Der „Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren“ ist ein kostenloses informatives Besuchsangebot der Stadt Hamburg zu Fragen des Älterwerdens in der Stadt. Alle in Hamburg lebenden Seniorinnen und Senioren, die kürzlich ihren 80. Geburtstag feiern durften, finden ein Gratulationsschreiben der Sozialsenatorin in ihren Briefkästen. Dieses ist mit einem Terminangebot für einen informativen Hausbesuch zu Fragen des Älterwerdens in der Stadt durch hierfür speziell geschulte Besuchskräfte verbunden. Auch Menschen unter oder über 80 können bei Bedarf das Besuchsangebot auf eigene Nachfrage hin in Anspruch nehmen, wenn sie Informationsbedarf zu diesem Themenbereich haben.
Speziell geschulte Besuchspersonen
Seit Oktober 2018 suchen die für den Hamburger Hausbesuch geschulten Besuchspersonen im Auftrag der Fachstelle Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren am Albertinen-Haus die Angeschriebenen, die den angebotenen Termin wahrnehmen möchten auf. Die Besuchten haben Gelegenheit, ihre Fragen zum Thema des Älterwerdens in Hamburg und zur Vielfalt der Angebote und Dienstleistungen in ihrem Stadtteil oder im Stadtgebiet mit den Besuchskräften zu besprechen. Die Besuchskräfte informieren zu den vielfältigen präventiven gesundheitsfördernden Angeboten für Seniorinnen und Senioren, zu Hilfen bei gesundheitlichen Problemen oder der Mobilität, zu Möglichkeiten, einer Vereinsamung entgegenzuwirken oder zu Fragen bei sich abzeichnender Pflegebedürftigkeit oder Unterstützungsbedarf im Haushalt. Auf Wunsch wird auch der Kontakt zu den entsprechenden Institutionen vermittelt.
Die jeweiligen Gespräche können im eigenen Zuhause, in stationären Pflegeeinrichtungen oder im Bezirksamt stattfinden.
Das Angebot ist freiwillig, ein Besuch kann jederzeit beendet oder bereits im Vorfeld abgesagt oder verschoben werden. Ebenso ist die Teilnahme einer Person des Vertrauens am Gespräch möglich.
Im Auftrag der Sozialbehörde hat die Fachstelle Besuchspersonen mit fachlichem Hintergrund im Gesundheits- und Sozialwesen (zum Beispiel Pflegekräfte, Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, Pädagogen, Gesundheitswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler) speziell für die Besuche geschult. Das Schulungskonzept wurde dabei federführend vom Kooperationspartner Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) erarbeitet.
Es handelt sich ausdrücklich nicht um einen regelmäßigen Besuchsdienst und ersetzt auch nicht die professionelle Beratung durch bestehende Einrichtungen, wie zum Beispiel Pflegestützpunkte.
Das Albertinen-Haus wurde von der Sozialbehörde mit der Gründung einer Fachstelle Hamburger Hausbesuch und der Organisation und Durchführung der Hausbesuche beauftragt. Zur Durchführung der Besuche hat die Fachstelle Besuchspersonen mit fachlichem Hintergrund im Gesundheits- und Sozialwesen (zum Beispiel Pflegekräfte, Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, Pädaginnen und Pädagogen, Gesundheitswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler) speziell für die Besuche geschult. Das Schulungskonzept wurde dabei federführend vom Kooperationspartner Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) erarbeitet. Seit Herbst 2018 haben die ausgebildeten Besuchskräfte trotz der coronabedingten Einschränkungen bereits um die 16.000 Besuche bei Seniorinnen und Senioren durchgeführt. Sie konnten dadurch einen großen Erfahrungsschatz in der Gesprächsführung sammeln und neue Informationen erhalten.
Die Fachstelle versucht nach Möglichkeit auch einen Hausbesuch in der den Besuchten am besten vertrauten Sprache zu organisieren. Ein entsprechender Wunsch kann in der Fachstelle vorab unter der unten angegebene Telefonnummer mitgeteilt werden.
Vielfältige Themen im Mittelpunkt
Die Themen, die während des Hamburger Hausbesuchs angesprochen werden können, sind vielfältig und individuell unterschiedlich: von der gesundheitlichen Situation, Ernährung und Bewegung über die gesellschaftliche Einbindung und soziale Kontakte, die Wohnsituation, speziell unter Berücksichtigung von Barrierefreiheit und hauswirtschaftlicher Hilfen, der Kompetenzerwerb oder -vertiefung in den Bereichen digitaler Kommunikation und digitaler Hilfsmittel, bis hin zu sich abzeichnenden Unterstützungs- und Pflegebedarfen. Die Gesprächsschwerpunkte setzen die besuchten Seniorinnen und Senioren.
Je nach Bedarf und Interesse der Besuchten informieren die Besuchskräfte über bestehende Unterstützungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Beratungsangebote zu Wohnraumanpassungen oder zu Beantragung eines Pflegegrades. Sie geben Informationen über Angebote gegen Einsamkeit wie Treffpunkte und regionale Bewegungsangebote für Seniorinnen und Senioren oder zu Besuchs- und Begleitdienste. Auf Wunsch stellt die Fachkraft auch den Kontakt zu passenden Angeboten und den Pflegestützpunkten her.
Darüber hinaus haben die Besuchten auch die Möglichkeit, über den Hamburger Melde-Michel gemeinsam mit der Besuchskraft Eintragungen zu altersspezifischen Hindernissen und Störungen, wie Stolperfallen auf Wegen oder kaputte Bänke im Quartier, vorzunehmen.
Ihre Sicherheit ist uns wichtig
Die Besuchspersonen werden bei den Besuchen spezielle Ausweise mit sich tragen, um Betrugsversuchen vorzubeugen und den älteren Menschen die nötige Sicherheit zu geben.
Kontakt
Die Fachstelle Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren ist erreichbar montags bis donnerstags jeweils von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr sowie freitags von 10 bis 12 Uhr:
Albertinen Haus
Zentrum für Geriatrie und Gerontologie
Sellhopsweg 18-22, 22459 Hamburg
Telefon: (040) 55 81-4725
E-Mail: hamburger-hausbesuch@hamburg.de
Weitere Informationen
Alle wichtigen Informationen enthält das Faltblatt „Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren“, das unten zum Herunterladen zur Verfügung steht.
- Pressemeldung vom 26. Juli 2024: Hamburger Hausbesuch richtet sich auch an Menschen über und unter 80 Jahren
- Pressemeldung vom 15. Juli 2021: Hamburger Hausbesuch wird wieder aufgenommen
- Pressemeldung vom 11. Dezember 2019: Hamburger Hausbesuch wird auf alle Bezirke ausgeweitet
- Pressemeldung vom 27. März 2019: Erste Bilanz: Hamburger Hausbesuch positiv gestartet
- Pressemeldung vom 17. September 2018: Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren startet
- Rechtsgrundlage: § 9a aus dem Gesundheitsdienstgesetz
Medienhinweis: Der "Deutschlandfunk" hat ausführlich über den Hamburger Hausbesuch berichtet, der Beitrag steht zum Nachhören in der Dlf-Audiothek zur Verfügung.