Gesundheitsförderung – was bedeutet das eigentlich?
Viele verschiedene Faktoren haben Einfluss auf unsere Gesundheit. Nicht nur unsere Biologie und unser Verhalten, sondern auch die Beziehungen zu den Menschen in unserem Umfeld, unsere Arbeit, wie wir wohnen, was wir essen und wo wir leben – das alles hat Einfluss darauf, wie gut es uns gesundheitlich geht.
Gesundheitsförderung nimmt nicht nur das Verhalten des Einzelnen in den Blick, sondern auch die Lebenszusammenhänge, in denen wir uns bewegen. Ziel ist es, das unmittelbare Lebensumfeld so zu gestalten, dass es die Gesundheit fördert und nicht etwa krank macht.
Zu den Lebenswelten, in denen Gesundheitsförderung stattfindet, gehören bspw. Kitas, Schulen, Jugendeinrichtungen, Betriebe oder auch die Nachbarschaft.
Prävention – was ist das?
Wir alle wünschen uns ein langes und gutes Leben - möglichst ohne gesundheitsbedingte Einschränkungen. Bei der Prävention geht es darum, Erkrankungen zu verhindern, eine beginnende Erkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen oder trotz einer vorhandenen Erkrankung ein weitgehend gutes Leben führen zu können.
- Erkrankungen verhindern: Dazu dienen zum Beispiel Schutzimpfungen, aber auch Präventionskurse (zum Beispiel zur Bewegungsförderung oder Stressbewältigung) oder Maßnahmen des betriebliche Gesundheitsmanagements. Auch gesetzliche Regelungen zum Jugendschutz, Nichtraucherschutz oder Lärmschutz fallen in diese Kategorie.
- Vorsorge und Früherkennung: Hierzu zählen bspw. die Vorsorgeuntersuchungen im Kindes- und Jugendalter, die Check-Ups für Erwachsene oder die Krebsvorsorge. Eine rechtzeitige Diagnose verbessert in der Regel die Behandlungschancen: Bei einem beginnenden Diabetes oder leichtem Bluthochdruck kann etwa auf Medikamente verzichtet werden, weil eine Ernährungsumstellung schon ausreichend ist. Eine Krebserkrankung ist in einem frühen Stadium besser behandelbar als in einem fortgeschrittenen Stadium, wenn es bereits Metastasen gibt.
- Mit einer Erkrankung leben: Für bereits erkrankte oder gesundheitlich eingeschränkte Menschen geht es darum, zu verhindern, dass die Erkrankung fortschreitet, chronisch wird und/oder zu Folgeschäden führt. Der Erhalt der Lebensqualität und der gesellschaftlichen Teilhabe sind weitere wichtige Ziele.
Sind Prävention und Gesundheitsförderung eigentlich dasselbe?
Gesundheitsförderung folgt einem ganzheitlichen Ansatz. Maßnahmen der Gesundheitsförderung berücksichtigen daher immer auch das Umfeld, sei es das unmittelbare Wohn- und Arbeitsumfeld oder auch die größeren politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge, in denen wir uns bewegen. Denn auch diese haben Auswirkungen auf unsere Gesundheit.
Im Gegensatz zur Prävention nimmt die Gesundheitsförderung nicht so sehr die Gesundheitsrisiken in den Blick, sondern vielmehr die Potenziale der Menschen. Menschen sollen darin bestärkt werden, für ihre Gesundheitsinteressen einzutreten und ihren Alltag und ihr Umfeld gut zu gestalten (Empowerment).
Bei der Prävention geht es vor allem darum, gesundheitliche Risiken zu vermeiden und Erkrankungen zu verhindern. Beide Ansätze sind wichtig, greifen ineinander und ergänzen sich.
Was machen wir hier in Hamburg?
Bereits 2010 haben sich zahlreiche Hamburger Akteurinnen und Akteure zusammengeschlossen, um Gesundheitsförderung und Prävention für die verschiedenen Altersgruppen und in den verschiedenen Lebenswelten voranzubringen: Der Pakt für Prävention war gegründet.
Mit dem Präventionsgesetz von 2015 wurden Prävention und Gesundheitsförderung noch einmal erheblich gestärkt. Die Umsetzung des Präventionsgesetzes in Hamburg regelt die so genannte Landesrahmenvereinbarung (PDF). Hierin haben sich die Freie und Hansestadt Hamburg und die Landesvertretungen der Sozialversicherungsträger zur Zusammenarbeit verpflichtet. Unter dem Motto „hamburg gemeinsam für prävention“ werden gemeinschaftlich Projekte gefördert.