Wo bislang Autos zum Parken abgestellt wurden, bringen nun neue Angebote Menschen aus der Nachbarschaft und Pendler*innen zusammen. So sind an dem Standort in den vergangenen Wochen neue Fahrradbügel, eine E-Scooter-Abstellfläche und ein hvv switch Punkt errichtet worden. Das vielfältige Angebot an Transport- bzw. Abstellmöglichkeiten soll dazu beitragen, die Mobilitätswende voranzutreiben.
Darüber hinaus sorgt ein Micro Depot vom Hersteller FIAtec GmbH dafür, dass der Logistikdienstleister tricargo die Menschen im Quartier per E-Lastenrad beliefern kann. Das Micro Depot dient dabei als eine Art Umschlaglager für Bestellungen. Ziel ist es, auf der letzten Meile den Verkehr für Warentransporte zu reduzieren und klimafreundlich zu gestalten.
Darüber hinaus ergänzt die Stadtreinigung Hamburg (SRH) den Standort mit einer EcoHHub-Station. Highlight dieser Station sind ein frei zugängliches Tauschregal und Abgabefächer für gut erhaltene Gegenstände, wie Smartphones, Kleidung oder Spielzeug. Außerdem werden an der Station rund um die Uhr zahlreiche Produkte der SRH wie Gelbe Säcke, Laubsäcke, Gassibeutel und hochwertigen Qualitätskompost aus Hamburger Biomüll angeboten.
Unter dem Namen Quartiers-Hub wird an dem Standort nun untersucht, wie die vorhandenen und weitere Dienstleistungen beschaffen sein sollten, um Wege zu vereinfachen und den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel attraktiv zu gestalten. Der Quartiers-Hub am Kaltenkircher Platz ist bereits der zweite Quartiers-Hub in Altona. Anfang 2023 wurde im Rahmen des EU-Projekts MOVE21 ein Standort mit ähnlichem Konzept an der Holstenstraße eröffnet.
Liv Assmann, Staatsrätin und Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, der Europäischen Union und für auswärtige Angelegenheiten: „Der im Rahmen von MOVE21 pilotierte Quartiers-Hub am Kaltenkircher Platz stellt einen für Hamburg neuartigen Ansatz dar, Waren- und Personenmobilität im Quartier integriert zu denken und zusätzliche Angebote für die Nachbarschaft zu erwirken. Durch den engen Austausch mit anderen Städten werden innovative Lösungen für lebenswerte Städte entwickelt.“
Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Wir brauchen nachhaltige Logistiklösungen für die letzte Meile. Bei begrenztem Platz und hohen Kosten müssen wir in Städten besonders kreativ sein – und genau das sind wir in Hamburg! Mit dem Micro Depot am Kaltenkircher Platz ist es uns gelungen, die Fläche optimal zu nutzen. Der modulare Bautyp ermöglicht flexible Anpassungen und Erweiterungen. Dieses Projekt zeigt, wie wir in Zukunft durch Standardisierung Kosten weiter senken können.“
Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Wenn es darum geht, nachhaltige Mobilitäts- und Logistiklösungen zu entwickeln, dann sind wir im Bezirk Altona gerne vorne mit dabei. Auch deswegen war für uns im Bezirksamt früh klar, dass wir als Verwaltung die Chance nutzen müssen, im Rahmen des EU-Projekts MOVE21 neue Wege zu gehen. Das heißt: ausprobieren, Erfahrungen sammeln und daraus lernen. Das geschieht hier am Kaltenkircher Platz - und ich freue mich auf die Erkenntnisse, die wir gewinnen werden.“
Jan Kruska, Projektleiter Micro Depots, Smart City | DB: „In einer Smart City sind Mobilität, Logistik und Infrastruktur intelligent miteinander vernetzt — für mehr Komfort aller, die darin leben. Mit dem neuen Konzept am Kaltenkircher Platz möchten wir gemeinsam mit starken und engagierten Partnern umweltfreundliche Alternativen für Mobilität und Logistik schaffen. Das Projekt an der Holstenstraße zeigt, wie erfolgreich sich das Micro Depot bereits als logistischer Umschlagplatz für eine umweltfreundliche Auslieferung von Waren in den Bezirk eingebettet hat. Daher bin ich zuversichtlich, dass das zweite Micro Depot hier in Altona ebenfalls von Anwohnenden und Partner*innen zügig angenommen wird.“
Hintergrund MOVE21
Das EU-Projekt MOVE21 verfolgt das Ziel, durch die Entwicklung und Erprobung innovativer Lösungen im Bereich der Personen- und Warenverkehre klimaschädliche Verkehrsemissionen in den teilnehmenden Städten zu reduzieren. Dazu werden im Bezirk Altona an verschiedenen Standorten unterschiedliche Lösungen modular kombiniert, um so Erkenntnisse für spätere reguläre Umsetzungen zu erlangen. Neben der Stadt Hamburg nehmen die Städte Oslo und Göteborg, wie auch München, Bologna und Rom teil. Das Projekt läuft von Mai 2021 bis April 2025. In Hamburg bilden das Bezirksamt Altona, die Senatskanzlei, die Behörde für Wirtschaft und Innovationen, die Hafencity Universität und die DB InfraGo AG, Smart City | DB das Projektkonsortium.