Themenkomplex Standort
Was ist der Zweck des Gebäudes in der Repsoldstraße 27?
Das Gebäude in der Repsoldstraße 27 versteht sich als ganzheitliches Hilfeangebot, das suchtkranke und obdachlose Menschen in ihren schwierigen Lebenslagen unterstützt.
Die Angebote sollen dazu beitragen, die medizinische und soziale Versorgung dieser Menschen zu verbessern. Die Lebenslagen dieser Menschen sollen nicht nur stabilisiert, sondern nachhaltig verändert werden.
Außerdem soll eine spürbare und langfristige Entlastung des öffentlichen Raums und der benachbarten Wohnviertel erfolgen, indem Betroffene Angebote in einem geschützten Raum abseits der Straße nutzen können.
Warum wurde dieses Gebäude in der Nähe des Hauptbahnhofs gewählt?
Um die Zielgruppe der suchtkranken und obdachlosen Menschen, die sich vermehrt im Umfeld des Hauptbahnhofs aufhalten, erreichen zu können, sind nahgelegene, fußläufig erreichbare Hilfsangebot unabdingbar, was durch die Immobilie in der Repsoldstraße 27 gegeben ist. Die räumliche Nähe erhöht die Wirkung eines Halteeffekts der Einrichtung.
Wie lange wird das Gebäude für diese Zwecke genutzt werden?
Das Gebäude wurde im Auftrag der Sozialbehörde von Fördern & Wohnen AöR erworben und soll langfristig für die Zwecke dienen.
Kann der Kaufpreis des Gebäudes genannt werden?
Zum Schutz öffentlicher Belange gibt der Senat in ständiger Praxis keine Auskünfte zum Kaufpreis von Immobilien.
Fördern&Wohnen AöR ist beauftragt, zur Erfüllung seiner gesetzlichen Aufgaben Wohnungsbau zu betreiben und Liegenschaften und Immobilien erwerben, wobei der Unternehmenszweck ein besonderes Anforderungsprofil an die zu erwerbenden Immobilien bedingt. Ein Bekanntwerden der einzelnen Kaufpreise und der kaufbedingten Nebenkosten birgt das Risiko, den Erwerb weiterer geeigneter Immobilien zu erschweren sowie die Verhandlungsposition von Fördern&Wohnen AöR deutlich zu beeinträchtigen. Zudem besteht das Risiko, dass potenzielle Verkäuferinnen bzw. Verkäufer aufgrund der öffentlichen Diskussion über die Angemessenheit einzelner Preise für Immobilien zur öffentlichen Unterbringung Geschäfte mit Fördern&Wohnen AöR gegebenenfalls von vornherein nicht in Betracht ziehen.
Weiterhin werden auch die Interessen der Eigentümer geschützt. Es handelt sich bei dem Kaufpreis um eine nicht offenkundige Tatsache, die nur einem begrenzten Personenkreis zugänglich ist. Sie lässt Rückschlüsse auf die finanzielle Struktur des Verkäufers zu. Konkurrierende Unternehmen wären in der Lage, aus dem Kaufpreis Rückschlüsse auf die Berechnungsgrundlagen des Kaufpreises, die Strategie und Geschäftsbeschlüsse zu ziehen. Dadurch würde die Wettbewerbssituation des Verkäufers nachteilig beeinflusst und kaufmännisches Wissen preisgegeben. Dies gilt insbesondere, wenn der Unternehmensgegenstand des Verkäufers Immobilieninvestitionen sind. Die Preisgestaltung ist der wesentliche Kern dieser Geschäftstätigkeit. Erhielte ein Konkurrent von den internen Mechanismen der Preisgestaltung beim Verkäufer Kenntnis, könnte dieser bei Ankäufen zuvorkommen oder der Verkäuferseite in Verhandlungssituationen über Kaufpreise Nachteile zufügen.
Themenkomplex Baumaßnahmen
Welche Baumaßnahmen sind geplant?
