Die Checkliste (PDF, 320 KB) hilft Ihnen, bei der Durchführung der verschiedenen Arbeitsschritte den Überblick zu behalten, an alles zu denken und sich an die richtigen Ansprechpartner zu wenden.
In zwölf Schritten zur Gründung
1. Tagespflegebörse kontaktieren
Wenden Sie sich zunächst an Ihre Tagespflegebörse! Hier können Sie sich ausführlich informieren und beraten lassen, die Voraussetzungen klären, die Sie erfüllen müssen, Ihre pädagogischen Vorstellungen diskutieren und Antworten auf sonstige Fragen finden.
2. Qualifikation klären
Klären Sie in dem Zusammenhang mit Ihrer Tagespflegebörse, inwieweit Sie die Qualifikationsanforderungen für die Großtagespflege erfüllen. Falls Sie noch bestimmte Qualifizierungsmaßnahmen nachholen müssen, informieren Sie sich und erstellen Sie eine zeitliche Planung für Ihre Qualifizierung.
3. Konzeption erarbeiten
Überlegen Sie sich genau, wie Ihre pädagogische Konzeption aussehen soll: Mit wie vielen Partnerinnen/Partnern möchten Sie zusammenarbeiten und wie viele Tageskinder betreuen? Welche Räumlichkeiten brauchen Sie dafür? Formulieren Sie die Vorstellungen und Vereinbarungen Ihrer pädagogischen Arbeit sowie der Rahmenbedingungen Ihrer Großtagespflegestelle in Form einer schriftlichen Konzeption.
4. Kindertagespflege-Partner/in finden
Falls Sie noch keine Kindertagespflege-Partner/Partnerin haben, suchen Sie sich jemanden, der/die zu Ihren pädagogischen Vorstellungen passt!
5. Finanzierungsplan erstellen
Erstellen Sie einen detaillierten Finanzierungsplan. Nehmen Sie gegebenenfalls Schulungsangebote zur Finanzierungsplanung und Existenzgründung wahr. Wichtig ist vor allem zu kalkulieren, wie hoch die Kosten für angemietete Räume sein dürfen und wie hoch Ihr Gewinn sein wird.
6. Räume finden
Bei der Raumsuche müssen Sie darauf achten, dass die Räumlichkeiten kindgerecht sind und sich für die Großtagespflege eignen. Hierzu sollten Sie die pädagogischen Anforderungen und Sicherheitsstandards berücksichtigen, die wir unter "Suchkriterien" zusammengefasst haben (siehe dazu auch Unfallverhütung, Bauordnungsrecht und Brandschutz).
Lassen Sie sich dazu von der Tagespflegebörse, der Unfallkasse und der zuständigen Bauprüfabteilung in Ihrem Bezirk beraten. Sie sollten auch das Gespräch mit dem Vermieter suchen und mit ihm klären, ob er mit der Nutzung der Räume zur Großtagespflege einverstanden ist.
Es empfiehlt sich zudem, zum Beratungsgespräch bei der Bauprüfabteilung eine Vollmacht des potenziellen Vermieters zur Einsicht der Bauakte der betreffenden Räumlichkeiten mitzubringen. Damit können Sie gegebenenfalls schon konkretere Informationen zur Eignung der Räumlichkeiten aus bauordnungsrechtlicher Sicht bekommen.
7. Nutzungsänderung beantragen
Haben Sie geeignete Räume gefunden, müssen Sie bei der zuständigen Bauprüfabteilung einen Antrag auf Nutzungsänderung stellen. Denken Sie daran, dass Sie für die Antragstellung einen Architekten als bauvorlageberechtigte Person brauchen. Die Nutzungsgenehmigung ist auch Voraussetzung dafür, die Pflegeerlaubnis durch die Tagespflegebörse zu erhalten.
8. Ausstattung der Räume
Beachten Sie auch bei der Einrichtung und Ausstattung der Räume die verschiedenen Aspekte zur Kindgerechtheit und Sicherheit. Für die Ausstattung mit Spielsachen lassen Sie sich von Ihrer Tagespflegebörse beraten.
9. Interne Organisation vereinbaren
Überlegen Sie mit Ihren Tagespflege-Partnerinnen/Partnern genau, wie Sie sich intern organisieren wollen. Informieren Sie sich über rechtliche und vertragliche Aspekte, die zu Ihrer Absicherung zu klären sind (zum Beispiel Formulierung eines Gesellschaftsvertrags).
Wie regeln Sie die Vertretung bei Krankheit und Urlaub? Wie verwalten Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben (getrennt oder gemeinsam auf einem Konto)?
Beachten Sie bei Ihrer internen Organisation auch die verschiedenen Aufgaben, die neben der Betreuung anfallen und gegebenenfalls verteilt werden können (Erstellung eines Reinigungsplans, Durchführung hygienischer Maßnahmen und regelmäßiger Kontrollen etc.; siehe dazu Gesundheitsschutz und Lebensmittelhygiene).
Überlegen Sie, wie Sie die verschiedenen Aufgaben und Zuständigkeiten verteilen können.
10. Anmeldungen
Denken Sie daran, Ihre selbständige Tätigkeit rechtzeitig dem Finanzamt zu melden. In dem Zusammenhang sollten Sie auch klären, welchen Versicherungsstatus (Kranken- und Rentenversicherung) Sie einnehmen beziehungsweise welche zusätzlichen Versicherungen (zum Beispiel Unfallversicherung) Sie abschließen müssen.
Bitte vergessen Sie auch nicht, sich als Lebensmittelunternehmer/in zu registrieren.
11. Eltern informieren
Überlegen Sie, in welcher Form Sie Ihre Großtagespflegestelle bei Eltern und anderen Akteuren im Stadtteil bekannt machen wollen. Welche Maßnahmen eignen sich für gezielte Werbung? Hierfür können Sie zum Beispiel Ihre pädagogische Konzeption nutzen. Ihre Tagespflegebörse kann Sie dabei beraten.
12. Fortbildungen wahrnehmen
Beachten Sie zu den verschiedenen Themen die Kurse und Fortbildungen, die vom Sozialpädagogischen Fortbildungszentrum sowie anderen Bildungseinrichtungen angeboten werden. Diese Schulungen können speziell für Sie als in der Großtagespflege tätige Tagespflegeperson sehr hilfreich und wichtig sein!