Es zeigen sich zahlreiche positive Aspekte: Die Säuglingssterblichkeit ist auf relativ niedrigem Niveau stabil, die Lebenserwartung ist weiter gestiegen. Bei Geburt haben Mädchen durchschnittlich etwa 83 und Jungen etwa 79 weitere Lebensjahre zu erwarten. Und es gibt weniger vorzeitige Sterbefälle vor dem 65. Lebensjahr als noch vor zehn Jahren.
Im ambulanten Bereich sind die häufigsten ambulanten Diagnosen Krankheiten der Atemwege, Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Erkrankungen.
In den Hamburger Krankenhäusern verursachen Herz-Kreislauferkrankungen mit Abstand die meisten vollstationären Behandlungen von Hamburgerinnen und Hamburgern. Es folgen Verletzungen und Vergiftungen, Krankheiten des Verdauungssystems, Neubildungen und Muskel-Skeletterkrankungen.
Mit Blick auf die medizinische Versorgung steht Hamburg als Metropolregion vergleichsweise gut dar. Jeweils mehr als 4.000 ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte 1.000 Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten und 2.000 Zahnärztinnen und Zahnärzte stellen die ambulant medizinische Versorgung sicher. In Hamburger Krankenhäusern stehen mehr als 6.000 Ärztinnen und Ärzten für die stationäre Versorgung zur Verfügung.
Aber es gibt auch bedenkenswerte Sachverhalte: Nach wie vor ist Gesundheit stark mit der sozialen Lage verknüpft. In den sozial schlechter gestellten Hamburger Stadtgebieten zeigen sich eine höhere Krankheitshäufigkeit und eine höhere allgemeine Sterblichkeit.
Weitere ausgewählte Ergebnisse im Überblick:
- Nahezu 1,84 Millionen Menschen lebten durchschnittlich im Jahr 2018 im Hamburger Stadtgebiet. Die Bevölkerungszahl in Hamburg wird weiter steigen - derzeitige Prognosen gehen von knapp über zwei Millionen Bürgerinnen und Bürgern im Jahr 2035 aus.
- Die Sterblichkeit ist in den letzten zehn Jahren weiter rückläufig. Durchblutungsstörungen des Herzens, Lungenkrebs, Demenz und Herzinfarkt sind die häufigsten Todesursachen in Hamburg.
- Mehr als 12 Tausend Betten standen 2018 für Krankenhausbehandlungen zur Verfügung. Die durchschnittliche Verweildauer in Hamburger Krankenhäusern beträgt 7,6 Tage. Die längsten Liegezeiten entfallen auf Behandlungen von psychischen Erkrankungen.
Die steigende Lebenserwartung ist mit der Hoffnung verknüpft, dass die gewonnenen Lebensjahre auch bei guter Gesundheit verbracht werden können. Die Herausforderung an das medizinische Versorgungssystem liegt darin, sich verstärkt auf altersbedingte chronische Erkrankungen und Multimorbidität einzustellen.
Die Analysen bestätigen zudem die für Gesundheitsförderung und Prävention wichtige Tatsache: Zahlreiche der für die vorzeitige Sterblichkeit mitverantwortlichen Krankheiten - wie z.B. Lungenkrebs und Lebererkrankungen - wären durch eine gezielte Verhältnis- und Verhaltensprävention gut zu mindern.
Der Bericht ist Teil der Konzeption der Gesundheitsberichterstattung des Hamburger Senates, die sich schwerpunktmäßig an den altersbezogenen Lebensphasen der Menschen orientiert.
Allerdings vermittelt dieser Bericht vor allem grundlegende Daten und Informationen zur gesundheitlichen Lage und gesundheitlichen Versorgung im Überblick. Damit dient er als Klammer für die anderen Berichte.
Die in Augenschein genommenen Sachverhalte wie zum Beispiel die Lebenserwartung, die Säuglingssterblichkeit oder die vorzeitige Sterblichkeit (Sterblichkeit vor dem 65. Lebensjahr) haben eine nationale und auch internationale Bedeutung als sogenannte Gesundheitsindikatoren.
Stand: Dezember 2020
Umfang: 37 Seiten
Bezug: Der Bericht steht unten als Download zur Verfügung. Er kann bestellt werden über unseren Broschürenservice (Kontaktdaten siehe unten).