Das Gebäude wird derzeit durch den Eigentümer Fördern & Wohnen AöR ertüchtigt. In einem ersten Schritt sollen in dem Gebäude Übergangsplätze für suchtkranke Menschen entstehen. Dies sind Übernachtungsmöglichkeiten für suchtkranke Menschen mit begleitenden Beratungs- und Hilfeangeboten. Ebenso ist die Einrichtung einer psychiatrischen Schwerpunktambulanz geplant. Weitere Nutzungen sollen mit den Trägern der Obdachlosen- und Suchthilfe sowie den Anrainern abgestimmt und in ein Nutzungskonzept überführt werden.
Wie ist der Zeitplan für die Baumaßnahmen?
Die Übergangsplätze für suchtkranke Menschen sollen als vorgezogene Maßnahme im Gebäudeteil A (Eingang über die Norderstraße 99) hergerichtet werden. Mit dieser vorgezogenen Umbaumaßnahme gehen weitere notwendige Instandsetzungsmaßnahmen am Gesamtgebäude (Gebäudeteile A, B und C) einher. Hierzu zählen insbesondere die Dach- und Fassadensanierung sowie die Ertüchtigung der Rettungswege im gesamten Gebäude und der Installation der Brandmeldeanlage. Die Inbetriebnahme der Übergangsplätze ist erst nach Fertigstellung dieser Maßnahmen, voraussichtlich im zweiten Quartal 2025, möglich.
Nach Fertigstellung der Übergangsplätze werden sich nahtlos die Umbauarbeiten zur Herrichtung einer psychiatrischen Schwerpunktambulanz anschließen.
Die weiteren Nutzungen sollen mit den Trägern der Obdachlosen- und Suchthilfe sowie den Anrainern abgestimmt und in ein Nutzungskonzept überführt werden, welches im Sommer 2025 erstellt wird. Anschließend können die Baumaßnahmen für die bauliche Umsetzung des Nutzungskonzepts im Gebäude starten.
Werden auch die Außenflächen um das Gebäude in die Planungen einbezogen?
Die Außenflächen um das Gebäude in der Repsoldstraße 27 werden in den Planungen berücksichtigt. Wesentlich sind hierbei die Wegeführungen, aber auch die Einbeziehung der anliegenden Gebäude und Straßen. In einem ersten Schritt wurde die Straßenbeleuchtung am Carl-Legien-Park, am Besenbinderhof und in der Unterführung von der Norderstraße zum Münzviertel durch moderne und hellere LED-Leuchten ausgetauscht sowie ergänzt.
Themenkomplex Angebote
Welche konkreten Angebote werden dort bereitgestellt?
Es sollen verschiedene Angebote zur Verfügung stehen, die sich grob vier Rubriken zuordnen lassen:
- Temporäre Unterbringung
- Basis(hilfs)angebote (Sanitär, Café, Kleiderkammer, Aufenthaltsflächen)
- Psychiatrische Versorgung
- Beratungsangebote
- Beratungsangebote
- (Therapeutische) Beschäftigung zur Tagesstrukturierung sowie zum Einstieg in den Arbeitsmarkt
Auch Ideen für eine mögliche Öffnung für Nutzungen aus dem Stadtteil stehen im Raum.
In einem ersten Schritt werden kurzfristig Übergangsplätze für suchtkranke Menschen entstehen. Dies sind Übernachtungsmöglichkeiten für suchtkranke Menschen mit begleitenden Beratungs- und Hilfeangeboten. Darüber hinaus wird eine psychiatrische Schwerpunktambulanz im Gebäude eingerichtet.
Darüberhinausgehende Nutzungsideen werden derzeit gesammelt und in einem weiteren Schritt mit den räumlichen Gegebenheiten des Gebäudes abgeglichen und konkretisiert. Hierbei werden Träger der Obdachlosen- und Suchthilfe sowie Anwohnende und angrenzende Gewerbetreibende beteiligt. Ziel aller Angebote wird sein, Menschen zu beraten und zu befähigen, Schritte in Richtung einer Veränderung weg von der Sucht zu gehen.
Wie kann das Gebäude dabei unterstützen, die Problemlagen von suchtkranken und obdachlosen Menschen zu verbessern?
Der Hamburger Hauptbahnhof ist der am stärksten frequentierte Bahnhof Deutschlands. Am Bahnhof und im Umfeld ist eine sichtbare Gruppenbildung von obdachlosen und suchtkranken Personen zu verzeichnen.
