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70.000 neue Bäume!

Bezirksamt Altona forstet im Klövensteen auf

17. März 2021 Pressemitteilung
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Hamburgs Westen forstet auf! Das Bezirksamt Altona startet in diesem Jahr eine großangelegte Baum-Offensive – mehr als 70.000 Bäume werden im Forst Klövensteen neu gepflanzt. Mit dieser Maßnahme soll unter anderem auf die Folgen des Klimawandels reagiert werden.

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Bezirksamt Altona

Die Dürre der vergangenen Sommer hat dazu geführt, dass im Klövensteen hunderte Sitka-Fichten vertrocknet sind, folglich mussten etliche Nadelbäume in dem 513 Hektar großen Wald im vergangenen Jahr gefällt werden. Die Klimaschäden sind inzwischen aufgearbeitet, übriggeblieben sind jedoch große Kahlflächen von rund zwölf Hektar.

Diese Waldabschnitte werden nun sukzessive nachbepflanzt, so dass der Forst Klövensteen als grüne Lunge gestärkt wird. Dabei wird auch darauf geachtet, dass der Wald langfristig auf den Klimawandel eingestellt wird. Folglich sind bei der anstehenden Wiederbewaldung stabile und anpassungsfähige Wälder geplant, die den Herausforderungen des Klimawandels bestmöglich gewachsen sein sollen. Aus diesem Grund sollen artenreiche und standortgerechte Laubmischwälder etabliert werden, weswegen nun unter anderem Stieleichen, Rotbuchen, Ulmen und Bergahorne gepflanzt werden.

Insgesamt 70.500 neue Bäume umfasst die Offensive des Bezirksamts Altona, durch die schließlich eine Fläche von rund 12,6 Hektar bewaldet werden soll. Durch den Forstbetrieb Altona sind in diesem Jahr bereits 7100 Bäume gepflanzt worden, die weiteren Pflanzungen erfolgen in Kooperation mit Unternehmen, Vereinen wie „Bergwaldprojekt e.V.“ und „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V.“ sowie der Stiftungen „Live to Love“ und der „Klimapatenschaft GmbH“.

Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Unsere Wälder sind nicht nur Naherholungsgebiete. Sie sind Lebensraum für eine Vielzahl an Arten, sie sind Schattenspender und unsere grüne Lunge. Wälder binden Kohlenstoff in den Bäumen, im Totholz und im Boden. Sie fangen damit teilweise das auf, was wir Menschen an CO2-Emissionen erzeugen. Auch der Forst Klövensteen hat eine große Bedeutung für das Mikroklima im Umfeld – er ist quasi die natürliche Klimaanlage in Hamburgs Westen. Es ist wichtig, dass diese auch künftig weiterhin gut funktioniert. Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass der gesündeste Wald nicht das kompensieren kann, was wir Menschen an Schäden anrichten. Klimaschutz ist einfach und kann von jedem von uns täglich aufs Neue umgesetzt werden. Was wir essen, wie wir uns fortbewegen, wie viel Energie und welche sonstigen Ressourcen wir benötigen, ob wir auf die Herkunft von Produkten achten und z.B. Recyclingpapiere verwenden – all das trägt zu einem geringeren CO2-Fußabdruck bei und hilft damit auch unseren Wäldern.“

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Hitzewellen, Trockenheit und Stürme haben auch in Hamburg zu Baumverlusten geführt. Zwar sind die Wälder in Hamburg noch vergleichsweise gesund und vital, aber im Klövensteen mussten im vergangenen Jahr hunderte absterbende Fichten gefällt werden.  Der Stadtwald Hamburg hat rund 5.400 Hektar an Fläche, diese werden nachhaltig bewirtschaftet und sind nach dem Forst-Gütesiegel FSC zertifiziert. Wir haben Bannwälder ohne menschliche Eingriffe, schützen Kleinod-Flächen, schaffen neue Altholzinseln. Wir haben beim Baumbestand an den Straßen inzwischen eine ausgeglichene Bilanz zwischen Fällungen und Pflanzungen, und in unseren Wäldern wächst die Masse an Holz sogar jährlich auf. Die Wälder in Hamburg sind in mehrfacher Weise wichtig: als Lebensraum für Tiere, als Erholungsort für Menschen, als Sauerstoffproduzenten für das Stadtklima, als CO2-Speicher und auch zum Schutz des Bodens. Deshalb pflegen und hegen wir unsere Wälder - der Bezirk Altona wird über 70.000 junge Bäume in die Erde bringen. Das ist ein wichtiger und großer Schritt für den langfristigen Erhalt von Hamburgs Wäldern. Als Oberste Waldbehörde unterstützen wir diese Pflanzung ideell und vor allem finanziell gern und werden auch an anderen Stellen in Hamburg für Wieder-Aufforstungen sorgen.“

Hintergrund: Unsere Wälder befinden sich im Klimastress. Aus der Waldzustandserhebung 2020 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft geht hervor, dass die Wälder in Deutschland massiv geschädigt sind – vier von fünf Bäumen haben lichte Kronen. Grund dafür ist vor allem die anhaltende Trockenheit und Hitze der letzten drei Dürresommer. Unsere Wälder sind dadurch so stark geschwächt wie noch nie seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984 – was wiederum den Befall durch Borkenkäfer begünstigt. Hinzu kommen vermehrte Waldbrände und Stürme. Forste mit überwiegenden Monokulturen wie Fichten-, Kiefern- oder auch Buchenwälder erweisen sich als nicht mehr anpassungsfähig genug im Hinblick auf die geänderten klimatischen Bedingungen. Die nach jetzigem Stand wirksamsten Maßnahmen sind das Aufforsten und die Neuanlage hin zu einem standortangepassten, hitzeresistenten und artenreichen Mischwald mit Nadel- und Laubbäumen.

Weitere Informationen liefert der Waldzustandsbericht 2020:
BMEL - Publikationen - Ergebnisse Waldzustandserhebung 2020

Unsere Kollegin erklärt hier noch einmal in Deutscher Gebärdensprache, was im Klövensteen geplant ist: