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Pflegende Angehörige

Angebote zur Unterstützung im Alltag

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​​​​​​​Die Betreuung, Fürsorge und Pflege von Pflegebedürftigen in den eigenen vier Wänden stellt Angehörige mitunter vor große Herausforderungen. Nicht immer ist es einfach, diese Aufgaben mit dem eigenen Leben in Einklang zu bringen. Angehörige leisten diese Anforderungen manchmal weit über die eigenen Kräfte hinaus.

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Für Pflegepersonen ist es wichtig, Freiräume zu bekommen, damit sie Kraft tanken können. Die Angebote zur Unterstützung im Alltag können dazu beitragen, indem die Pflegebedürftigen regelmäßig betreut werden.

In Hamburg gibt es unterschiedliche Angebote zur Unterstützung im Alltag (siehe unten, Abschnitt 9). Für die anerkannten Angebote kann der Entlastungsbetrag nach § 45b Elftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB XI) in Höhe von bis zu 125 Euro monatlich eingesetzt werden.

Welche Angebote können Sie in Anspruch nehmen?

Die folgende Übersicht stellt dar, welche Angebote Sie bei Bedarf in Anspruch nehmen können.

Von den Pflegekassen werden die Kosten bis zu 125 Euro monatlich übernommen. Dafür müssen die entsprechenden Quittungen der jeweiligen Pflegekasse vorgelegt werden.

1. Ehrenamtliche Helferinnen- und Helferkreise zur stundenweisen Entlastung pflegender Angehöriger im häuslichen Bereich in Einzelbetreuung

Bei Helferinnen- und Helferkreisen besucht ein entsprechend geschulter Ehrenamtlicher wöchentlich den Pflegebedürftigen zu Hause in der vertrauten Umgebung. Sofern mehr Besuche gewünscht sind, werden diese berücksichtigt. Die Begleitung und Unterstützung der Ehrenamtlichen erfolgt durch die Fachkraft des Anbieters, die auch beim ersten Besuch dabei ist. Durch das Angebot bekommen Pflegepersonen freie Zeiten, die sie für sich selbst nutzen können. Aber auch die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen werden berücksichtigt, denn durch die intensive Einzelbetreuung kann sehr individuell auf den Pflegebedürftigen eingegangen werden. Im Rahmen des Helferinnen- und Helferkreises werden ausschließlich betreuende Tätigkeiten angeboten und keine hauswirtschaftlichen oder pflegerischen Leistungen. 

2. Betreuungsgruppen in denen Pflegebedürftige regelmäßig und stundenweise durch Ehrenamtliche betreut werden

In Betreuungsgruppen betreuen Ehrenamtliche mehrere Pflegebedürftige in den Räumen des Anbieters. Fachkräfte unterstützen die Ehrenamtlichen und sind auch meistens anwesend. Das Angebot findet in der Regel wöchentlich und über mehrere Stunden statt. Im Rahmen der Betreuungsgruppe werden alle Neigungen und Wünsche der Teilnehmer einbezogen und gemeinsame Aktivitäten angeboten. Beispielsweise wird gemeinsam gegessen oder es werden Ausflüge in die Umgebung unternommen. Ein Ehrenamtlicher betreut in der Regel nicht mehr als zwei Pflegebedürftige, so dass eine gute Betreuung gewährleistet werden kann. Durch Betreuungsgruppen haben pflegende Angehörige eine verlässliche Zeit, die sie für sich selbst nutzen können. Im Rahmen der Betreuungsgruppe werden ausschließlich betreuende Tätigkeiten angeboten und keine hauswirtschaftlichen oder pflegerischen Leistungen.

3. Gemeinschaftsangebote wie zum Beispiel kulturelle Veranstaltungen als Café oder Tanztee

Gemeinschaftsangebote sind Veranstaltungen mit einem geselligen Charakter. Dazu zählen beispielsweise kulturelle Veranstaltungen als Café oder Tanztee. In den Gemeinschaftsangeboten haben Pflegebedürftige mit ihren Angehörigen, Freunden und Bekannten die Möglichkeit, gemeinsame Stunden miteinander zu verbringen. In dieser entspannten und kulturellen Zeit können die Familien gemeinsam die Sorgen und Nöte des Alltags hinter sich lassen und fröhliche Stunden verbringen. Die Angebote werden von Ehrenamtlichen getragen, die schon in Helferinnen- und Helferkreisen oder in Betreuungsgruppen ehrenamtlich tätig und entsprechend geschult sind. Aber auch die Fachkräfte des Anbieters stehen während des Angebots den Angehörigen für Fragen zur Verfügung. Eine weitere Möglichkeit für Angehörige, Familien und Freunde ist es, mit anderen Betroffenen in Kontakt zu kommen und sich untereinander auszutauschen. 

