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Asphaltwüste adé!

Bezirksamt Altona beendet Umbau der Louise-Schroeder-Straße

12. August 2024 Pressemitteilung

Sie glich jahrelang einer Asphaltwüste – doch das ist nun Vergangenheit. Das Bezirksamt Altona hat den Umbau der Louise-Schroeder-Straße im RISE-Fördergebiet Altona-Altstadt abgeschlossen. Aus einer dreispurigen Einbahnstraße ist in den vergangenen Monaten eine attraktive Wegeverbindung für Auto-, Rad- und Fußverkehr geworden. Und für die Folgen des Klimawandels wurde hier auch vorgesorgt.

Umbau der Louise-Schroeder-Straße
Umbau der Louise-Schroeder-Straße Bezirksamt Altona

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Die Neugestaltung der Louise-Schroeder-Straße ist ein richtungsweisender Erfolg auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilitätswende und zur Aufwertung unseres städtischen Raums. Durch die Schaffung von breiten Geh- und Radwegen, 3700 Quadratmetern entsiegelter Asphaltfläche und ökologisch hochwertigen Grünflächen wird nicht nur die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger aus Altona verbessert, sondern auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Wir müssen weiterhin mutige Entscheidungen treffen, um Hamburg lebenswerter und zukunftsfähiger zu machen. Eine Stadt, welche die Umgestaltung des Straßenraums mit mehr Grünflächen, Entsiegelung und intelligenten Klimaschutzmaßnahmen zusammendenkt, ist eine Stadt der Zukunft.“

Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Der Grünzug Neu-Altona ist ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Förderungen in Altona-Altstadt über das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE). Bislang wirkte die Louise-Schroeder-Straße für Fußgänger und Radfahrer wie eine Barriere innerhalb der grünen Nord-Süd-Verbindung. Es macht mich froh, dass wir mit unserem gezielten Mitteleinsatz nicht nur die Verkehrswende effektiv unterstützen und die bisherige schlecht proportionierte Einbahnstraße ein Ende gefunden hat. Unsere 1,69 Millionen Euro an RISE-Mitteln sorgen dafür, dass die Menschen, die hier leben, ein attraktiveres Wohnumfeld erhalten – ganz im Sinne der Ziele unseres Rahmenprogramms, lebendige stabile Quartiere zu schaffen und den sozialen Zusammenhalt in der Stadt zu fördern.“

Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Die Louise-Schroeder-Straße ist ein echtes Vorzeigeprojekt. Mit dem Umbau zeigen wir, wie man Mobilitätswende mit Freiraumplanung kombiniert und dabei gleichzeitig auf die Folgen des Klimawandels reagiert. Wo einst eine überdimensionierte Einbahnstraße als Asphaltwüste den Grünzug Neu-Altona zerschnitten hat, gibt es nun viel mehr Platz für Fuß- und Radverkehr. Und durch die zusätzliche Begrünung gestalten wir optisch nicht nur einen Übergang zu den umliegenden Parkanlagen, wir schaffen hier eine effektive Klimafolgenanpassung. Die zusätzlichen Bäume tragen im Sommer dazu bei, den Wärmeinsel-Effekt zu verringern – und sind genauso wie die Bäume am Bruno-Tesch-Platz mit einer Sensorik ausgestattet, die uns digital zeigt, ob die Bäume gewässert werden müssen oder nicht. Durch die neuen Grünflächen entlasten wir außerdem das Sielnetz bei Starkregenereignissen. Die Regenfälle, die es zuletzt gab, haben bereits gezeigt, dass die Entwässerung wie geplant funktioniert. Ich bin überzeugt, dass wir mit der Louise-Schröder-Straße einen echten Mehrwert für unsere Stadt geschaffen haben – insbesondere für die Anwohnenden.“

Seit dem 27. März 2023 wurde an der Louise-Schroeder-Straße gebaut, die mit asphaltierten Flächen in einer Breite von teils 18 Metern nicht mehr zeitgemäß war und entsprechend neu strukturiert wurde. Ab sofort gibt es nur noch einen Fahrstreifen in Fahrtrichtung Westen. Statt weiterer Fahrstreifen sind nun baulich getrennte, drei Meter breite Radwege vorhanden. Und der Grünzug Neu-Altona wurde durch großzügige Grüninseln mit Neupflanzungen vereint. Darüber hinaus wurden die Parkstände neu geordnet – statt 179 öffentlicher Parkstände sind nun 86 Parkstände vorhanden. Derweil wurden 94 Fahrradbügel errichtet, so dass dort ab sofort 188 Fahrräder abgestellt werden können.

Insgesamt wurden auf dem Streckenabschnitt zwischen Virchowstraße und Holstenstraße 1,3 Kilometer Radweg neu gebaut bzw. saniert. Zugunsten des Fußverkehrs wurden 4200 Quadratmeter Gehweg saniert und außerdem eine Fläche von 3700 Quadratmetern entsiegelt und als ökologisch hochwertige Grünflächen hergestellt. Die Grünflächen dienen dabei auch der offenen Oberflächenentwässerung und als Regenwasserspeicher. Hierfür sind in den Grünflächen wasserspeicherungsfähige Substrate eingebaut worden, die dazu dienen, dass das Regenwasser erst verzögert versickert und somit den Bäumen und der Vegetation länger zur Verfügung steht. Zudem haben die Verdunstungseffekte auch einen positiven Effekt auf das Mikroklima.

Im Rahmen der Maßnahme mussten zwar vier Bäume gefällt werden – es wurden aber auch bereits 71 neue großkronige Bäume sowie 5 Großsträucher gepflanzt, welche ebenfalls durch Beschattung und Verdunstung den städtischen Wärmeinseleffekt reduzieren. Die Grünflächen wurden leicht „ausgemuldet“, damit sie das anfallende Regenwasser bei Starkregenereignissen auch aufnehmen können. Sandige Böden im Untergrund ermöglichen danach eine Versickerung des Regenwassers.  Zudem entwässern die Geh- und Radwegflächen, wo dies möglich ist, in die angrenzenden Grünflächen. Auf diese Weise wird das Siel zusätzlich entlastet, was auch der Starkregenvorsorge im Sinne des Prinzips der Schwammstadt dient.

Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf rund 5.000.000 Euro. Die Louise-Schroeder-Straße befindet sich im RISE-Fördergebiet Altona-Altstadt. Die Maßnahme wird durch RISE, bezirkliche Mittel und die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) finanziert. Die Maßnahme ist durch das Bezirksamt mit politischer Unterstützung der Bezirksversammlung Altona realisiert worden.

Über das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE)

RISE fördert lebendige stabile Quartiere und den sozialen Zusammenhalt in der Stadt. Es fasst die Programme der Städtebauförderung unter einem Dach zusammen, mit dem Ziel, Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf städtebaulich aufzuwerten und sozial zu stabilisieren. Die Lebensqualität in den Quartieren wird insbesondere durch Investitionen in die Bildungsinfrastruktur und soziale Infrastruktur, in das Wohnumfeld, in die Qualifizierung öffentlicher Plätze, Freiflächen und Grünanlagen sowie Stärkung von Versorgungs­strukturen verbessert. Hamburg umfasst derzeit 28 RISE-Quartiere, die in den verschiedenen Programmen der Bund-Länder-Städtebauförderung gefördert werden. Insgesamt werden 31 Fördergebiete gezählt, da einige Quartiere in mehreren Programmen der Städtebauförderung festgelegt sind.