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Wahlhelferheld:in

Bundestags- und Bürgerschaftswahl 2025 – Der Tag der Wahl aus der Perspektive einer Wahlhelferin

Freie Wahlen sind die Basis der Demokratie. Doch Wahlen brauchen Wahlhelfende. Demokratie lebt vom Mitmachen und Wahlen brauchen freiwilliges Engagement!

Jede Wahl in Hamburg wird von rund 15.000 engagierten Wahlhelfenden getragen, die die Wahlen vorbereiten, durchführen und Stimmzettel auszählen. Für die Wahlhelfenden ist das jedes Mal viel Engagement in kompakter Zeit. Ein äußerst anstrengender Sonntag.

Trotzdem engagieren sich viele Wahlhelfende immer wieder. Wie auch Frau Toborg, die schon bei vielen Wahlen in Hamburg dabei war. Immer wieder auch in verantwortungsvoller Position.

In ihrem Bericht von der letzten Wahl erzählt sie, wie sie dazu gekommen ist, was ihr an diesem Engagement so viel Freude macht und warum sie sich immer wieder als Wahlbezirksleitung engagiert.

Wie es dazu kam?

„Ich hab‘ da was Interessantes gefunden, kuck dir das mal an.“ So (oder so ähnlich) erzählte meine Mutter mir vor ein paar Jahren vom Wahlhelfenden-Workshop des HAUS RISSEN – und das war der Start für meine Reise in die Welt der Wahlen.

Neugierig habe ich teilgenommen und – schwupps – war ich Wahlhelfende. Beim ersten Mal noch als Beisitzende. Einige Wahlen später durfte ich dann als Wahlbezirksleitung mitwirken. 

Jetzt, bei den Wahlen zum deutschen Bundestag und der Hamburgischen Bürgerschaft, war ich schon zum dritten Mal als Wahlbezirksleitung mit dabei – und wie jedes Mal war es aufs Neue spannend.

Was macht man eigentlich als Wahlhelfer*in?

Innerhalb eines Wahlvorstands gibt es verschiedene Rollen: Die Beisitzenden kümmern sich um die allgemeine Durchführung der Wahl – sie prüfen Wahlunterlagen, geben diese aus und zählen später die Stimmen.

Die Schriftführung und ihre Vertretung übernehmen zusätzlich noch die Dokumentation des gesamten Wahlverlaufs. Und die Wahlbezirksleitung (plus ihrer Stellvertretung) trägt die Verantwortung für den Ablauf, die Organisation des Teams und alles rund um die Wahl im Bezirk.

Eine Wahlhelferin sitzt an einem Tisch und wartet darauf dass das Wahllokal geöffnet wird. Noch ist alles ruhig, noch sind keine Wäählenden da.
Gleich wird das Wahllokal geöffnet - Wahlhelferin wartet auf die Wählenden L.Toborg

Das Schöne daran: Um Wahlhelfende/r zu werden braucht man kein Vorwissen! Viele starten als Beisitzende und arbeiten sich dann – wenn sie wollen – weiter hoch. Aber keine Sorge: Auch wenn man nach einer Wahl gefragt wird, ob man beim nächsten Mal wieder mithelfen möchte – man verpflichtet sich zu nichts. Wer nur einmal reinschnuppern will, und dann feststellt: „Das ist nichts für mich“, braucht sich nicht wieder zu melden. Man kann also ganz unverbindlich auch nur einmal Wahlhelfende/r sein.

Warum immer wieder?

Ich persönlich erlebe vor jeder Wahl ein kleines Hin und Her: Im Vorhinein freue ich mich schon lange auf den Tag, aber immer wieder frage ich mich auch, warum ich mir freiwillig so viel Verantwortung aufbürde. Immer wieder bin ich furchtbar nervös und habe Angst etwas falsch zu machen. Doch am Wahltag selbst verfliegen die Sorgen zum Glück schnell – denn dann habe ich meistens so viel Spaß, dass ich mir jedes Mal denke: „Nächstes Mal unbedingt wieder!“

Ein echtes Highlight als Wahlbezirksleitung ist, dass man sich sein Team selbst zusammenstellen darf. Ich frage dann immer gerne Freunde und Bekannte, ob sie Lust haben mitzumachen – und so wird der Tag oft zu einem richtig netten, gemeinsamen Erlebnis. Dieses Jahr hat uns besonders gefreut, wie viele Wählende uns positives Feedback gegeben haben. Viele waren richtig angetan, ein so junges Team zu sehen – das hat natürlich nochmal mehr motiviert!

Am Ende ein toller Tag!

Der Wahltag selbst lief bei uns zum Glück reibungslos. Keine Zwischenfälle, keine hitzigen Diskussionen, keine Störungen. Bei Fragen und Problemen steht den Wahlbezirksleitungen zudem jederzeit die Wahlgeschäftsstelle zur Seite, und zur Not hätten wir natürlich unser Hausrecht durchsetzen dürfen. Wenn es wirklich brenzlig wird, gibt es eine direkte Kontaktperson bei der Polizei.

Um 18 Uhr schließen die Wahllokale, bis dahin müssen alle Stimmzettel abgegeben sein, damit sie gezählt werden dürfen. Nach diesem ersten Akt haben wir uns zur Stärkung gemeinsam Pizza bestellt, bevor wir die Stimmzettel ausgezählt haben.

Um 22 Uhr stand dann fest, dass in unserem Wahllokal alles einwandfrei gelaufen und ausgezählt worden ist. Für die meisten war danach Feierabend, nur meine Stellvertretung und ich hatten noch ein paar organisatorische Dinge zu erledigen. Bevor wir zufrieden und müde ins Bett fallen konnten.

Zum Schluss möchte ich hier meinem wunderbaren Team noch ein riesiges Dankeschön sagen: Ihr wart großartig! Danke, dass ihr eure (doch oft knappe) Zeit mit mir im Dienst der Demokratie geteilt habt.

Und beim nächsten Mal? – Unbedingt wieder!

Eine weibliche Hand hält einen hölzernen Schaschlikspieß der ein kleines Pappschild hält auf dem steht: Wahlhelferinnen sind cool!
L. Toborg

Weitere Informationen zum Engagement als Wahlhelferin oder Wahlhelfer finden sich auf der Website der Innenbehörde.