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Religiös begründeter Extremismus

Fragen und Antworten für junge Menschen

Hier finden junge Menschen Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema religiös begründeter Extremismus.

Religiös begründeter Extremismus ist eine sehr enge Auslegung von Religion, die keine andere neben sich akzeptiert. 

Eine Form dieses Extremismus bildet der islamistische Extremismus. Seine Anhänger berufen sich auf den Islam und streben die Errichtung einer allein religiös legitimierten Gesellschafts- und Staatsordnung an. Einige islamistischen Extremisten befürworten auch die Anwendung von Gewalt. 

Wenn du dich noch näher mit dem Thema beschäftigen möchtest, kannst du dich über das Online-Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung oder direkt vor Ort in Hamburg bei der Landeszentrale für politische Bildung informieren.

Die Broschüre „Glaube oder Extremismus?" der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundes hilft dir dabei einzuschätzen, ob bei jemandem in deinem Umfeld Anzeichen einer möglichen Radikalisierung erkennbar sind.  

Die Audiobotschaft des in der religiös-extremistischen Szene als „Bilal“ bekannten jungen Mannes zeigt, was passieren kann, wenn sich junge Leute der Szene anschließen und wie gefährlich das Leben in einem Krisengebiet wirklich ist. 

Der Hamburger Schüler Bilal knüpft mit 14 Jahren die ersten Kontakte zur Szene. Er schaut viele IS-Gewaltvideos, radikalisiert sich zunehmend und beschließt 2015, sich dem „bewaffneten Kampf im Namen des Islam“ anzuschließen. Ihm wird ein Haus, ein geregeltes Einkommen und eine Frau versprochen. Doch Bilal findet gar nichts von dem vor.

In seiner Audiobotschaft, die er als Warnung kurz vor seinem Tod durch Erschießen aufgenommen hat, deckt er die Lügen der Terrormiliz IS auf.

Besonders anfällig sind junge Menschen, die sich isoliert und ohnmächtig fühlen. Eine Krise, zum Beispiel durch Krankheit oder den Verlust einer wichtigen vertrauten Person, kann einen Prozess der Neuorientierung in Gang setzen.

Diesen Prozess wollen extremistische Gruppen für sich und ihre Ideologie nutzen. Sie bieten scheinbar einfache Antworten auf komplexe Fragen und ein Gemeinschaftsgefühl. Sie sprechen von einer weltumspannenden religiösen Gemeinschaft, die Geborgenheit bietet und die die Möglichkeit schafft, sich von der Elterngeneration bzw. einer als feindlich wahrgenommenen Umwelt abzugrenzen. 

Titelseite der Broschüre "Glaube oder Extremismus"
BAMF

Es gibt nicht das eine oder ein einzelnes Merkmal, woraus man auf einen Radikalisierungsprozess schließen kann. Vielmehr können unterschiedliche Anzeichen darauf hindeuten, dass jemand sich einer extremistischen Religionsausübung zuwendet. 

Beispiele: 

  • Die Person kleidet sich plötzlich anders, grenzt sich von alten Freunden ab und hat plötzlich neue Freunde, mit denen sie sich an unbekannten Orten trifft.
  • Oder: Jemand zieht sich zurück und Andersdenkende werden abgewertet.
  • Außerdem möglich: Dogmatisch und unreflektiert werden die strikte Nachahmung und Umsetzung von Werten und Normen gefordert, die er oder sie aus dem „einzig wahren Islam“ abzuleiten meint – unabhängig davon, ob sie aus einer muslimischen oder nicht-muslimischen Familie stammt.

Wenn du unsicher bist, hilft dir die Broschüre „Glaube oder Extremismus?" der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundes dabei einzuordnen, ob bei jemandem in deinem Umfeld Anzeichen einer möglichen Radikalisierung erkennbar sind.

Wenn du unsicher bist, ob ein Freund oder eine Freundin dabei ist, sich zu radikalisieren, wende dich bitte an die Beratungsstelle Legato unter der Rufnummer (040) 389 029 52 oder der E-Mail: beratung@legato-hamburg.de. Dort kannst du dich kostenlos und auf Wunsch auch anonym beraten lassen.

Du kannst auch die Beratungsstelle Radikalisierung des Bundes anrufen, die du unter der bundesweiten Rufnummer (0911) 943 43 43 montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr erreichst.

Auch das Landeskriminalamt berät Dich gerne unter der Rufnummer (040) 4286-77020 oder E-Mail: lkahh702@polizei.hamburg.de

Information, Beratung sowie Begleitung eines Ausstiegs aus der Szene bietet die Hamburger Beratungsstelle Legato unter der Rufnummer (040) 389 029 52 oder der E-Mail: beratung@legato-hamburg.de. Die Beratung kann auch anonym erfolgen.


Du musst dir Beleidigungen nicht gefallen lassen. Das Grundgesetz und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz schützen dich vor Diskriminierungen. Die Beratungsstelle amira unterstützt dabei, dich gegen Diskriminierung zu wehren – wie genau die Unterstützung aussehen soll, bestimmst du. Es ist ein unabhängiger Ort, um über deine Diskriminierungserlebnisse zu sprechen. Bei Bedarf verweist das Team von amira auch auf andere Unterstützungsangebote.

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