4. Gesprächsgruppen für Betroffene und pflegende Angehörige

Gesprächsgruppen sind Zusammenkünfte von Pflegebedürftigen oder Zusammenkünfte von pflegenden Angehörigen, die durch eine Fachkraft geleitet werden. In den regelmäßigen Treffen können sich die Pflegebedürftigen oder die Angehörigen über ihre Anliegen und Probleme mit dem Erleben der Krankheit austauschen. Die Fachkraft trägt dazu bei, dass bestimmte Fragestellungen unterstützend bearbeitet werden können.

5. Hilfen im Haushalt durch Beschäftigte eines Haus- und familienpflegerischen Dienstes

Hilfen im Haushalt können durch Beschäftigte eines haus- oder familienpflegerischen Dienstes erbracht werden. Das Angebot dient dazu, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bei der Pflege durch eine Unterstützung im Haushalt zu entlasten. Im Rahmen des Angebots können beispielsweise folgende Dienstleistungen erbracht werden:

  • Durchführung von Reinigungsarbeiten im Haushalt,
  • Hilfe bei der Ausführung von Haushaltsaufgaben wie Wäschewaschen und – aufhängen, Aufräumen der Wohnung, Müllentsorgung,
  • Hilfe bei der Strukturierung des Haushalts,
  • Begleitung beim Einkauf, Arztbesuchen, Behördengängen oder auch
  • Botengänge.

Es werden ausschließlich unterstützende und hauswirtschaftliche Tätigkeiten angeboten und keine pflegerischen Leistungen.

6. familienentlastende Dienste für Kinder und Jugendliche mit Behinderung zu Hause oder in Gruppen

In familienentlastenden Diensten werden Kinder und Jugendliche mit Behinderungen regelmäßig betreut. Dazu besuchen speziell geschulte Beschäftigte die Familien zu Hause und betreuen die von Behinderung betroffenen Kinder oder Jugendlichen in der vertrauten Umgebung. Sofern Gruppenangebote vom Anbieter erbracht werden, finden diese in den Räumlichkeiten des Anbieters statt. Die Beschäftigten werden von Fachkräften begleitet und unterstützt. In den Zeiten, in denen die Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen betreut werden, haben die Familien freie Zeit für sich selbst. Geschwisterkinder können dann vielleicht gemeinsame Stunden mit ihren Eltern allein genießen. Im Rahmen des familienentlastenden Dienstes werden ausschließlich betreuende Tätigkeiten angeboten und keine hauswirtschaftlichen oder pflegerischen Leistungen.

7. Einzelfallbetreuung durch ehrenamtliche Nachbarschaftshelferinnen und Nachbarschaftshelfer

Pflegebedürftige und ihre Angehörigen können auch durch Nachbarschaftshilfe Unterstützung im Alltag bekommen. Die Aufwendungen für Nachbarschaftshelferinnen und Nachbarschaftshelfer werden von den Pflegekassen bis zu 125 Euro monatlich übernommen. Die Anerkennung von Nachbarschaftshelferinnen und -helfern wird von der Servicestelle Nachbarschaftshilfe ausgesprochen. Dazu müssen sich die Pflegebedürftigen zusammen mit der Nachbarschaftshelferin oder dem Nachbarschaftshelfer registrieren lassen. Voraussetzung für eine Registrierung ist, dass die pflegebedürftige Person und deren Nachbarschaftshilfe nicht bis zum zweiten Grad verwandt oder verschwägert sind. Auch dürfen nicht mehr als zwei Pflegebedürftige von einer Helferin oder einem Helfer betreut werden. Der Aufwand der ehrenamtlichen Nachbarschaftshelferinnen und –helfer kann durch die Pflegebedürftigen mit bis zu fünf Euro pro Stunde entschädigt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie bei der Servicestelle Nachbarschaftshilfe.

