Hamburg braucht weitere engagierte Pflegeeltern, damit noch mehr Kinder ein geborgenes und liebevolles Zuhause finden. Pflegefamilie werden können ganz unterschiedliche Personen verschiedenster Familienkonstellationen.
Und egal wie die Pflegefamilienform im Einzelfall auch aussehen mag, eines ist gewiss: Kinder und Jugendliche als Pflegeeltern zu begleiten, ist eine spannende, wenn auch häufig herausfordernde und vor allem verantwortungsvolle Aufgabe. Deshalb werden Pflegefamilien von Fachleuten umfassend beraten und unterstützt.
Welche Kinder leben in Pflegefamilien?
In Pflegefamilien leben sowohl Babys und vor allem (Klein-)Kinder, aber auch Jugendliche. Manche von ihnen haben seelische, körperliche und/oder geistige Beeinträchtigungen. Viele kommen aus zerrütteten Familien. In ihrem bisherigen Leben haben diese Kinder häufig nicht ausreichend Schutz, Geborgenheit und Anerkennung erfahren. Oft war ihr Familienalltag von Unsicherheit, Angst und Gewalt geprägt.
Was sollten Pflegeeltern mitbringen?
So verschieden wie die Kinder sind, so unterschiedlich sind ihre Bedürfnisse und die damit verbundenen Anforderungen an Pflegefamilien. In jedem Fall sollten Pflegeeltern Folgendes mitbringen:
- Herzlichkeit und Geduld
- Belastbarkeit
- Erfahrung im Umgang mit Kindern
- Humor und eine positive Lebenseinstellung
- Kommunikations- und Lernbereitschaft
- Zeit, ausreichend Wohnraum und finanzielle Stabilität
- Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Pflegekinderdienst, dem Jugendamt und der Herkunftsfamilie
Wie können Sie Pflegefamilie werden?
Angehende Pflegeeltern werden gut auf ihre Aufgabe vorbereitet. Hierfür gibt es in Hamburg eine verbindliche Grundqualifizierung für Bewerber:innen, die das Bildungszentrum Hamburger Pflegefamilien und Patenschaften durchführt.
Wer ein Hamburger Kind betreuen möchte, nimmt zunächst an zwei Informationsabenden teil. Nach den Informationsabenden können sich Interessierte beim Pflegekinderdienst in ihrem Bezirk oder bei einem freien Träger als Pflegeeltern bewerben. Die erforderliche Qualifizierung umfasst zwei Vorbereitungsseminare von jeweils 15 Stunden im Bildungszentrum Hamburger Pflegefamilien und Patenschaften. Parallel dazu finden persönliche Gespräche mit Fachkräften des Pflegekinderdienstes statt.
Die Teilnahme an den Informationsabenden und den Vorbereitungsseminaren ist kostenfrei.
Wie lange bleibt ein Pflegekind in der Familie?
Viele Pflegekinder leben auf Dauer bei den Pflegeeltern. In solchen Vollzeitpflegeverhältnissen leben Kinder, deren Eltern die Verantwortung für ihre Kinder nicht selbst tragen können, weil sie zum Beispiel psychisch krank sind, unter einer Suchterkrankung leiden oder dem Kind Gewalt angetan haben. Manche Kinder bleiben aber auch nur für kurze Zeit in der Pflegefamilie, weil die krisenhafte Situation im Elternhaus in einem überschaubaren Zeitraum beendet werden konnte.
Welche Unterstützung erhalten Pflegefamilien?
Die Hamburger Pflegekinderdienste informieren, beraten und unterstützen Pflegefamilien in der Vorbereitungsphase, während der Vermittlung des Kindes und in der Zeit des Zu-sammenlebens mit dem Pflegekind. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, Fortbildungen zu besuchen und sich in Pflegeelterngruppen auszutauschen.
Das Jugendamt zahlt den Unterhalt für das Pflegekind. Ergänzend bekommen Pflegefamilien unter anderem Anteile des Kindergeldes, einen Beitrag zu den Kosten der Erziehung, einzelfallabhängig einmalige Beihilfen und Zuschüsse sowie einen Zuschuss zur Altersvorsorge und Beiträge zu Versicherungsleistungen wie der Unfall- und Haftpflichtversicherung.
Sie sind neugierig geworden und möchten mehr erfahren?
Dann kontaktieren Sie uns gerne:
Zentrale Pflegestellenvermittlung (ZPV) für ganz Hamburg
Bezirksamt Altona
Platz der Republik 1
22765 Hamburg
Tel. 040 - 428 11 36 47
E-Mail: koordination-pkd@altona.hamburg.de
oder
PFIFF gGmbH – Fachdienst für Familien
Bildungszentrum Hamburger Pflegefamilien und Patenschaften
Brauhausstieg 15-17
22041 Hamburg
Tel. 040 - 41 09 84 60
E-Mail: bildungszentrum@pfiff-hamburg.de
Sie können sich auch direkt zu einer Informationsveranstaltung anmelden.