Hintergrund
Gesundheit wird von unterschiedlichen Determinanten beeinflusst. Dazu gehören zum Beispiel Determinanten, die das sozioökonomische Wohnumfeld beschreiben. Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) analysiert jährlich Sozialdaten auf räumlicher Ebene der statistischen Gebiete1.
Um Sozialdaten mit Gesundheitsdaten zu verschneiden, ist die gleiche räumliche Ebene entscheidend. Die kleinräumige Auswertung der Gesundheitsdaten erfolgt z.B. auf Ebene der Sozialräume. Für eine Bewertung der Gesundheitsdaten vor dem Hintergrund der sozialen Lage ist deshalb eine Aggregation der Sozialdaten auf Ebene der Sozialräume erforderlich.
Datengrundlage
Folgende sieben Sozialindikatoren, zusammengefasst zu einem Index, werden berücksichtigt:
- Kinder mit Migrationshintergrund
- Kinder von Alleinerziehenden
- SGB-II- und AsylbLG-Empfänger/-innen
- Arbeitslose
- Kinder (unter 15 Jahren) in Mindestsicherung
- Mindestsicherung im Alter
- Schulabschlüsse
(Quelle: Statistikamt Nord; 2019-2022)
Die weitere Datengrundlage kann Abb. 1 entnommen werden.
Ableitung eines Sozialindex auf Sozialraumebene
Die BSW berechnet für jedes statistische Gebiet eine Statussumme, die durch z-Transformation und Addition der sieben o.g. Indikatoren gebildet wird. Diese Statussummen der statistischen Gebiete gehen – jeweils bevölkerungsgewichtet – in die Statussumme der Sozialräume ein. Die Einteilung des Sozialindex der Sozialräume erfolgt in Anlehnung an die BSW: Die Sozialräume werden auf Grundlage der neu berechneten Standardabweichung (SD für engl. „standard deviation“) und der dazugehörigen z-Werte in vier Klassen eingeteilt:
Im Ergebnis werden aktuell von den 136 Sozialräumen 19 (14%) dem hohen, 89 (65%) dem mittleren, 14 (10%) dem niedrigen und 14 (10%) dem sehr niedrigen Sozialindex zugeordnet (s. Abb.2).
Der Sozialindex der Sozialräume wird in mehrjährigen Abständen überprüft und ggf. angepasst.