8. Haushaltshilfe durch Betreuungs- und Hauswirtschaftshilfen, die von den Pflegebedürftigen beschäftigt werden 

Pflegebedürftige und ihre Angehörigen können Haushaltshilfen für betreuungs- oder hauswirtschaftliche Hilfen beschäftigen. Damit diese Aufwendungen von der Pflegekasse übernommen werden, bedarf es einer Anerkennung durch die Servicestelle Nachbarschaftshilfe. Dazu müssen sich die Haushaltshilfen in der Servicestelle Nachbarschaftshilfe registrieren lassen. Voraussetzung für eine Registrierung ist, dass die pflegebedürftige Person und deren Betreuungs- oder Hauswirtschaftshilfen nicht bis zum zweiten Grad verwandt oder verschwägert sind. Mit der Haushaltshilfe muss ein Arbeitsvertrag geschlossen und der Mindestlohn gezahlt werden. Alle weiteren Voraussetzungen werden von der Servicestelle Nachbarschaftshilfe geprüft.

9. Angebote

Anerkannte Betreuungs- und Entlastungsangebote
Die nach Landesrecht anerkannten Betreuungs- und Entlastungsangebote zur Unterstützung im Alltag finden Sie in der Datenbank  „Pflegelotse“ des Verbands der Ersatzkassen e.V. (vdek) im Bereich "Pflegeeinrichtungen, Betreuungsangebote und Hilfe im Haushalt" unter "Angebote zur Unterstützung im Alltag". Im Rahmen einer bedarfsgerechten Suche finden Sie dort alle Informationen rund um das Angebot inklusive der für Sie entstehenden Kosten. Bei allen Fragen zu den einzelnen Angeboten wenden Sie sich bitte direkt an die Anbieter.

Angehörigenhilfe
Die Angehörigenhilfe Hamburg ist ein Verbund von Einrichtungen, die Angebote zur Unterstützung im Alltag bereitstellen. Nähere Informationen erhalten Sie bei der Angehörigenhilfe Hamburg.

10. Kontakt und Information

Sollten sich im Rahmen der Angebote Fragen ergeben, ist Ihr erster Ansprechpartner der Anbieter des Angebots. Benötigen Sie weitere Unterstützung, können Sie sich per E-Mail an die Sozialbehörde wenden: 

Sozialbehörde
Fachabteilung Senioren und Pflege
E-Mail: pevo@soziales.hamburg.de

Besuchs- und Begleitdienste und Angebote zur Unterstützung im Alltag

Im Alter, bei Krankheit, Pflegebedürftigkeit ober einer Behinderung können manche Menschen ihre häusliche Umgebung nur noch eingeschränkt verlassen und sich nicht mehr selbstständig versorgen.

Wenn Kinder und Angehörige außerdem nicht in der Nähe leben, fehlen manchmal auch noch Besuchskontakte. Deshalb sind freiwillige Besuchsdienste eine gute Möglichkeit, den Kontakt zur Außenwelt zu pflegen und sich ein Stück der Außenwelt und sozialer Kontakte ins Haus zu holen. 

Angebote zur Unterstützung im Alltag ermöglichen es vielen Menschen zudem, bei Pflegebedürftigkeit weiter in der eigenen Häuslichkeit leben zu können.

Beide Angebote sprechen in ihrer Verschiedenheit Menschen mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen an, so dass für (fast) jede und jeden etwas dabei ist.

Eine hamburgweite Zusammenstellung der ehrenamtlichen Besuchsdienste und von Angeboten zur Unterstützung im Alltag finden Sie als Broschüre zum Herunterladen (PDF, 5 MB).

Wenn Sie sich selbst in diesem Bereich ehrenamtlich engagieren wollen, bieten Ihnen die Träger vielseitige Einsatzmöglichkeit und Kurse zur Qualifizierung an. Bitte fragen Sie hierfür direkt bei den Trägern nach.  

Die Besuchsdienste finden Sie nach Bezirken sortiert auch in der nachfolgenden Auflistung.

Ganz Hamburg

Hamburgische Brücke – Beratungsstelle für ältere Menschen und ihre Angehörigen
Hellbrookkamp 58 • 22177 Hamburg • Telefon: 460 21 58

ASB Landesverband Hamburg e.V.
Heidenkampsweg 81 • 20097 Hamburg • Telefon: 83 39 82 45

Alzheimer Gesellschaft Hamburg e.V.
Wandsbeker Allee 68 • 22041 Hamburg • Telefon: 68 91 36 25

Hamburger Gesundheitshilfe e.V.
Alter Teichweg 55 • 22049 Hamburg • Telefon: 20 98 82 0

DSW Deutsches Sozialwerk e.V.
Großer Burstah 31 • 20457 Hamburg • Telefon: 37 20 07

