Zu den Partnerinnen und Partnern zählen die Agentur für Arbeit Hamburg, die Handelskammer Hamburg, die Handwerkskammer Hamburg, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Hamburg, der Unternehmensverband Nord (UVNord), das Jobcenter team.arbeit.hamburg, die Sozialbehörde, die Behörde für Schule und Berufsbildung mit dem Hamburger Institut für berufliche Bildung sowie die weiteren Fachbehörden des Senats.
Ziele und Rolle als Dachstrategie
Das Hauptziel der Strategie (PDF, 3,6 MB) ist es, die Rahmenbedingungen auf dem Hamburger Arbeitsmarkt so zu gestalten, dass die Hamburger Wirtschaft bestmöglich bei der Fachkräftesicherung und -gewinnung unterstützt wird. Dabei sind die Ansätze auch zur Sicherung und Gewinnung von Fachkräften in verschiedenen Berufen oder Branchen übertragbar. Die Strategie ist mit konkreten Angeboten und Maßnahmen hinterlegt, aber auch als Ausgangspunkt für weiterführende, insbesondere auch branchen- und berufsspezifische Initiativen zu verstehen. Die Umsetzung der Strategie wird maßgeblich durch die Mitglieder des Hamburger Fachkräftenetzwerks vorangetrieben. Die Partner haben mit den fünf Handlungsfeldern der Strategie konkrete und praktische Ansatzpunkte identifiziert, bei denen sich effektiv Fortschritte realisieren lassen.
Fünf strategische Handlungsfelder
Die Strategie umfasst fünf Handlungsfelder, die zentrale Ansätze und gemeinsame Ziele zur Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfes darstellen:
- Attraktive Arbeitsbedingungen
- Ausbildung
- Berufliche Weiterbildung
- Erwerbsbeteiligung erhöhen, alle Potenziale nutzen
- Fachkräftezuwanderung und Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Migrationshintergrund
Attraktive Arbeitsbedingungen gewinnen insbesondere in Zeiten des Arbeits- und Fachkräftemangels an Bedeutung und sind ein wichtiger Standortfaktor für die Hamburger Wirtschaft, um Fachkräfte anzuziehen und in Hamburg zu halten. Dazu gehören zum Beispiel eine angemessene Bezahlung, faire Arbeitsverträge, eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eine Unternehmenspolitik, die auf Antidiskriminierung und Vielfalt setzt.
Im Handlungsfeld Ausbildung geht es unter anderem um die Stärkung der dualen Ausbildung, die für Unternehmen und Betriebe eine Schlüsselrolle bei der Sicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit einnimmt. Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Ausbildung und Unterstützung junger Menschen beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf sollen dabei helfen, die Ausbildungsplätze zu besetzen und dort zu unterstützen, wo es nötig ist. Wichtigster Akteur ist dabei die Jugendberufsagentur, deren Angebot weiterentwickelt und breiter aufgestellt wird. Zudem soll die Jugendberufsagentur inklusiver werden und konsequent auch die Belange junger Menschen mit Behinderung berücksichtigen.
Berufliche Weiterbildung und passgenaue Qualifizierungsmaßnahmen werden immer wichtiger, um mit veränderten Arbeitsprozessen und komplexer werdenden Anforderungen Schritt zu halten. Ansätze zur Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von unterrepräsentierten Personengruppen sollen dazu beitragen, alle Erwerbspotentiale zu nutzen und den Menschen bessere Zugangs- und Teilhabechancen zu ermöglichen. Ein Beispiel ist hier das Hamburger Haus für Gesundheit und Arbeit. Es ist ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen mit dem Ziel, sie frühzeitig beim Erhalt ihrer Beschäftigungsfähigkeit zu unterstützen.
Vorhaben zur Positionierung Hamburgs als attraktiver Arbeits- und Lebensort für ausländische Fachkräfte und die Unterstützung der Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Migrationshintergrund bieten große Chancen für den Hamburger Arbeitsmarkt. Mit der Eröffnung des Hamburg Welcome Center wurde bereits ein großer Schritt beim Thema Fachkräftezuwanderung und Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Migrationshintergrund gemacht. Ein weiteres Projekt ist InLiQua – Internationale Lehrkräfte in Qualifizierung. Es richtet sich an Menschen, die im Ausland auf Lehramt studiert haben, aber wegen des Zuschnitts des Studiums in ihren Heimatländern keine Chance auf Anerkennung haben.
Die neue Strategie ist eine Fortschreibung der 2013 veröffentlichten „Hamburger Strategie zur Sicherung des Fachkräftebedarfs“ und reagiert auf aktuelle Herausforderungen und Megatrends auf dem Arbeitsmarkt. Angesichts des demografischen Wandels, der Dekarbonisierung und Digitalisierung sowie anhaltender Zuwanderung war eine Überarbeitung der bestehenden Fachkräftestrategie notwendig.
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