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Lokale Gesundheitszentren

Medizinische Versorgung und soziale Unterstützung

Lokale Gesundheitszentren ermöglichen Patientinnen und Patienten gleiche Gesundheitschancen

Personen halten acht Zahnräder aneinnader
Colourbox.de / #266241

Die Stadt geht neue Wege, um Menschen mit sozialen und gesundheitlichen Problemen besser zu unterstützen: In Stadtteilen mit besonders schlechter sozialer Lage werden sechs lokale Gesundheitszentren gefördert, in denen medizinische Versorgung und soziale Unterstützung Hand in Hand erfolgen.

Kern der Lokalen Gesundheitszentren sind mindestens eine haus- und/oder kinderärztliche Praxis, Community Health Nursing (CHN) bzw. Care Coordination sowie eine Sozialberatung; die Form der Zusammenarbeit wird über Kooperationsvereinbarungen geregelt. Darüber hinaus bestehen unterschiedliche weitere Kooperationen mit Pflegediensten, gesundheitlichen und sozialen Angeboten. Das konkrete Angebot der Lokalen Gesundheitszentren ist auf der jeweiligen Internetseite zu finden.

Standorte

Aktuell gibt es in Hamburg Lokale Gesundheitszentren an folgenden Standorten:

Poliklinik Veddel
Am Zollhafen 5B, 20539 Hamburg

Gesundheitszentrum Mümmelmannsberg
Oskar-Schlemmer-Straße 9-15, 22115 Hamburg

AWO Gesundheitstreff Osdorf - Lurup
Kroonhorst 9C, 22549 Hamburg

Gesundheit.Lokal (Stellingen, Eidelstedt, Lokstedt)
Wördemannsweg 23a, 22527 Hamburg

Lohbrügger Gesundheitszentrum
Herzog-Carl-Friedrich-Platz 1, 21031 Hamburg

Lokales Gesundheitszentrum Harburg
zunächst an drei Standorten (je 1-2 Tage in der Woche)
Neue Straße 23, 21073 Hamburg,
Hohe Straße 4, 21073 Hamburg,
Rehrstieg 22, 21147 Hamburg

Ziele

Mit den Lokalen Gesundheitszentren will Hamburg Erfahrungen sammeln mit zukunftsfähigen, patientenorientierten und sektorenübergreifenden Versorgungsansätzen, die in die Regelversorgung überführt werden können. Angestrebt wird eine Veränderung der Primärversorgung. Etabliert werden sollen:

  • Patientenorientierte Versorgung in lokal organisierten Zentren,
  • sektorenübergreifende Versorgungsansätze,
  • multiprofessionelle Teamarbeit auf Augenhöhe,
  • interdisziplinäre Zusammenarbeit von lokalen Beratungsstrukturen,
  • soziale Querschnitts-/Primärberatung zur Verbesserung der sozialen Situation,
  • Prävention und Gesundheitsförderung,
  • gute Vernetzung mit dem jeweiligen Bezirk.

Arbeitsweise

In den Lokalen Gesundheitszentren werden regelmäßige Besprechungen über Fälle durchgeführt (aus Sicht der Ärztinnen und Ärzte, der CHN, der Sozialberatung). Außerdem gibt es Vereinbarungen über Versorgungspfade und standardisierte Fallkonferenzen sowie Formen der multiprofessionellen Zusammenarbeit.

Besonders hervorzuheben ist die Verankerung von Community Health Nursing (CHN) durch die Lokalen Gesundheitszentren in der Stadt. Community Health Nursing ergänzt und vernetzt die vertragsärztliche Versorgung und veranschaulicht die Veränderungen. Das Community Health Nursing hat an den Lokalen Gesundheitszentren folgende Schwerpunkte:

  • Angebot eines niederschwelligen Gesundheitsangebots in gesundheitlich belasteten Gebieten (zum Beispiel Durchführung einer offenen Pflegesprechstunde, Patientenmanagement mit Zielgruppe chronisch Kranke, Übernahme ärztlicher Routinetätigkeiten im Rahmen der Delegation ärztlicher Leistung, Unterstützung Medikamentenmanagement),
  • Weiterentwicklung von Steuerungsprozessen in der Versorgungspraxis am Lokalen Gesundheitszentrum (Care Coordination/Casemanagement),
  • gesundheitsorientierte Beratung und Schulung von Patientinnen und Patienten,
  • Förderung der multiprofessionellen Zusammenarbeit,
  • Kontaktpflege im Sozialraum,
  • Mittler zwischen Bezirk und den Lokalen Gesundheitszentren.

Hintergrund

Damit Erfahrungen für das Regelsystem gesammelt werden können und eine nachhaltige Konzeption für sozial benachteiligte Stadtteile entwickelt werden kann, werden die Lokalen Gesundheitszentren evaluiert. Die Finanzierung und Beauftragung der begleitenden Evaluation erfolgen im Rahmen einer Kooperation durch den Bosch Health Campus (BHC) der Robert Bosch Stiftung. Die Robert Bosch Stiftung bzw. der BHC haben im Zuge des eigenen Förderprogramms PORT (PORT: Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung) bereits umfangreiche Erfahrungen mit einem sehr ähnlichen Angebot gesammelt.

Die begleitende Evaluation wird durchgeführt gemeinsam von den Instituten inav GmbH und aQua-Institut GmbH.

Die Voraussetzungen und Anforderungen sind in einer Förderrichtlinie festgelegt. Die Antragsfrist lief am 31. Dezember 2021 aus.