Wenn Sie obdachlos sind, können Sie zum Essen, Duschen, Wäsche waschen, Einrichten von Postadressen und für Beratungen zu jeder Tagesaufenthaltsstätte für obdachlose Menschen gehen.
Wenn Sie sofort eine Übernachtungsstätte brauchen, können Sie zu jeder Tages- und Nachtzeit die Notübernachtungsstätten für Männer und Frauen aufsuchen. Sie können sich zudem an die Fachstelle für Wohnungsnotfälle in Ihrem Bezirk wenden.
Wohnungslose Menschen, die in keinem Bezirk gemeldet sind, wenden sich an die Außenstelle des Fachamtes Grundsicherung und Soziales im Bezirk Hamburg-Mitte, „Hilfen für Wohnungslose ohne bezirklichen Bezug“. Von dort werden Sie in eine Wohnunterkunft oder eine andere Einrichtung vermittelt.
Medizinische Hilfen erhalten Sie bei jedem niedergelassenen Arzt, aber auch in ärztlichen Sprechstunden in den Tagesaufenthaltsstätten, in den Schwerpunktpraxen für wohnungslose Menschen, bei der Mobilen Hilfe und in der Krankenstube für Obdachlose.
Essen können Sie kostenlos oder zu einem geringen Entgelt bei den Essenausgabestellen, die Gelegenheit, Kleidung zu erhalten, haben Sie bei verschiedenen Kleiderkammern.
Ich bin allein und meine Situation erscheint mir ausweglos - an wen kann ich mich wenden?
In schwierigen Situationen können Sie sich an eine der sieben sozialen Beratungsstellen wenden. Sie erhalten unter anderem Unterstützung bei der Bewältigung Ihrer Probleme im Zusammenhang mit Wohnen, materieller Absicherung oder im Kontakt zu Ämtern.
Ich habe eine Kündigung oder Räumungsklage erhalten, was nun?
Bei drohendem Wohnungsverlust – weil Sie zum Beispiel Ihre Miete nicht bezahlen können, eine Kündigung oder Räumungsklage erhalten haben – sollten Sie sich umgehend an die Fachstelle für Wohnungsnotfälle in Ihrem Bezirk wenden.
Die Fachstellen können bei Bedarf Mietschulden als Darlehen oder als Beihilfe übernehmen. Sie verhandeln zudem mit Vermietern, Wohnungsunternehmen, Amtsgerichten und Gerichtsvollziehern, um einen drohenden Wohnungsverlust zu verhindern.
Wo kann ich im Winter übernachten?
Vom 1. November bis zum 31. März stehen obdachlosen Menschen zusätzliche Übernachtungsplätze an verschiedenen Standorten und bei Kirchengemeinden kostenlos zur Verfügung. Ziel dieses Winternotprogramms ist es, obdachlose Menschen vor der Kälte zu schützen, vor Ort zu beraten und sie in das vorhandene Hilfesystem zu integrieren.
Die Hotline erfasst durch gezielte Rückfragen, ob es sich um eine akute oder nicht akute Gefährdung handelt. Bei einer akuten Gefährdung bittet die Hotline den Bürger, die Feuerwehr anzurufen.
Bei einer nicht akuten Gefährdung wird der zuständige Straßensozialarbeiter in dem jeweiligen Bezirk informiert, der den obdachlosen Menschen dann aufsucht und ihm Hilfe anbietet.
Was kann ich tun, wenn ich obdachlosen Menschen helfen möchte
Sie möchten Kleidung, Lebensmittel oder Geld spenden oder sich ehrenamtlich engagieren? Ausführliche Informationen finden Sie auf unsrer Seite "Private Hilfen für obdachlos Menschen".
Wie viele Obdachlose gibt es in Hamburg?
Bei einer umfassenden Erhebung wurden 2018 rund 2.000 auf der Straße lebende Menschen erfasst. Die Zahl der obdachlosen Menschen ist damit gegenüber der letzten vergleichbaren Untersuchung aus dem Jahr 2009 (rd. 1.000 Obdachlose) deutlich gestiegen. Diese Zunahme geht überwiegend auf Zuwanderungseffekte zurück: Im Vergleich zu den Zahlen von 2009 hat sich das Verhältnis deutscher zu nicht-deutschen obdachlosen Menschen gedreht (2009: 70 Prozent deutsche Staatsangehörigkeit, 2018 nur noch 36 Prozent).