Bücherhallen Hamburg Medienboten
Hühnerposten 1 • 20097 Hamburg • Telefon: 43 26 37 83

Blinden und Seebehindertenseelsorge in der Nordkirche
Königstr. 52 • 22767 Hamburg • Telefon: 30 620 1051

Kirchenkreis Hamburg-Ost – Leben im Alter
Rockenhof 1 • 22359 Hamburg • Telefon: 51 900 0840 

Hamburg-Nord

Ev. Epiphaniengemeinde
Großheidestraße 44 • 22303 Hamburg • Telefon: 2 70 83 07

Freunde alter Menschen e.V.
Hinrichsenstraße 34 • 20535 Hamburg • Telefon: 325 18 317

Seniorenkreis der Ev.-Luth. Gemeinde St. Bonifatius
Lämmersieth 65 • 22305 Hamburg • Telefon: 692 95 93

DRK-Kreisverband Hamburg-Nordost e.V.
Steilshooper Straße 2 • 22305 Hamburg • Telefon: 47 06 56 / 46 51 71

Aktion Augen auf! AWO Stiftung Aktiv für Hamburg (Barmbek Nord und Steilshoop)
Schreyerring 47 • 22309 Hamburg • Telefon: 0800 2843628 (kostenfrei)

Hamburg-Mitte

Freunde alter Menschen e.V.
Hinrichsenstraße 34 • 20535 Hamburg • Telefon: 325 18 317

SeniorPartner Diakonie – Billstedt
Merkenstraße 4 • 22117 Hamburg • Telefon: 32 96 58 66

Aktion Augen auf! AWO Stiftung Aktiv für Hamburg (Mümmelmannsberg)
Oskar-Schlemmer-Straße 25 • 22115 Hamburg • Telefon: 0800 2843628 (kostenfrei)

Altona

Johannes-Netzwerk
Raalandsweg 5 • 22559 Hamburg • Telefon: 81 90 06 23

Fischerhaus
Elbterrasse 6 • 22587 Hamburg • Telefon: 86 40 53

Freunde alter Menschen e.V.
Hinrichsenstraße 34 • 20535 Hamburg • Telefon: 325 18 317

Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein – Seniorenwerk
Max-Zelck-Straße 1 • 22459 Hamburg • Telefon: 58 95 02 50

Eimsbüttel

Freiwilligen Forum Niendorf-Lokstedt-Schnelsen
Garstedter Weg 9 • 22453 Hamburg • Telefon: 23 89 81 56 / 157

Freunde alter Menschen e.V.
Hinrichsenstraße 34 • 20535 Hamburg • Telefon: 325 18 317

Ev. Gemeinderegion Alsterbund – Leben im Alter
Martinistraße 33 • 20251 Hamburg • Telefon: 48 78 39  

Seniorentreff an der Elisabethkirche
Eidelstedter Dorfstraße 27 • 22527 Hamburg • Telefon: 209 48 57 13

SeniorPartner Diakonie – Eimsbüttel
Lappenbergsallee 38 • 20257 Hamburg • Telefon: 33 98 17 02

Aktion Augen auf! AWO Stiftung Aktiv für Hamburg (Eimsbüttel, Lokstedt, Stellingen)
Lenzweg 24 • 22529 Hamburg • Telefon: 0800 2843628 (kostenfrei)

Wandsbek

SeniorPartner Diakonie – Poppenbüttel
Poppenbütteler Hauptstraße 17 • 22399 Hamburg • Telefon: 32 84 32 50

Bergedorf

BegegnungsCentrum Haus im Park
Gräpelweg 8 • 21029 Hamburg • Telefon: 72 57 02 16

Vertrauen im Alter c/o Seniorentreff im Lichtwarkhaus
Holzhude 1 • 21029 Hamburg • Telefon: 72 54 22 47

SeniorPartner Diakonie – Bergedorf
Alte Holstenstraße 65-67 • 21029 Hamburg • Telefon: 63 67 20 47

Harburg

"In guter Gesellschaft!" Seniorenbesuchsdienst
ASB Ortsverband Hamburg-Harburg e.V.
Bunatwiete 20 • 21073 Hamburg • Telefon: 52 59 36 27 / 0162 237 2000

SeniorPartner Diakonie – Harburg
Sand 33 • 21073 Hamburg • Telefon: 63 67 17 43

Hinweis: Angehörige von dementiell erkrankten Menschen können auch Angebote zur Unterstützung im Alltag in Anspruch nehmen.