen, die Freude daran haben, ihre eigene Kultur zu vermitteln und die sich für fremde Kulturen interessieren,
- sind Menschen, die gern Kontakt zu anderen Menschen haben,
- sind Menschen, die junge Flüchtlinge dabei unterstützen, die deutsche Sprache zu lernen,
- sind Menschen, die offen sind für die Begegnung mit jungen Flüchtlingen und ihrer Lebenswelt.
Wer nach einer Kennenlernzeit eine Patenschaft übernimmt, sollte sich darüber bewusst sein, dass für die jungen Flüchtlinge die Stabilität des Kontaktes besonders wichtig ist.
Was tun Flüchtlingspatinnen/-paten?
Flüchtlingspatinnen bzw. -paten
- schenken Zeit,
- begleiten und unterstützen im Alltag in Hamburg,
- vermitteln soziale Kontakte,
- sind Ansprechpartner für den jungen Menschen in allen Fragen,
- gestalten gemeinsam Freizeit mit dem jungen Menschen und
- haben zusammen Spaß,
- bringen die eigene Sprache und Kultur ein,
- lernen und verstehen kulturelle Unterschiede,
- gehen respektvoll mit der fremden Kultur um,
- geben zum Beispiel Nachhilfeunterricht, treiben gemeinsam mit dem jungen Flüchtling Sport oder musizieren mit ihm zusammen.
Die jungen Flüchtlinge erhalten durch die Patenschaft einen festen Beziehungspunkt für ihre persönliche, emotionale und berufliche Entwicklung in Deutschland.
Was habe ich davon?
Als Patin bzw. Pate lernen Sie andere, neue Lebensweisen, Denk- und Verhaltensmuster kennen. Wer dazu bereit ist, kann neue, unerwartete Erfahrungen sammeln. Sie können ihre Lebenserfahrung einbringen und einen jungen Menschen auf seinem Weg ein Stück begleiten. Der Zeitraum dafür ist flexibel.
Wir informieren Sie gern über die Rahmenbedingungen für eine Patenschaft:
KONTAKT: Landesbetrieb Erziehung und Beratung
Zentrale Sozialpädagogische Aufgaben
Conventstraße 14 I 22089 Hamburg
Telefon: 040 428 15 44 21
E-Mail: ehrenamt@leb.hamburg.de
Hinweis: Der hier dargestellte Inhalt ist identisch mit der unten stehenden, nicht barrierefreien PDF-Datei. Auf Wunsch senden wir Ihnen das Faltblatt gern in Papierform zu.
Kontakt: Landesbetrieb Erziehung und Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Bettina Bormann, Telefon: (040) 428 15 30 03.