Die Auftaktveranstaltung richtete sich beispielsweise an die Mitwirkenden der Vielfaltswoche und brachte die Gelegenheit mit sich, mit Vertreter*innen der Politik, Verwaltung und der Zivilgesellschaft in den Austausch zu kommen. Gesprochen wurde unter anderem darüber, wie wir in Altona gemeinsam den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken können und wie es uns als Gesellschaft gelingt, den Respekt und die Toleranz füreinander zu erhalten und uns immer wieder offen zu begegnen.
Diese Fragen zogen sich wie ein roter Faden durch das bunte Angebot der Veranstaltungen. In der Bücherhalle Altona gab es beispielsweise eine Fotoausstellung in der es um intersektionellen Rassismus ging. Eine Mädchengruppe der Islamischen Gemeinde Nobistor hatte die Fotos mit Joceline Berger vom Verein “wirsprechenfotografisch e.V.“ im Frühjahr aufgenommen – und die Ausstellung kam so gut an, dass diese spontan eine Woche länger gezeigt wurde.
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Altonaer Museum gab’s derweil eine Diskussionsveranstaltung zum Thema jüdisches Leben in Hamburg. Dabei wurde unter anderem über die notwendigen Entwicklungen in der Stadt gesprochen, die es ermöglichen sollen, dass ein diskriminierungsfreies Leben möglich und selbstverständlich wird. Der Galionsfigurensaal des Altonaer Museums war gut gefüllt und es entwickelte sich eine interessante und anregender Dialog mit dem Publikum.
Großen Anklang fand auch die Veranstaltung „Und was glaubst du so?“ im Altonaer Museum, bei der es um religiöse Vielfalt in Altona ging – und bei der eine Gruppe junger Menschen unterschiedlicher Religionen mit eindrucksvollen Redebeiträgen gemeinsam ein Zeichen für Zusammenhalt und gegen Hass gesetzt hat.
Die Partnerschaften für Demokratie und Vielfalt Altona haben darüber hinaus in Kooperation mit dem Modellprojekt Prisma, der Diakonie Hamburg und Hamburg vernetzt gegen Rechts den Fachtag „Gegen Gendergerechtigkeit, Emanzipation und sexuelle Selbstbestimmung - Fachtag zu Antifeminismus als rechte Ideologie und ideologische Strategie von Rechts“ im Diakonischen Werk Hamburg ausgerichtet. Über 70 Teilnehmende haben zu Antifeminismus als ein zentrales Ideologieelement rechter und extrem rechter Weltbilder diskutiert. Die Soziologin Rebekka Blum hat mit „Geschlechterrolle rückwärts?!“ einen einführenden Vortrag über die Gefahren des Antifeminismus gehalten. Anschließend hat Stefanie Meyer als Politikwissenschaftlerin über die Antifeministische Vernetzung in Europa gesprochen. In verschiedenen Sessions wurde sich mit den Inhalten am Nachmittag in Kleingruppen vertieft auseinandergesetzt. Abschließend wurde auf einer Podiumsdiskussion mit verschiedenen Expertinnen über die aktuellen Entwicklungen im Themenfeld Antifeminismus und Queerfeindlichkeit gesprochen.
In der Regionalen Bildungskonferenz im Rahmen der Vielfaltswoche wurde darüber hinaus von Schüler*innen aus drei Schulen erarbeitet, was diese in ihrem Bezirk für wichtig halten und welches ihre dringlichsten Anliegen und Änderungswünsche sind. Neben Obdachlosigkeit, Sicherheit und Sauberkeit wurde oft das Bedürfnis nach ruhigen Lernräumen geäußert. Viele der anwesenden Jugendlichen aus Altona haben zu Hause keinen Raum oder Ort, um ungestört Hausaufgaben zu machen und zu lernen. Als Resultat daraus hat die Bezirksversammlung Altona nun einen entsprechenden Beschluss gefasst, der die Schulbehörde dazu auffordert, an allen Schulstandorten in Altona den Bedarf an Lernzimmern für die Schüler abzufragen und die Möglichkeit nach Einrichtung von Lernzimmern zu prüfen. Außerdem wird die Behörde gebeten, Konzepte für Lernzimmer zum selbstständigen und begleiteten Lernen zu erstellen.
Insgesamt sind viele der rund 60 Veranstaltungen im Rahmen der Vielfaltswoche gut besucht gewesen. Dutzende Menschen haben sich Projekte informieren und in Debatten einbringen können. Das Bezirksamt Altona ist entsprechend mit der diesjährigen Vielfaltswoche zufrieden und bedankt sich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Beteiligten.