Die Fortentwicklung des umfangreichen Hilfesystems für obdachlose und suchtkranke Menschen in Hamburg sowie die Erfassung der Lebenslagen und Herausforderungen dieser Menschen auf dem Weg zurück in eine gesicherte Lebensperspektive sind stetige Aufgaben der zuständigen Behörde sowie der Träger der Sucht- und Obdachlosenhilfe.
Das Gebäude in der Repsoldstraße wird nicht alle Problemlagen lösen, aber es ist ein wichtiger Schritt, um die Situation der obdachlosen und suchtkranken Menschen zu verbessern und ihnen eine bessere Betreuung zu ermöglichen. Es ist Teil eines umfassenderen Maßnahmenpakets, um Obdachlosigkeit und Drogenabhängigkeit zu bekämpfen. Der Bedarf an Angeboten und Einrichtungen für Obdachlose und suchtkranke Menschen ist weiterhin sehr hoch.
Wird es einen Drogenkonsumraum im Gebäude geben?
Nein, im Gebäude Repsoldstraße 27 soll kein Drogenkonsumraum eingerichtet werden.
Wird es einen Trinkerraum für alkoholkranke Menschen im Gebäude geben?
Nein, im Gebäude Repsoldstraße 27 soll kein Trinkerraum für alkoholkranke Menschen eingerichtet werden.
Kann jeder die Angebote des Gebäudes nutzen?
Das Angebot richtet sich vor allem an suchtkranke und obdachlose Menschen, die keine andere Anlaufstelle haben. Angebote für weitere Gruppen, bspw. Nutzungsmöglichkeiten für Anwohnende aus dem Stadtteil, werden derzeit geprüft und in das Gesamtkonzept einbezogen.
Wie wird das Projekt finanziert?
Das Projekt wird von der Sozialbehörde finanziert, in Zusammenarbeit mit sozialen Trägern und anderen Organisationen, die im Bereich der Obdachlosen- und Drogenhilfe tätig sind.
Themenkomplex Sicherheit
Wie wirkt sich das Gebäude auf die Sicherheit in der Umgebung aus?
Die öffentliche Sicherheit soll durch das Angebot eines festen Ortes für suchtkranke Menschen erhöht werden. Durch den Rückzug der Betroffenen von öffentlichen Plätzen und die Heranführung an Beratung und Beschäftigung sowie das Vorhalten einer psychiatrischen Schwerpunktambulanz wird die Belastung des öffentlichen Raums reduziert. Die Sozialbehörde steht in engem Kontakt mit der Polizei und den Sicherheitsbehörden sowie den Anwohnenden, um mögliche Hinweise frühzeitig aufzugreifen zu können.
Themenkomplex Beteiligung
Wie werden Anwohnende in den Prozess einbezogen?
Ab dem 24. April finden regelmäßige Sprechstunden im Freiraum im Museum für Kunst und Gewerbe statt (dienstags von 10 – 12 Uhr und donnerstags von 15 – 17 Uhr). Die Sprechstunde wird durch die steg Hamburg mbH durchgeführt, die von der Sozialbehörde beauftragt wurde.
Neben der Sprechstunde sind weitere Informationsveranstaltungen und Dialoge mit den Anwohnenden geplant, um Fragen zu beantworten und Hinweise zu besprechen. Bei Fragen und Anregungen zum Gebäude nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf: projekt-dso@soziales.hamburg.de
Wie können sich Träger der Obdachlosen- und Suchthilfe einbringen?
Interessierte Träger der Obdachlosen- und Suchthilfe können sich an die Sozialbehörde wenden, um mehr über Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu erfahren und eigene Ideen einzubringen. Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf: projekt-dso@soziales.hamburg.de
Die Ideen werden derzeit gesammelt und in einem weiteren Schritt mit den räumlichen Gegebenheiten des Gebäudes abgeglichen und konkretisiert.
Wird es regelmäßige Updates zum Projekt geben?
Ja, die Sozialbehörde wird in regelmäßigen Abständen über den Fortschritt und die Entwicklung des Projekts berichten. Dies erfolgt über die städtischen Informationskanäle, lokale Medien sowie Informationsveranstaltungen für Anwohnende.