Projekt: MiMi Hamburg – Brücken ins Gesundheitssystem für Menschen mit Migrationshintergrund
Studien zeigen: Vor allem sozioökonomisch benachteiligte Menschen, sowie auch Menschen mit geringen Deutschkenntnissen haben häufiger Schwierigkeiten, sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden und für ihre Gesundheit förderliche Entscheidungen zu treffen. Oft sind dies Menschen, die einen Migrationshintergrund haben – zum Beispiel Geflüchtete.
Um insbesondere für diese Zielgruppen Zugangshürden zum Gesundheitssystem abzubauen und zu einer Stärkung der individuellen Gesundheitskompetenz beizutragen, fördert Hamburg das Projekt „Mit Migranten für Migranten“ (MiMi). Das Projekt baut – gestützt auf ein Netzwerk engagierter Kräfte – über qualifizierte muttersprachliche Gesundheitsmediatorinnen und -mediatoren, die in verschiedenen kulturellen Communities verankert sind, vielfältige Brücken in das System der gesundheitlichen Versorgung.
MiMi vermittelt niedrigschwellig und unkompliziert Zugänge zu Gesundheitswissen. Das Projekt arbeitet aufsuchend – im direkten Austausch mit den Menschen vor Ort: In Wohnunterkünften, aber auch – oft zusammen mit anderen Einrichtungen – in den Quartieren. MiMi veranstaltet zum Beispiel Gesundheitstage, informiert über das Gesundheitssystem in Deutschland, weist Wege zu Arztpraxen und leistet auch individuelle Sprachmittlung.
Weitere Informationen: www.mimi-hamburg.de
Projekt GESUNDHEIT: Wissen.Weitergeben.Wirken
Nicht alle Menschen haben den gleichen Zugang zu wichtigen und guten Gesundheitsinformationen und können sie gleichermaßen für sich nutzbar machen. Deshalb kommt Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens und ihren Mitarbeitenden eine besondere Verantwortung zu: Sie sind bei Fragen zur eigenen Gesundheit oft der erste Ansprechpartner und Anlaufstelle für Hilfesuchende.
Hier setzt das Projekt GESUNDHEIT: Wissen.Weitergeben.Wirken der Hamburger Sozialbehörde und der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. an: Es will Fachkräfte und Organisationen mit praktischen Informationen und einem Qualifikationsprogramm helfen, sich besser auf die Bedürfnisse Ihrer Adressaten einzustellen.
GESUNDHEIT: Wissen.Weitergeben.Wirken besteht aus zwei Projektteilen:
- Digitale Veranstaltungsreihe: Kurz & Knapp – Gesundheitsgespräche am Mittag
Die Gesundheitsgespräche am Mittag sind ein kostenloses, digitales Veranstaltungsformat, das sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Fachkräfte und Interessierte mit Fragen und Wissensdurst richtet. Bei jedem Termin steht ein aktuelles Thema rund um Gesundheit im Fokus – ins Format kommt, was Hamburg bewegt. Das Projekt leistet einen Beitrag zur Stärkung der professionellen Gesundheitskompetenz – und zum Bürger- und Patienten-Empowerment. - Qualifikation von Einrichtungen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich zu gesundheitskompetenten Organisationen
Dieser Projektteil richtet sich an Einrichtungen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen in Hamburg – insbesondere in sozial belastenden Stadtgebieten –, die sich als Organisation anhand gesundheitsbezogener Fragestellungen weiterentwickeln möchten. Als zentrale Einrichtungen in Quartieren sind sie Orte, an denen Fragen rund um Gesundheit auftauchen und an denen sie als Wegweiser und Ratgebende gefragt sind.
Im Rahmen von GESUNDHEIT: Wissen.Weitergeben.Wirken sollen sie darin unterstützt werden, Konzepte der organisationalen Gesundheitskompetenz gewinnbringend in ihren Arbeitsalltag zu integrieren und für sich nutzbar zu machen – praktische Erprobung inklusive.
