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Religiös begründeter Extremismus

Fragen und Antworten für die Jugendhilfe und weitere Fachkräfte

Hier finden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendhilfe sowie weitere Fachkräfte Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema religiös begründeter Extremismus.

Religiös begründeter Extremismus ist eine ideologisierte Auffassung und Auslegung von Religion, die keine andere neben sich akzeptiert. Eine Form des religiös begründeten Extremismus bildet der „islamistische Extremismus“. Seine Anhänger berufen sich auf den Islam und streben die Errichtung einer ausschließlich religiös legitimierten Gesellschafts- und Staatsordnung an. Einige islamistischen Extremisten befürworten zur Erreichung ihrer Ziele die Anwendung von Gewalt.

Weiterführende Informationen finden Sie über das Online-Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung oder direkt vor Ort in Hamburg bei der Landeszentrale für politische Bildung

Die Broschüre „Glaube oder Extremismus?"der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundes hilft außerdem dabei einzuschätzen, ob bei jemandem in Ihrem Umfeld Anzeichen einer möglichen Radikalisierung erkennbar sind.

Besonders anfällig sind junge Menschen, die sich isoliert und ohnmächtig fühlen. Eine Krise, zum Beispiel durch Krankheit oder den Verlust einer wichtigen Bezugsperson, kann einen Prozess der Neuorientierung in Gang setzen, den extremistischen Gruppen für sich und ihre Ideologie nutzen.

Sie bieten scheinbar einfache Antworten auf komplexe Fragen und ein Gemeinschaftsgefühl. Sie sprechen von einer weltumspannenden religiösen Gemeinschaft, die Geborgenheit bietet und die die Möglichkeit schafft, sich von der Elterngeneration bzw. einer als feindlich wahrgenommenen Umwelt abzugrenzen.

Weitergehende Information finden Sie in der Broschüre „Glaube oder Extremismus?"der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundes sowie auf den Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung

Es gibt nicht das eine oder ein einzelnes Merkmal, woraus man auf einen Radikalisierungsprozess schließen kann. Vielmehr können unterschiedliche Anzeichen darauf hindeuten, dass jemand sich einer extremistischen Religionsausübung zuwendet. 

Beispiele:

  • Die Person kleidet sich plötzlich anders, grenzt sich von alten Freunden ab und hat plötzlich neue Freunde, mit denen sie sich an unbekannten Orten trifft.
  • Oder: Jemand zieht sich zurück und Andersdenkende werden abgewertet.
  • Außerdem möglich: Dogmatisch und unreflektiert werden die strikte Nachahmung und Umsetzung von Werten und Normen gefordert, die er oder sie aus dem „einzig wahren Islam“ abzuleiten meint – unabhängig davon, ob sie aus einer muslimischen oder nicht-muslimischen Familie stammt.

Informationen finden Sie in der Broschüre  „Glaube oder Extremismus?"der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundes sowie auf den Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung.

Weitere Informationen finden Sie auch in der Handreichung zur Prävention salafistischer Ideologisierung in Schule und Jugendarbeit "Protest, Provokation  oder Propaganda?" des Trägers der freien Jugendhilfe Ufuq.de aus Berlin, der in der politischen Bildung und Prävention zu den Themen Islam, Islamfeindlichkeit und Islamismus aktiv ist.

Hilfreiche Tipps zum Umgang mit gefährdeten Jugendlichen finden sich auch in der Handreichung "Wie kann Schule präventiv handeln?" für Lehrkräfte, Schulleitungen und pädagogische Fachkräfte des niedersächsischen Kultusministeriums.

Kompetente Beratung bieten die Hamburger Beratungsstelle Legato unter der Rufnummer (040) 389 029 52 oder per E-Mail: beratung@legato-hamburg.de sowie die Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, die Sie unter der bundesweiten Rufnummer (0911) 943 43 43 montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr erreichen können, hilft Ihnen bei Fragen zu Radikalisierung.

Wenn Sie im Umgang mit religiös begründeten Konflikten Unterstützung brauchen, können Sie sich an Legato – Fach- und Beratungsstelle für religiös begründete Radikalisierung wenden.

Möglich ist auch die Zusammenarbeit mit Jugendprojekten, die zum Beispiel Angebote zum interreligiösen Dialog, zur Stärkung der Selbstwirksamkeit oder zu islambezogenen Fragestellungen anbieten. Hier finden Sie eine Übersicht der Präventionsprojekte in Hamburg.


Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit können sich beim zuständigen Bezirksamt melden und Workshops beantragen, die sich mit dem Thema religiös begründeter Extremismus beschäftigen. Die Kosten werden von der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration oder von den Fortbildungsträgern im Rahmen ihres Angebotes übernommen.

Fortbildungen für Fachkräfte gibt es unter anderem bei folgenden Anbietern:

Soziale Medien sind ein wichtiges Kommunikationsmittel – auch für extremistische Gruppen. Vielfach wird Hate Speech und Propaganda im Internet verbreitet. 

Weitere Hamburger Präventionsprojekte halten passgenaue Angebote für Jugendliche vor. Informationen für die Arbeit mit Jugendlichen zu diesem Thema finden Sie auf den Seiten des Jugendhilfeportals, dort steht auch das Medienpaket "Mitreden! Kompetent gegen Islamfeindlichkeit, Islamismus und dschihadistische Internetpropaganda" zur Verfügung.


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