Weitere Informationen: www.hag-gesundheit.de/gesundheitskompetenz
Projekt: Digitale Gesundheitskompetenz für ein aktives, gesundes Leben: Entwicklung einer EU-Strategie für digitale Gesundheitskompetenz (IDEAHL)
Das von der Europäischen Union geförderte Projekt „Improving Digital Empowerment for Active Healthy Living (IDEAHL)“ zielt auf die Entwicklung und Erprobung neuer Ansätze für die Entwicklung und Anwendung von Interventionen im Bereich der (digitalen) Gesundheitskompetenz ab.
Kern ist die gemeinsame Erarbeitung einer umfassenden und integrativen EU-Strategie zur digitalen Gesundheitskompetenz. 14 Partner aus zehn EU-Mitgliedstaaten entwickeln diese Strategie im Rahmen eines umfangreichen Beteiligungsprozesses gemeinsam. Im Rahmen des Projektes ist auch der „Global Atlas of Literacies for Health“ (GALH) erarbeitet worden. Hamburg ist Partner des Projektes, das über das Förderprogramm „Horizon Europe“ gefördert wird.
Weitere Informationen: www.ideahl.eu
Projekt: Digitale Kompetenz in der Selbsthilfe
Die von der Sozialbehörde geförderte Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen in Hamburg (KISS Hamburg) hat gemeinsam mit der AOK Rheinland/Hamburg ein Projekt initiiert, um ehrenamtlich tätigen Selbsthilfeaktiven die notwendige digitale Kompetenz zu vermitteln, damit sie ihre Angebote optimal den aktuellen und zukünftigen Anforderungen anpassen, (jüngere) Betroffene erreichen und ehrenamtlich einbinden können.
Darauf aufbauend soll ein Experten-Netzwerk zur digitalen Kompetenz von und für die gemeinschaftliche Selbsthilfe in Hamburg entstehen. Projektbegleitend bietet das Forum „Digitale Kompetenz in der Selbsthilfe“ Gelegenheit, sich einmal jährlich mit Fachleuten aus der Selbsthilfe und angrenzenden Praxisfeldern über aktuelle Entwicklungen und Erkenntnisse auszutauschen. Das Projekt hat zudem Selbsthilfeaktive im Blick, die keine oder sehr geringe Kenntnisse im Umgang mit digitalen Anwendungen besitzen, die über Partner mit digitalen Schulungen und technischem Support unterstützt werden.
Weitere Informationen: www.kiss-hh.de
Pilotprojekt: Schulgesundheitsfachkräfte an Hamburger Grundschulen
Ausgewogene Ernährung und viel Bewegung helfen Kindern, gesund aufzuwachsen. Übergewicht oder psychische Auffälligkeiten entwickeln sich zum Beispiel schleichend.
Um Kinder und Eltern vor allen in schwierigen sozialen Lagen zu gesundheitsförderlichen Maßnahmen zu unterstützen, wird derzeit das Pilotprojekt „Schulgesundheitskräfte an Hamburger Grundschulen“ – eine Kooperation von Schulbehörde, Sozialbehörde, dem Verband der Ersatzkassen und dem Bezirksamt Nord – erprobt.
Weitere Informationen: www.vdek.com
Projekt: Irre menschlich Hamburg – Akzeptanz für psychische Erkrankungen und Stärkung von Menschen mit psychischen Erkrankungen
Gesellschaftlich verbreitete Vorurteile über psychische Erkrankungen tragen dazu bei, dass es Betroffenen umso schwerer fällt, offen mit ihrer Erkrankung umzugehen und rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Um psychische Erkrankungen weiter zu entstigmatisieren, fördert die Sozialbehörde „Irre Menschlich Hamburg e.V.“. Das Projekt sensibilisiert Angehörige bestimmter Berufsgruppen (zum Beispiel Polizei, Strafvollzug und Lehrkräfte) für die Belange psychisch erkrankter Menschen durch gezielte trialogische Fortbildungen, es fördert die Stigmaresistenz bei direkt oder indirekt von einer psychischen Erkrankung betroffenen Menschen und macht sich für die Stärkung von Betroffenen und ihren Angehörigen stark. Insbesondere werden Begegnungsprojekte zwischen jungen Menschen und Betroffenen geschaffen – zum Beispiel in Schulprojekten von Fach- und Beratungslehrkräften. Damit trägt „Irre menschlich“ zur Förderung der individuellen wie auch der organisationalen Gesundheitskompetenz bei.
Weitere Informationen: www.irremenschlich.de